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Stellungnahme zum Kosovo-Krieg (April
1999)
Die Frühjahrskonferenz der Evangelischen
Frauenhilfe in Westfalen e.V. hat sich vom 19. bis 21. April 1999 in Soest
mit den Herausforderungen des europäischen Integrationsprozesses beschäftigt.
Folgende Stellungnahme zum Kosovo-Krieg hat sie am 21. April 1999
beschlossen:
Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein!
Daher fordern wir ein Ende der serbischen Vertreibungspolitik und ein Ende
der militärischen Gewalt der NATO auf dem Balkan.
„Seit Monaten sind wir Zeuginnen und Zeugen, wie im Kosovo elementare
Menschenrechte brutal verletzt werden. Ein Staat beraubt einen Teil seiner
Bürgerinnen und Bürger ihrer Rechte, ihrer Existenzgrundlagen, ihrer Würde,
ja ihres Lebens. Ermordungen, Vergewaltigungen und hunderttausendfache
Vertreibungen mitten in Europa sind eine humanitäre Katastrophe.“ (Erklärung
des Ständigen Rates der Deutschen Bischofskonferenz, 19.4.1999)
Diese betrifft mit besonderer Härte Kinder, schwangere Frauen und alte
Menschen. Wir verurteilen diesen Völkermord aufs schärfste.
Vier Wochen militärischer Einsatz der NATO haben jedoch deutlich gezeigt,
dass Gewalt nicht mit Gewalt zu bekämpfen ist!
Den Belgrader Diktator und seine Helfer treiben die Luftangriffe offenbar
nur an, mit noch größerer Brutalität Menschen zu vertreiben. Den
Angriffen der NATO-Streitkräfte fallen auch Menschen zum Opfer, die man
vor Unrecht und Gewalt schützen wollte.
Wir fordern unsere Politikerinnen und
Politiker auf, sich mit allen Kräften und Möglichkeiten für eine
gewaltfreie Lösung einzusetzen: Ohne die bisher gestellten Bedingungen müssen
sofortige Friedensverhandlungen unter Einbeziehung der UNO aufgenommen
werden.
Wir fordern alle Kirchen auf
- dieses Ziel kompromisslos
zu unterstützen;
- ihr diakonisches Handeln
für Flüchtlinge zu intensivieren und spezifische Hilfen für
traumatisierte Frauen und Kinder einzurichten;
- den Aufbau von Zivilen
Friedensdiensten zu verstärken;
- die Wurzeln von Gewalt
aufzuarbeiten, um zukünftige Eskalationen zu verhindern.
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