Grußwort von Ina Scharrenbach,
Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen

20 Jahre Beratungsstelle NADESCHDA – das sind 20 Jahre Beratung, Betreuung und Begleitung der Opfer von Menschenhandel, 20 Jahre Unterstützung von Frauen für Frauen und 20 Jahre soziale Arbeit in Ostwestfalen. Mit Ihrem Angebot unterstützen Sie, die Mitarbeiterinnen von NADESCHDA, Frauen in schwierigster Lebenssituation. Eine für viele Frauen unendlich wertvolle Hilfe. Sie tun dies tagtäglich aus christlichem Selbstverständnis, mit viel Herzblut und bemerkenswertem Einsatz. Dafür danke ich Ihnen sehr herzlich.

Entstanden aus dem Engagement der Evangelischen Frauenhilfe Westfalen nahm NADESCHDA am 1. August 1997 die Arbeit auf. NADESCHDA – das ist russisch und heißt auf Deutsch „Hoffnung“. Ein Name, der sehr treffend genau das beschreibt, was sie tun: Frauen in Not neue Hoffnung geben.

Ein Blick in die Geschichte von NADESCHDA zeigt auch, dass Sie sich nie auf Erreichtem ausgeruht, sondern Ihre Arbeit immer wieder den Erfordernissen des gesellschaftlichen Wandels angepasst haben. Sie haben Gespür für Veränderungen gezeigt und Bereitschaft, sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Ich denke aktuell etwa an die Situation  weiblicher Flüchtlinge aus Afrika, die Opfer von Menschenhändlern geworden sind und zur Prostitution gezwungen werden. Das stellt die Beratungs-  und Betreuungsarbeit vor neue Herausforderungen: So müssen Sie sich immer wieder auf andere Kulturen einstellen, für die Identifizierung und Begleitung der Opfer im Asylverfahren sorgen, die Versorgung ihrer Kinder sicherstellen und bei erlittener Traumatisierung Hilfe anbieten. Vielleicht würden Sie die Beratungsstelle heute „Fatan“ nennen, das Wort „Hoffnung“ auf Hausa, eine der drei Hauptsprachen Nigerias.

Nordrhein-Westfalen besitzt bereits ein bundesweit vorbildliches Schutz- und Hilfesystem für die Opfer von Gewalt und Menschenhandel. Seit immer mehr geflüchtete Frauen bei uns ankommen, stellt sich jedoch verstärkt die Frage, wie die notwendigen Hilfen nachhaltig finanziert werden können. Die Landesregierung wird sich auf wichtige Ziele fokussieren sowie die Bekämpfung von Gewalt und den Schutz der Opfer besser koordinieren. Dabei wird die Förderung der spezialisierten Beratungsstellen für Opfer von Menschenhandel weiter eine wichtige Rolle spielen.

Ein nigerianisches Sprichwort lautet: „Der Mensch ist die Medizin des Menschen“. In diesem Sinne danke ich der Evangelischen Frauenhilfe Westfalen, allen Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle NADESCHDA sowie allen ehrenamtlichen Helferinnen für ihren großartigen Einsatz. Behalten Sie sich bitte Ihren Elan und die Freude an der Unterstützung für Frauen in Notlagen. Für die Zukunft wünsche ich Ihnen weiterhin viel Erfolg.