Landesverband der Evangelischen Frauenhilfe tritt der Aktion Noteingang bei (November 2004)

„Jeder Mensch kann in eine Situation geraten, in der er Hilfe benötigt. Gut ist es dann zu wissen, wo ich Hilfe bekomme.“
Diese Sätze auf dem Plakat „Aktion Noteingang“ fragen neben der Haltung gegen Gewalt nach einer im Ernstfall konkreten Ansprechbarkeit. Für den Landesverband der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V. ist diese Ansprechbarkeit im Lina-Oberbäumer-Haus, dem der Frauenhilfe angeschlossenen Altenheims für Frauen in Soest, gewährleistet.

Edna Künne, die Leiterin des Lina-Oberbäumer-Hauses, bringt den Aufkleber an die Außentür des Altenheims an. Zu ihrer Beteiligung an der Aktion sagt sie: „Es ist wichtig, dass wir ein Zeichen gegen Gewalt setzen. Für uns im Lina-Oberbäumer-Haus hieß das zunächst, dass wir uns mit dem Thema „Gewalt“ persönlich auseinandergesetzt haben. Gemeinsam haben wir im Pflegeteam überlegt, wie wir in konkreten Situationen reagieren können, wie wir helfen und an welche Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner wir uns wenden können. Aus der guten Idee müssen praktische Handlungsschritte werden.“ 
Am 25. November 2004 vollzieht die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V. ihren Beitritt zur Aktion Noteingang. Bewusst ist dieser Tag gewählt worden, der von Terre des Femmes als Internationaler Tag „Nein zu Gewalt gegen Frauen“ ausgerufen worden ist.
Mit einem Gottesdienst stellen Frauen des Dekadebeirats der Frauenhilfe die Anliegen der Aktion vor und benennen Schwierigkeiten und Möglichkeiten ihrer Durchführung.

Die Aktion Noteingang will einerseits Sensibilität, Zivilcourage und Solidarität bei denen stärken, die sich in der Gesellschaft gegen Gewalt einsetzen. Menschen sollen somit ermutigt werden, Gewalt nicht als selbstverständlich hinzunehmen. Andererseits regt die Aktion Institutionen, Kirchengemeinden und Einzelpersonen an, die Bereitschaft zur Hilfeleistung durch einen Aufkleber nach außen zu dokumentieren. Auf dem Aktionsplakat werden konkrete Schritte im Ernstfall genannt, die helfen, aktiv zu werden: Lautes Rufen, um andere auf die Situation aufmerksam zu machen, einen Raum des Schutzes zu öffnen, ein Gespräch anzubieten, an kompetente Partnerinnen und Partner weiter zu vermitteln oder die Polizei einzuschalten.

Begründet wurde die Aktion Noteingang im Jahr 1998 in Bernau/Brandenburg als unmittelbare Folge rechtsextremer Übergriffe auf zwei ausländische Mitbürger. In Westfalen haben sich mittlerweile verschiedene Träger angeschlossen, darunter kirchliche Gruppen, städtische Einrichtungen und Einzelpersonen. (www.buendnis-ekvw.de)

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