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Frauenhilfe-Bibeltag ein Erfolg (Juli
2003)
Am 26. Juli 2003 wurde der Öffentlichkeit
das Ergebnis einer Aktion der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V.
präsentiert: Eine handgeschriebene Bibel. Die Präsentation der
Frauenhilfe-Bibel und die namentliche Würdigung der Schreiberinnen war
allen Beteiligten ein großes Anliegen. Anschließend erlebten die Gäste auf dem
Frauenhilfe-Gelände in Soest ein Bibelfest . An 10 Stationen konnten sich
die mehr als 350 Gäste Bibeltexten durch unterschiedliche Methoden und
Formen nähern: ein Vortrag von Gabriele Laage (Hagen) zu
„Frauengestalten in der Bibel – Und sie tanzten aus der Reihe“; die
Gestaltung eines Wandteppichs aus natürlichen Materialien unter dem Motto
„Bunte Schöpfung Gottes“; die Entstehung eines „Bibelbaum“ durch
Bibeltexte auf Blättern geschrieben; Tanzen und Singen zu Bibeltexten;
Assoziationen zu Bildern unterschiedlicher Künstler aus unterschiedlichen
Epochen zu „Frauen in der Bibel“; das gemeinsame Legen von Bibeltexten
zu einem „Fundament meines Glaubens“; eine Entdeckungsreise mit der
Bibel durch Alltagsgegenstände, die in der Bibel gefunden werden mussten;
einen „Raum der Stille“ zur Einkehr und Meditation sowie Klagepsalme
suchen und finden am Mahnmal „Gewalt überwinden“ auf dem Gelände. Außerdem
konnte das Original der Frauenhilfe-Bibel aus der Nähe betrachtet werden. Die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V. beschloss während ihrer Frühjahrskonferenz im April 2002, im Jahr der Bibel eine besondere Aktion zu initiieren: „Frauen schreiben die Bibel ab“, also eine handgeschriebene Gesamtausgabe zu erstellen. Dieser Auftrag wurde beherzt von einer dreiköpfigen Arbeitsgruppe aufgenommen und koordiniert. Von Oktober 2002 bis Anfang Mai 2003 wurden in 35 der 39 evangelischen westfälischen Mitgliedsverbände der Frauenhilfe nach bestimmten Vorgaben Bibeltexte abgeschrieben: Es wurde eine Bibelausgabe festgelegt, Papierstärke und Tinte. Jeder Verband bekam einen Bibeltext zugeordnet. In den Regionen wurde sehr unterschiedlich die Aktion umgesetzt: einige haben Schreibstuben eingerichtet; andere haben postalisch die Seiten weitergeschickt zur nächsten Schreiberin. In einer Region (Witten) schrieb eine Frau alleine am Text, in anderen Regionen zwischen dreißig und auch über fünfzig Frauen wie z.B. im Bezirksverband Bochum und im Bezirksverband Münster. Die gesamte Logistik und Sortierung übernahm Regina Sybert-Goldstein, Referentin im pädagogisch-theologischen Team der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V. und Leiterin des Familienbildungswerkes. Mehr als 600 Frauen aus 35 der 39 Verbände
der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V. haben mehr als 3.300
Seiten in der Zeit von Dezember 2002 bis Mai 3003 beschrieben. Die Aktion
wurde als Kontrapunkt zum heutigen Zeittrend erlebt und entfaltete bei
vielen ein großes Engagement und eine ansteckende Begeisterung. Es gab
auch Stimmen, die Bücher, Handschriften sowie eine weitere Ausgabe der
Bibel als anachronistisch bewerteten. Der Prozess der Abschrift der
zugeteilten Bücher der Bibel war eine von allen als sehr kommunikativ
empfundene Aktion, die viel Nähe zu den abgeschriebenen Büchern der
Bibel und eine andere Form mit den Inhalten der Bibel erzeugte. Von vielen
Seiten wurde bestätigt, dass die Begeisterung für die Bibel neu geweckt
und das Leben mit der Bibel neu gestärkt wurde. Der Landesverband hat alle
handgeschriebenen Seiten binden lassen und seit Juli 2003 liegt eine
sechsbändige Gesamtausgabe der Bibel vor. In der Bibelausgabe der
Frauenhilfe findet sich vor jedem Bibelabschnitt die namentliche
Auflistung der Schreiberinnen. Die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen
e.V. ist ein Frauenverband, der Sprachrohr für fast 100.000 evangelische
Frauen in Westfalen ist und diverse soziale Einrichtungen in Westfalen trägt. |