Stellungnahme zum Ehrenamt 2011 (März 2011)

Die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V. (EFHiW) ist ein Verband überwiegend ehrenamtlich arbeitender Frauen in der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW). Sie engagieren sich sowohl in ihren Gemeinden und lokalen Gruppen als auch regional und überregional in den Gremien auf den verschiedenen Ebenen des Verbandes. Bei Interessenvertretungen, in Bildungs- und Projektarbeit, durch Lobby- und Vernetzungsarbeit treten sie für die Anliegen von Frauen ein. Ihr ehrenamtliches Engagement kommt allen Menschen in Westfalen und darüber hinaus zugute.

Die EFHiW versteht sich als Anwältin für Themen, die aus der Sicht von Frauen besondere Aufmerksamkeit erfordern. Mitglieder in der EFHiW handeln aus ihrem Glauben heraus, bringen sich in gesellschafts- und kirchenpolitische Debatten ein, setzen Impulse und stellen Forderungen, um Gesellschaft und Kirche mit zu gestalten. Insbesondere durch das vernetzte und sozial-diakonische Tun in den Frauenhilfen vor Ort zeigt sich, dass Frauenhilfe eine Solidargemeinschaft ist, die soziales, kirchliches und politisches Engagement eng miteinander verknüpft.

Unentgeltlich ehrenamtlich geleistete Arbeit von Frauen und Männern ist für die Gesellschaft, den Staat und die Kirche unverzichtbar. „Das Leben jeder Gemeinschaft basiert zu einem wesentlichen Teil auf freiwillig geleisteter Arbeit. Eine Kirchengemeinde ohne ehrenamtliche Arbeit ist unvorstellbar.“, so heißt es in der Vorlage der Kirchenleitung zum Schwerpunktthema der Landessynode 1993 (S. 14). Die EFHiW hält bewusst an den Begriffen „Ehrenamt“ und „ehrenamtlich geleistete Arbeit“ fest und nutzt Bezeichnungen wie „Freiwilligenarbeit“ oder „Bürgerschaftliches Engagement“ nicht. Der Grund dafür liegt vor allem darin, dass die EFHiW einen erweiterten Arbeitsbegriff vertritt: Ehrenamtlich Tätige erbringen eine Arbeit, die Mitmenschen und Gemeinwohl zugute kommt. Ehrenamtliche Tätigkeit ist die dritte Säule gesellschaftlich notwendiger Arbeit neben Erwerbs- und Familienarbeit.

In der EFHiW arbeiten Ehrenamtliche mit Hauptamtlichen zusammen. Dabei übernehmen Ehrenamtliche auch Leitungsaufgaben. An der Formulierung der Grundsätze für die ehrenamtliche Arbeit in der EKvW, der Entwicklung der Nachweisdokumente für kirchliche und ehrenamtliche Arbeit und zur Erstattung von Aufwendungen im Ehrenamt war die EFHiW beteiligt.

In der Stellungnahme zur Entwicklung der ehrenamtlichen Beteiligung in der Kirche aus dem Jahr 2008 stellte die EFHiW fest, dass ehrenamtliche Tätigkeiten in der Kirche sich strukturell  unterscheiden: Ehrenamtliche Arbeit wird erbracht in der Gemeinde, in sozial-diakonischen Einrichtungen und in Gremien, in denen Inhalte und Rahmenbedingungen kirchlichen Handelns festgelegt werden.
Die EFHiW weiß sich verpflichtet, ehrenamtliche Aufgaben und Ämter innerhalb des Verbandes klar zu beschreiben und zeitlich zu begrenzen. Sie tritt für Rahmenbedingungen ein, die es Frauen und Männern gleichermaßen ermöglichen, neben ihrer Erwerbs- und Familienarbeit ehrenamtlich tätig zu sein. Sie hat das Ziel, alle mit der Erfüllung ehrenamtlicher Aufgaben verbundenen Auslagen zu erstatten. Zudem bietet sie regelmäßige Aus- und Weiterbildungen für ehrenamtlich Tätige an.

Die EFHiW fordert von Politik und Kirche

Beschlossen in der Vorstandssitzung der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen am 25.02.2011, Soest

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