„Auftrag kraftvoll in die Zukunft tragen“ - 15-jähriges Bestehen von NADESCHDA gefeiert

Seit 15 Jahren bietet die Beratungsstelle NADESCHDA den von Menschenhandel betroffenen Mädchen und Frauen in Ostwestfalen-Lippe wichtige Unterstützung durch eine umfassende Sozialberatung sowie individuelle Betreuungsangebote. Aus diesem Anlass folgten 60 Gäste der Einladung zu einem Empfang am 24. September 2012 ins Kreishaus Herford.

„Unsere Mitarbeiterinnen haben mehr zu bieten als ein tragisches Gesicht“ - so lautete auch die Feststellung der leitenden Pfarrerin der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V., Pfarrerin Angelika Weigt-Blätgen in ihrer Begrüßung. „Was immer uns aber trägt und treibt, ein Wärmestrom ist von NADESCHDA in den letzten 15 Jahren gewiss ausgegangen“, führte sie fort. „Längst gehört NADESCHDA zu den Vorzeigeprojekten unserer Landeskirche“, stellte Lore Wörmann, Mitglied im Begleitgremium und in der Prozessbegleitgruppe von NADESCHDA, klar. Sie zeichnete den Weg der letzten 15 Jahre, die sie ehrenamtlich in der Beratungsstelle mitarbeitet, nach. „Ich glaube, dass vor 15 Jahren viele Institutionen überrascht waren, als der Vorstand der Frauenhilfe in einem zeitlich sehr kurzen Entscheidungsprozess die Verantwortung und damit die Trägerschaft für ein damals ganz neues Thema übernommen hat,“ führte sie weiter aus. „Aber so ist sie - die Frauenhilfe: eng an der Seite von Frauen. Konkret. Mutig. Mit einem klaren Blick in die Zukunft.“

Christian Manz, Landrat des Kreises Herford, würdigte die „zutiefst humanitäre, christliche und arbeitsorientierte Aufgabe“ der Beratungsstelle und gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass der Auftrag kraftvoll in die Zukunft getragen werde. Barbara Mengel (Vlotho), stellvertretende Vorsitzende der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V., stellte in ihrem Grußwort heraus, dass die 15 Jahre der Beratungsstelle nicht selbstverständlich seien: „NADESCHDA braucht Menschen mit Mut zur Liebe, zur Freiheit und zur Gerechtigkeit.“ Nicht nur die von Menschenhandel betroffenen Frauen brauchen Solidarität, betonte Ella Kraft, Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Herford. „Auch die Mitarbeiterinnen brauchen unsere Solidarität. Und auch die Ehrenamtlichen der Beratungsstelle brauchen unsere Solidarität.“

Besonderer Dank und besondere Glückwünsche gingen in vielen Grußworten an die Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle. Während des Empfangs wurden die Mitarbeiterinnen von NADESCHDA, Corinna Dammeyer und Mira von Mach, für ihr 15-jähriges Dienstjubiläum in der Beratungsstelle gewürdigt. Kriminalhauptkommissar Jörg Hortmann, Kreispolizeibehörde Paderborn, betonte die Professionalität und Verlässlichkeit von NADESCHDA. Andrea Hitzke, Leiterin der Mitternachtsmission Dortmund, erzählte von der „Hebammenfunktion“, die ihre Einrichtung in den Anfängen von NADESCHDA inne hatte. Sie betonte die bis heute gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit beider Institutionen. Sie schloss ihren Festvortrag mit der Feststellung: „Leider ist davon auszugehen, dass es Menschenhandel weiter geben wird.“

Für Kurzweiligkeit sorgte die Musik mit der Saxophonistin Natalie Stuphorn und der Pianistin Olga Teske sowie die Moderation der Reden durch die Leiterin der Beratungsstelle NADESCHDA, Pfarrerin Birgit Reiche.