Erlenbachschule und Fachseminar für Altenpflege in Hamm kooperieren

(April 2014)

Mit einer Kooperation reagieren die Erlenbachschule und die Fachschule für Altenpflege in Haus Caldenhof in Hamm auf den Fachkräftemangel in der Altenpflege. Sie ist eine Weiterentwicklung der Hauptschule, deren Schüler sich in einem Wahlpflichtfach seit Jahren im Amalie-Sieveking-Haus engagieren. Sie wird zudem begleitet vom Kommunalen Jobcenter Hamm und der IHK.

Besondere Aktualität erlangt die Kooperation durch die Zielvorgabe des Gesundheitsministers Hermann Gröhe, die Ausbildungszahlen in der Altenpflege bis zum Jahr 2015 um 30 Prozent erhöhen zu wollen. Grund ist die wachsende Nachfrage und der Mangel an geeigneten Kräften. So vielseitig der Beruf ist, mancher, der den Weg einschlägt, verlässt ihn schon während der Ausbildung wieder, weil er doch nicht seinen Vorstellungen entspricht.

„Die Kooperation ist für uns enorm wichtig, um geeigneten Nachwuchs zu finden“, sagt Paul Linnemann, Leiter des Fachseminars. „Die Schüler müssen feststellen können, ob die Altenpflege das Richtige für sie ist oder nicht." Dabei hilft die Kooperation. Die Hauptschülerinnen und Hauptschüler lernen den Beruf kennen und die Lehrenden des Fachseminars potenzielle Auszubildende einzuschätzen, die bevorzugt behandelt werden.

Die Hauptschüler der Erlenbachschule bringen den Vorteil mit, dass sie sich bereits im Wahlpflichtfach für Neunt- und Zehntklässler einmal in der Woche im Amalie-Sieveking-Haus ein Bild von der Altenpflege gemacht haben. Das Fach „Junges Leben - altes Leben" und die Kooperation mit dem Senioren­heim initiierte vor sieben Jahren der ehemalige Uentroper Grundschullehrer Werner Schmidt. In der Einrichtung ist auch das Fachseminar aktiv, das schon Schüler zu Demenzbegleitern ausbildete.

Das Interesse am Wahlpflichtfach ist groß. Doch längst nicht alle finden in der Altenpflege ihr berufliches Ziel - besser zu diesem Zeitpunkt, als während der Ausbildung.

Das Wichtige an der Kooperation sei eben nicht nur eine Bildungspartnerschaft, sagt Torsten Mack von der Industrie- und Handelskammer Dortmund, „sondern auch Ausbildungsabbrüche zu ver­meiden.“ Jobcenter und IHK unterstützen die Kooperation, etwa damit sich die Übergänge von Projekten über Praktika bis zu den Ausbildungen lückenlos gestalten.

„Ziel ist, in Berufe mit Fachkräftemangel reinzugehen", sagt. Manfred Hielen von der Fachstelle Jugendberufshilfe und Übergangsmanagement des Jobcenters. Wenn die Zusammenarbeit gelinge, seien alle Gewinner, sagt er; über den Übergang von Schule und Beruf, über geeignete Schüler für das Fachseminar sowie die bekannten und bewährten Kräfte für das Amalie-Sieveking-Haus.

Die Kooperation ist erst einmal auf ein Jahr angelegt. Danach soll Bilanz gezogen wenden.

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