Mt 11, 25-30 nach der „Bibel in gerechter Sprache“:
25Es war zu dieser Zeit, dass Jesus Gott antwortete und bekannte: »Ich singe dir Loblieder, Gott, Vater und Mutter für mich und mächtig im Himmel und auf der Erde! Ich singe davon, dass du das vor den Weisen und Gebildeten verborgen und es für die einfachen Menschen aufgedeckt hast.
26
Ja, mein Gott, denn so hast du es gewollt.
27Du hast mir alles mitgeteilt. Niemand kennt mich als dein Kind so wie du, väterlich und mütterlich. Niemand kennt dich so väterlich und mütterlich wie ich als dein Kind, und wie alle Geschwister, die ich darüber aufkläre.
28So kommt doch alle zu mir, die ihr euch abmüht und belastet seid: Ich will euch ausruhen lassen.
29
Nehmt meine Last auf euch und lernt von mir: Ich brauche keine Gewalt, und mein Herz ist nicht auf Herrschaft aus. So werdet ihr für euer Leben Ruhe finden.
30
Denn meine Weisungen unterdrücken nicht, und meine Last ist leicht.

Eine Weisheitsgeschichte aus dem Orient
Ein Mann wurde von einem Tiger gejagt. Und schließlich hatte er keinen Ausweg mehr. Vor ihm lag ein felsiger, steiler Abhang. Voller Verzweiflung stürzte er sich in diesen Abhang. Und glücklicherweise konnte er sich im Fall gerade noch an einem Strauch festklammern. Da hing er nun.

Dem Tiger, der ihn jagte, war er entgangen. Aber als er nach unten blickte, sah er, dass dort ein zweiter Tiger saß, der nur darauf wartete, dass er den Abhang hinunterfiele.
Und zu allem Überfluss entdeckte er, dass an der Wurzel des Strauches zwei Mäuse nagten, eine schwarz, die andere weiß. Er war in einer aussichtslosen Situation. Es gab kein Entrinnen.

In diesem Augenblick fiel sein Blick auf eine Erdbeerpflanze, an der eine leuchtend rote Erdbeere hing.
Mit einer Hand umklammerte er den Strauch fester, und pflückte mit der anderen die Erdbeere. Und er aß sie und sie war so köstlich, dass er in diesem Moment seine ganze aussichtslose Lage vergaß, es gab keine Tiger und keine Mäuse mehr, keine Angst und keinen Abgrund, über dem er hing. Nur diese köstliche Erdbeere.