Birgit Reiche 18.10.2010 | 03:17

Der heutige Ausflug in den Torres del Paine - Nationalpark brachte uns - bis auf Schnee und Windstille - jedes Wetter: Nebel, dichte Wolken, strahlend blauer Himmel und Sonnenschein, Regen und Sturmböen; es ist erstaunlich, wieviel unterschiedliches Wetter in einen einzigen Tag passt.
Auch die Fauna Patagoniens präsentierte sich in einer beeindruckenden Vielfältigkeit: Kondore, Guanacos, Gänse, Schafe, Adler, Pferde, Rinder, Flamingos sind bestimmt keine vollständige Aufzählung. Sogar ein kleiner Fuchs querte vor unserem Bus mit seiner Beute im Fang die Straße.
Und die Flora blühte sogar hier und da im frühen patagonischen Frühling, z. B. der Neneo Macho (Anarthrophyllum desideratum).
Nicht zu vergessen die spektakulären Wolkenformationen, die sich in den blaugrünen Gletscherseen spiegelten, die Schnee- und Eisflächen auf den beeindruckenden Bergen und die Eisberge im Lago Grey.

Auch heute durften wir wieder feststellen: Die Welt ist ein Dorf. Eine Reisegruppe aus dem Ruhrgebiet hatte eine Teilnehmerin, die mit Gabriele G. bekannt ist. Auf das Wiedersehen fern der Heimat tranken die beiden einen Pisco Sour.

Nach der Rückkehr ins Hotel nutzten die einen die Zeit bis zum Abendessen zu einem Besuch im Spa, die anderen für einen Spaziergang und die dritten für einen Aperitif in der Bar. Nun gilt es, die letzte Nacht in diesem Hotel auszukosten. Sie ist früh zu Ende, denn um 7.00 Uhr werden schon die Koffer geholt.

Achtung, vielleicht gibt es den nächsten Eintrag erst am Dienstag morgen (chilenische Zeit), da wir morgen erst sehr spät im Hotel in Punta Arenas ankommen.

 

Birgit Reiche 17.10.2010 | 03:02

Auch heute hatten wir wieder großes Glück mit dem Wetter: Der Flug nach Punta Arenas verlief ruhig und auch die Landung war nicht durch Windböen beeinträchtigt, was hier keine Sebstverständlichkeit ist. Vom Flughafen aus fuhren wir zuerst zum Friedhof "Sara Braun", der eine gewisse Berühmtheit hat. Neben großen Mausoleen der aus Europa eingewanderten und hier durch Schafzucht reich gewordenen Familien finden sich auch normale Gräber chilenischer Menschen. Die bronzene Statue des El Indio Desconocido ("Unbekannter Indianer") - im Volksmund Indiecito genannt und als wundertätig verehrt - sowie eine schlichte Grabplatte erinnern an die letzten Feuerland-Indianer, welche von den Siedlern systematisch ausgerottet wurden.

Eine Empanada im Bus stärkte uns, bevor wir zum Treffen mit Mitarbeiterinnen von SERNAM, der staatlichen Frauenagentur, fuhren, die für dieses Treffen am Samstag gearbeitet haben.

Nach dem Treffen hatten wir noch einen weiten Weg vor uns: 250 km trennten uns von Puerto Natales, unserem Aufenthaltsort für die nächsten zwei Tage. Doch die beeindruckende Natur mit Guanakos, Nandus, Flamingos, Schafen und vielen Lämmern, sowie die Erklärungen von Diana verkürzten die Fahrtzeit.

Unser Hotel für die nächsten zwei Tage beeindruckte alle: Neben dem geschmackvollen Interieur und dem guten Essen sind wir vor allem vom spektakulären Blick über den Fjord der letzten Hoffnung angetan, den wir von den Zimmern aus haben.

Unsere (überhaupt nicht letzte) Hoffnung für den morgigen Tag ist die auf gutes Wetter für unseren Ausflug in den Torres del Paine Nationalpark.

 

Birgit Reiche 16.10.2010 | 02:05

Der heutige Tagesausflug nach Chiloé stand unter einem guten Stern: der Sonne. Wir hatten schönes Wetter, wenn auch windig und frisch. Zunächst fuhren wir nach Ancud, wo wir im Kirchen-Museum eine Einführung in die Besonderheiten der Kirchen Chiloés bekammen, von denen 16 zum Weltkulturerbe gehören. Wir wurden begleitet von Katja, einer Deutschen, die vor neun Jahren auf Chiloé ihre Liebe gefunden hat und seitdem auf der Insel lebt.

Nach einem kurzen Besuch des Marktes von Ancud fuhren wir weiter nach Dalcahue, um die dortige Kulturerbe-Kirche zu besichtigen. Diese war leider geschlossen, so dass wir nach der Mittagspause weiter nach Castro, der Inselhauptstadt, fuhren, wo wir die größte dieser Kirchen auch wirklich von innen besichtigen konnten. Auf der Rückfahrt nach Puerto Varas hatten wir einen wunderbaren Blick auf die Andenkette und die nächsten Vulkane, deren Schneefelder in der Abendsonne leuchteten.

Es wäre schön, wenn auch auf unserem nächsten Reiseabschnitt das Wetter uns so hold wäre.
Nach dem wunderbaren Abendessen in unserem Hotel heißt es auch heute wieder Kofferpacken.
Der nächste Eintrag kommt aus Puerto Natales in Patagonien.

 

Birgit Reiche 15.10.2010 | 01:50

Kurz nachdem der Tagebucheintrag des gestrigen Tages versandt worden war, fuhren Autocorsos durch die Straßen von Temuco: Natürlich war die Befreiung der Bergleute nicht nur in Deutschland ein Thema, sondern auch hier in Chile; als der letzte Mann gerettet war, setzte ein Hupkonzert ein und halb Temuco waar offensichtlich auf der Straße.

Heute war ein langer Reisetag: Von Temuco aus fuhren wir nach Osorno, wo wir einen Zierpflanzenbetrieb besichtigten, der mit dem "fair flower label" zertifiziert ist.
Die Gespräche mit Petrus und Gott hatten offensichtlich genutzt - wir hatten heute gutes Wetter und Sonnenschein. Am Nachmittag kamen wir in Puerto Varas an. Nach einem Besuch einer Umwelt-Stiftung haben alle die Stadt auf eigene Faust erkundet und Bilder vom schneebedeckten Vulkan Osorno gemacht.

Auch die nächste Nacht wird kurz. Ein Ausflug auf die Insel Chiloe steht an.

 

Birgit Reiche 14.10.2010 | 02:56

Der heutige Tag stand ganz im Zeichen der Mapuche: Morgens haben wir die Chol Chol Stiftung besucht, die sich für en Erhalt der Mapuche-Kultur einsetzt und Frauen bei der Vermarktung ihres Kunsthandwerkes unterstützt. Am Nachmittag waren wir - nach einem kurzen Zwischenstopp auf dem Kunsthandwerksmarkt - bei der interkulturellen Schule der Stiftung FUNDECAM, in der Mapuche Kindern das traditionelle Wissen ebenso wie der Lehrplan der staatlichen chilenischen Schulen vermittelt wird.

Am Abend hat uns die Schriftstellerin Rayen Kvyeh im Hotel besucht und uns mit ihren Gedichten ebenso wie mit ihrer Lebensgeschichte beeindruckt. Außerdem hat sie uns über den aktuellen politischen Kampf der Mapuche informiert.

Reich beschenkt mit vielfältigen Erfahrungen und rechtschaffend müde werden wir heute ins Bett gehen. Morgen steht ein langer Fahrttag an: Wir reisen in die Seen-Region.