Katja Jochum | 27.07.2011 | 13:05 | |
Auch kleine Schlangen können sehr, sehr giftig sein. Diese Einsicht und viele mehr haben wir heute im ältesten Naturpark Borneos, in Bako gewinnen können. Nach unserer Ankunft im Fischerdorf Bakos teilten wir uns in Fünfergruppen und bestiegen die Schnellboote, die uns über den Sarawak-Fluss und das offene Meer zum Urwald brachten. Vorbei an Stellfallen für Krabben und zahlreichen kleinen Booten ging es in hoher Geschwindigkeit mit einigem Spritzwasser unseren Wanderungen entgegen. Gemeinsam erkundeten wir zunächst das Gebiet, in dem sich die meisten Makakken-Affen aufhalten. Gewarnt vor diesen neugierigen "dschungle gangsters", die Touristen gerne um ihre Kameras und Brote oder Wasserflaschen erleichtern, beobachteten wir ihr geschicktes Von-Baum-zu-Baum-Turnen und konnten sogar schon die ersten Nasenaffen erspähen. Auch die eingangs erwähnten Schlangen warteten in Suchbild-Position auf uns. Wieder einmal trennten sich danach die Wege der Klugen und der Mutigen. Fünf Frauen hatten sich für einen längeren Gang durch den Urwald entschieden; die anderen begnügten sich mit einem kürzeren Weg und einem Abstecher zu den Mangrovenwäldern. IN beiden Gruppen lernten wir eine Menge über die Medizinpflanzen des Dschungels. Dann wartete unser nächstes Treffen. |
Pfarrerin Birgit Reiche | 26.07.2011 | 17:24 | |
Aufgrund eines technischen Problems (der Computer ist abgestürzt und wollte sich nicht mehr rühren) kommt das Reisetagebuch heute nicht aus Malaysia, sondern aus Soest. Die Gruppe ist am frühen Morgen nach Kuching geflogen, hat heute die Stadtrundfahrt und eine Begegnung absolviert und nach dem Abendessen in einem Fischrestaurant sind alle Frauen früh auf ihre Zimmer gegangen. Das Klima ist in Kuchung wärmer und schwüler als in Westmalaysia, aber alle Frauen sind wohl auf. Morgen steht der Ausflug in den Urwald auf dem Programm. Wir hoffen, dass es dann wieder einen O-Ton aus Malaysia ohne die Zwischenstation Soest geben kann. |
Antje Lütkemeier | 26.07.2011 | 17:13 | |
Dank der Frauenhilfe-Computerproblem-Ratgeberinnen-Hotline kann es nun doch einen kurzen Bericht aus Malaysia geben. Danke an Birgit Reiche!!! Nach einer kurzen Mittagspause besichtigten wir das kleine, feine ethnologische Museum der Stadt. Danach forderten Schlafmangel und Klima ihren Tribut und aus dem geplanten Spaziergang durch die malaiischen Kampongs (Dörfer) im Nordbezirk der Stadt wurden einige Fotostopps: ein malaiischer Friedhof, ein typisch malaiisches Haus, die Astana (Sitz der britischen Kolonialkönige), das neue Parlament und die Waterfront. Dann lockte eine Ruhepause im Hotel, bevor wir zum Abendessen in ein, bei den Einheimischen sehr beliebtes, Fischrestaurant aufbrachen. Wunderbar! Im Anschluss trafen wir die Gruppe "pro life", eine von ortsansässigen Kirchen getragene Initiative gegen Abtreibung. Uns wurde sehr eindrücklich berichtet, welche Schande eine nichteheliche Schwangerschaft nicht nur für die betroffene Frau, sondern auch für ihre ganze Familie darstellt. |
Katja Jochum | 25.07.2011 | 09:34 | |
Der Tag begann mit dem Luxus eines späten Weckrufs um halb acht! Nach dem Frühstück, das viele von uns auf der Terrasse mit Meerblick genießen konnten, starteten wir zu unserem Begegnungsprogramm. Den Anfang bildete heute das Treffen mit den Frauen des Women's Centre for Change. Tashah, unsere Gastgeberin, arbeitet als muslimische Sozialarbeiterin in der Organisation, die sich auf unterschiedlichen Handlungsebenen für von Gewalt betroffene Frauen einsetzt. Neben der Arbeit im Frauenhaus, das Frauen eine Zuflucht bietet, arbeiten die acht MItarbeiterinnen des Zentrums mit Multiplikatorinnen und Multiplikatoren. Die zweite Station machten wir bei "Kawan", einem Haus, in dem Obdachlose ausruhen, essen und trinken, sich waschen und schlafen können. Durch den langgezogenen schmalen Essraum wurden wir über eine steile Treppe in den im oberen Stockwerk gelegenen Versammlungsraum geführt. Nachdem unsere Schuhe auf dem Schuhregal im Flur untergebracht waren, erzählte uns Jodi, der Direktor von "Kawan", von "Youth with a mission" (Jugend mit einer Mission), der überkonfessionellen missionarischen Bewegung, die dieses Haus trägt. Neben der Arbeit mit Obdachlosen unterstützt "Youth with a mission" Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter in aufsuchender HIlfe. Auf die Fragen der Gruppe, ob Mission hier in Malaysia in einem islamischen Land erlaubt sei, erfuhren wir, dass Ausländern und Nicht-Muslimen die freie Glaubensausübung erlaubt sei. Und auch, wenn es Muslimen verboten sei, zu einer anderen Religion zu konvertieren, gehörten in Malaysia Gespräche über die eigenen Glaubensinhalte zum Alltag. Auch die Regierung sei sehr religiös und bete in ihren Sitzungen. Der dritte Stopp brachte uns in ein Hochhaus des sozialen Wohnungsbaus in Malaysia. Im 15. Stock zeigte Gill, ein Mitglied der "INternational Women's Association" uns die Wohnung, die ein MItglied der Gruppe angemietet hatte. In der Wohnung führen sie Beratungsgespräche und bieten Menschen in Notsituationen eine zwischenzeitliche Bleibe. Im Augenblick wohnt ein junges Paar in dem Apartment, das gegen den Willen der Eltern zusammen ist und sich auf die Geburt ihres Kindes vorbereitet. Mit dem Abendessen und dem Ausklang des Tages können wir uns vom Meer in Georgetown gebührend verabschieden, bevor uns morgen um 3 Uhr der Weckruf zur Weiterreise nach Kuching auf Borneo einlädt... |
Antje Lütkemeier | 24.07.2011 | 14:05 | |
Ein Tag voller Überraschungen! Aber Georgetown wartete ja auch noch mit vielen Sehenswürdigkeiten auf uns. Schon bei unserem ersten Stopp konnten wir uns über die Gastgeschenke der Gemeinde sehr freuen: ein tropischer Regenguss hätte ansonsten den Besuch der buddhistischen Tempel unmöglich gemacht. Nach der Mittagspause warfen wir einen Blick auf das Khoo Kongsi Clanhaus, hier besonders auf den Familientempel, der durch viel Gold und kunstvolle Schnitzereien beeindruckte. Diese Reise durch Malaysia, die Eindrücke und die Begegnungen mit den unterschiedlichen Menschen wirft im Moment mehr Fragen auf, als sie beantwortet. Für mich ist das die beste Voraussetzung für weitere spannende Reisetage! |
Bildnachweis:
"Justice", Hanna Cheriyan Varghese, (Ausschnitt)
Bildrechte bei Weltgebetstag der Frauen - Deutsches Komitee e.V