Entstehungsgeschichte

Schon 2006 wurde die Konzeption für eine Prostituierten- und Ausstiegsberatung für die Region Ostwestfalen-Lippe (OWL) erstellt, weil immer mehr Prostituierte, die nicht Opfer von Menschenhandel waren, sich an NADESCHDA - Frauenberatungsstelle für Opfer von Menschenhandel, in Trägerschaft der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V. seit 1997 - gewandt haben, für die es kein adäquates Beratungsangebot in der Region gab.

Nach mehreren vergeblichen Antragstellungen bei den Kommunen und den Ministerien auf Landes- und Bundesebene hat die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V. im Herbst 2009 einen Förderantrag für eine Projektfinanzierung eines solchen Beratungsangebotes bei der „Aktion Mensch“ gestellt. Außerdem hat der Vorstand des Verbandes beschlossen, dass ab Januar 2010 jene Mitarbeiterin mit der nicht refinanzierten halben Personalstelle bei NADESCHDA die Prostituierten- und Ausstiegsberatung aufnehmen solle. Das neue Beratungsangebot wurde nicht veröffentlicht sondern nur durch „Flüsterpropaganda“ weitergegeben. Trotzdem gab es in dem Bereich Prostituierten- und Ausstiegsberatung im Jahr 2010 29 Klientinnen, von denen 18 im Ausstieg aus der Prostitution begleitet wurden.

Die „Aktion Mensch“ hat für März 2011 bis Februar 2014 eine anteilige Projektförderung für „THEODORA, Prostituierten- und Ausstiegsberatung für Mädchen und junge Frauen in OWL“ bewilligt. Stiftungen wie die Heidehofstiftung und die Robering-Stiftung unterstützen die Arbeit bereits.
Weitere Geldgeber, Spenderinnen und Spender werden noch gesucht.

Seit 01. März 2011 arbeiten drei Mitarbeiterinnen auf zwei Personalstellen für THEODORA. Sie sprechen mehrere Sprachen und können die Ratsuchenden dadurch häufig muttersprachlich beraten.

Beide Beratungsstellen - NADESCHDA und THEODORA - teilen sich die Büro-Räume; auch in der Beratungsarbeit sind Synergie-Effekte zu erwarten: Durch die aufsuchende Arbeit der Mitarbeiterinnen von Theodora können Frauen im Milieu auch auf das Beratungsangebot von NADESCHDA aufmerksam gemacht werden. Gemeinsames Material beider Beratungsstellen für die Öffentlichkeitsarbeit im Milieu wurde erstellt.

THEODORA ist nach der gleichnamigen byzantinischen Kaiserin (ca. 497 - 548 nach Christus) benannt, die selbst im „Rotlichtmilieu“ ihrer Zeit aufgewachsen ist und sich als Kaiserin für die Rechte von Prostituierten eingesetzt hat.