Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freundinnen und Freunde,

zunächst heiße ich sie herzlich willkommen in der Kapelle der Evangelischen Frauenhilfe von Westfalen. Mein Name ist Angelika Weigt-Blätgen. Ich bin die geschäftsführende Pfarrerin und leitende Theologin unserer Organisation.

Ich bin glücklich darüber, hier mit Ihnen zusammen zu sein und über Menschenhandel und Frauenhandel zu sprechen, die zu den größten sozialen Problemen unserer Zeit gehören.
Lassen Sie mich zwei Aspekte des Frauenhandels betonen, die mir sehr wichtig sind für unsere gemeinsame Aufgabe.

  • Einerseits haben wir das Allerwichtigste zu tun, das die menschliche und soziale Seite des Themas betrifft: Wir haben die größtmögliche Fürsorge für die Frauen zu übernehmen, die von Menschenhandel betroffen sind und haben ihnen eine Partnerinnenschaft anzubieten, in die sie Vertrauen haben können.
  • Auf der anderen Seite haben wir auf einer anderen Ebene zu kämpfen - auf der rechtlichen nämlich. Unser intensives Bemühen muss sich darauf richten, in jedem Land ein rechtliches Ziel für von Menschenhandel betroffene Frauen zu erreichen, die die Dinge betreffen, die sie am notwendigsten brauchen: eine sichere Unterbringung und einen sicheren Aufenthaltsstatus. Dies sind die Schlüsselrechte, um die Frauen in die Lage zu versetzen, wieder eine reale Chance zu haben auf ein selbstbestimmtes Leben in Würde.

Wir als christliche Hilfeorganisation für Frauen, beteiligen uns an dieser Arbeit in besonderer Weise durch unsere Einrichtung NADESCHDA mit ihrem Büro in Herford. NADESCHDA, das wissen sie alle, ist das russische Wort für Hoffnung. Unseren Auftrag verbunden mit diesem Namen zu erfüllen sehen wir als unsere christliche Herausforderung und Aufgabe. Wir zeigen damit, dass unsere Hoffnung auf Friede und Gerechtigkeit zu den Quellen unseres Glaubens gehört. Diesen Glauben vermitteln wir, in dem wir Frauen hier helfen.

Liebe Freundinnen und Freunde,
wir möchten ganz deutlich machen, dass Sie sicher sein können: Wir werden ganz konsequent unseren Beitrag zu unserer gemeinsamen Arbeit leisten. Wir sind glücklich, sie hier bei der
5. internationalen Fachtagung zu Gast zu haben. Wir sehen hoffnungsvoll auf unsere Zusammenarbeit, um eine bessere Zukunft für Frauen in unseren jeweiligen Ländern und auf unserem Kontinent Europa zu erreichen. Wir sind uns gegenseitig eine Bereicherung und wir sind Partner und Partnerinnen im Kampf gegen Frauenhandel.

Gott segne Sie und Ihre harte und engagierte Arbeit.

Angelika Weigt-Blätgen