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Internationale Fachtagung zum Thema
Menschenhandel (Sept. 2003) Als bundesdeutsche Forderungen zum Thema Menschenhandel wurden in einer internationalen Fachtagung Mitte September in Soest formuliert:
Vom 18. bis 19.09.2003 fand in der Tagungsstätte der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V. die 2. internationale Fachtagung, diesmal mit dem Thema „Gemeinsam gegen Frauenhandel – Perspektiven der Arbeit angesichts der geplanten EU-Ost-Erweiterung“, in Soest statt. Die internationale Fachtagung setzte sich
aus verschiedenen Ländern Europas und aus verschiedenen Professionen und
Arbeitsfeldern zusammen, um einen europaweiten und professionsübergreifenden
Austausch zum Thema Menschenhandel zu bieten. Gemeinsam wurden Strategien
gegen die unterschiedlichen Formen des Menschenhandels abgestimmt.
Rechtliche Regelungen ausgewählter europäischer Länder und die
besonderen beispielhaften Regelungen in Italien wurden vorgestellt. Hier
gibt es einen größeren Schutz der Opfer, indem ein Bleiberecht aus
humanitären Gründen seit 1998 möglich ist: Sechs Monate
Aufenthaltsgenehmigung erhalten die Frauen zunächst, um sich zu
orientieren in ihren nächsten Schritten. Eine weitere Verlängerung um
sechs Monate ist möglich. Anschließend ist eine Verlängerung bis hin zu
einer unbefristeten Situation möglich, wenn die Opfer von Menschenhandel
eine Arbeit, ein Studium oder ein Studium ausüben. Unter den 50 Teilnehmenden der Fachtagung befanden sich sieben bundesdeutsche Beratungsstellen (Bayern, Hessen, Niedersachsen, NRW, Pfalz), fünf Kriminalbeamte aus den Polizeibehörden Bielefeld, Bochum, Herford und Minden, Beamte der Stadt Bielefeld und des Ausländeramtes Minden sowie Vertreterinnen und Vertreter des Frauenhauses Herford, des Kinderschutzhauses Bochum, dem Verein für internationale Jugendarbeit Bielefeld und Nürnberg, der Kampagne gegen Kinderprostitution/ecpat, der Gustav-Adolf-Frauenarbeit, der Diakonischen Werke Westfalen und Deutschland, der „Hoffnung für Osteuropa“ sowie 12 Teilnehmerinnen von Nichtregierungsorganisationen aus verschiedenen europäischen Ländern wie den Baltischen Republiken, aus Polen, aus Bulgarien, aus Weißrussland und aus Italien. Die internationale Zusammenarbeit wurde wieder ein stückweit gestärkt, das Netz zwischen Polizei, Ausländerbehörden, Beratungsstellen und anderen dichter. Die Fachtagung wurde durchgeführt von der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V., dem Diakonischen Werk Westfalen und der Bundesarbeitsgemeinschaft „Den Kindern von Tschernobyl“ in Deutschland. In zwei Jahren soll eine weitere internationale Fachtagung zum Thema stattfinden. |