Grußwort zum fünfjährigen Bestehen Theodoras
Von Inge Schnittker, Vorsitzende der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V.

Es ist alles gesagt,
es ist schon lange alles gesagt,
es ist schon lange so oft alles gesagt.

Es hat wenig geändert,
es hat erst so wenig geändert,
es hat erst so wenig, so wenige geändert.

Es wird trotzdem begonnen,
es wird trotzdem immer wieder begonnen,
es wird trotzdem immer wieder von vorn begonnen.

Bis jede Frau ihre Menschenwürde unangefochten leben kann.

Mit diesen Worten von Christel Voß-Goldstein  grüße ich Sie alle, geehrte Gäste, liebe Mitarbeiterinnen, im Namen des Vorstandes der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen, zum fünfjährigen Bestehen von Theodora und dem Start der Hilfe-Lotsinnen.

Am 8.April 2011 wurde in einer Festveranstaltung die Beratungsstelle eröffnet und wir, als Trägerin, sicherten jede, uns mögliche, Unterstützung zu.
Dieses war leichter gesagt, als getan. Doch, es gelang bis heute, immer wieder Institutionen, Hilfsorganisationen, Sponsoren, unsere Frauenverbände mit ihren Frauenhilfegruppen vor Ort, Menschen, die unserer Arbeit zugetan waren, zu motivieren, uns Gelder, Spendengelder für unsere Ausstiegsberatung, zukommen zu lassen.
Sie alle haben unser Ziel verstanden: dass Prostituierte ein gesundes, selbstbestimmtes, eigenverantwortliches Leben in Sicherheit führen; angstfrei und ohne finanzielle und emotionale Abhängigkeiten, dass ein Ausstieg aus der Prostitution und die Entwicklung einer neuen Lebensperspektive zu unterstützen sind. Ihnen allen an dieser Stelle hier ein herzliches Dankeschön.

Würde die byzantinische Kaiserin Theodora (darauf bezieht sich der Name unserer Beratungsstelle) heute unter uns sein, wäre sie, so glaube ich, stolz; denn sie setzte sich, mit dem Verständnis der damaligen Zeit, schon für die Rechte von Prostituierten ein. Prostitution hat  die Jahrhunderte überdauert.
Darum muss unsere gemeinsame Aufgabe auch weiterhin sein, die Menschenwürde zu achten, dass Frauen, die Chance von Beratung, medizinischer Versorgung und Klärung ihres Aufenthaltsstatus gegeben wird.
Eine Hilfe dazu wird auch das neue Projekt Hilfe-Lotsinnen sein, eine Neuausrichtung und eine Erweiterung.

Und zu all` dem brauchen wir Menschen, Mitarbeiterinnen, die dies umsetzen.
Und die gibt es! Ihnen gilt heute mein besonderer Dank. Dank für ihr Engagement, Ihren unermüdlichen Einsatz, für Ihre Liebe zu den Frauen, die Sie begleiten.
Ich wünsche Ihnen auch weiterhin Visionen, Mut sie umzusetzen, Kraft und Geduld für alle Aufgaben und ein nie enden wollendes Gottvertrauen.

Und uns allen wünsche ich, dass wir den Blick der Verantwortung - aus welcher Richtung auch immer -  nicht verlieren.