„Frauenhilfe… mehr als Sie denken!“ (Dezember 2005)

„1.556 Gruppen in Westfalen und 76.000 Mitglieder … 
Wir sind in Westfalen stärker vertreten, als viele denken“, stellte die Öffentlichkeitsreferentin Manuela Schunk nachdrücklich fest.

Nach einer aktuellen Umfrage unter den Frauenhilfe-Mitgliedern kann der Landesverband der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V. am nationalen Tag des Ehrenamtes - dem 5. Dezember -, festhalten, dass in jeder Kirchengemeinde Westfalens mindestens eine Frauenhilfe-Gruppe vorhanden ist. „Und das entspricht auch heute noch dem Aufruf in der Gründerzeit: Keine Gemeinde ohne Frauenhilfe! - hieß es schon damals als Zielsetzung“, führt Angelika Weigt-Blätgen, leitende Pfarrerin des Landesverbandes, fort.

Wie bedeutsam das Ehrenamt im Verband ist, zeigt, dass ca. 14 % aller Mitglieder - also ca. 11.000 Frauen - ein Ehrenamt innerhalb der Frauenhilfe bekleiden. „Alleine 7.050 Bezirksfrauen leisten ihren Dienst im Sinne der Nachbarschaftshilfe und des Besuchsdienstes in den Gemeinden“, unterstreicht Christel Schmidt (Ahaus), Vorsitzende des Landesverbandes.

Regional sind Frauenhilfen unterschiedlich vertreten:
Der mitgliederstärkste Verband ist der Synodalverband Dortmund, gefolgt vom Bezirksverband der Frauenhilfen im Siegerland. Dann kommen die Bezirksverbände Unna, Minden, Hamm, Bochum, Iserlohn, Recklinghausen, Herford und Soest. Die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V. ist ein Frauenverband, der Frauen v. a. im Alter über 60 Jahren Gemeinschaft bietet. Mehr als die Hälfte der Mitglieder sind über 70 Jahre. „Die Mitglieder des Verbandes, jene über 60 Jahren, schaffen ein hohes Maß an Verlässlichkeit und Kontinuität, um Angebote für Frauen aller Altersgruppen durch den Verband zu ermöglichen“, präzisiert Angelika Weigt-Blätgen.

Frauenhilfe-Gruppen treffen sich vor Ort zumeist 14tägig.
Im Durchschnitt sind zwischen 20 und 23 Frauen regelmäßig bei Andacht, Bibelarbeit, Vortrag oder Gruppenarbeit beisammen. 
Diese Gruppengrößen und Verbindlichkeiten zeigen den hohen Stellenwert der Gruppe, ihres gemeinsamen Treffens und Austausches.

Die demokratische Struktur ist auch in den Gruppen vor Ort von hoher Bedeutung: Wahlen der Gruppenleitung, Jahres- und Kassenberichte sowie Kassenprüfungen werden in den Gruppen mehrheitlich regelmäßig vorgenommen.

2006 blickt die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V. auf eine 100jährige Geschichte. Damit ist sie nun seit fast 100 Jahren eine scheinbare selbstverständliche Organisation in den Gemeinden, in den Kirchenkreisen und in der Landeskirche. Viele, die sich innerhalb der Evangelischen Kirche bewegen, glauben zu wissen, was Frauenhilfe ist. Bei näherem hinsehen kann jedoch festgestellt werden, dass dies nicht immer stimmt.

Die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V. hat daher im Vorfeld ihres Jubiläums begonnen, Aktionen zu starten, damit Frauenhilfe neu in den Blick genommen wird. Sie zielt dabei auf ihre Mitglieder genauso, wie auf Nicht-Mitglieder. Eine neue zwölfseitige Informationsbroschüre mit dem Titel: „Wir gestalten Kirche und Gesellschaft mit“ und eine 6-teilige Plakatserie sind dabei „augenfällig“: Frauenhilfe steht für Beständigkeit, für Gemeinschaft und Beheimatung, - aber auch für Aufbrüche und Veränderung.
Das wird mit einer veränderten Gestaltung und mit viel Farbe deutlich gemacht.

In der neuen Broschüre wird die eng verzahnte Arbeit von gemeindebezogener Frauenarbeit - sowohl im Auftrag der Evangelischen Kirche von Westfalen als auch im Mitgliedsverband -, als Anbieterin von Frauen- und Familienbildung sowie als Trägerverein sozialdiakonischer Aufgaben hervorgehoben. In den Kapiteln der Broschüre wie auch in der 6-teiligen Plakatserie teilen die Überschriften das Selbstverständnis des Verbandes und seiner Mitglieder mit: „Wir sind das Salz in der Suppe“, „Wir halten die Fäden in der Hand.“, „Wir haben unsere eigenen Spielregeln“, „Wir schauen über den Tellerrand hinaus“, Wir ziehen uns den Schuh an“ und „Wir lernen für’s Leben“.

Der Vorstand des Landesverbandes hat sich für das Motto des Jubiläums, das es 2006 zu feiern gilt, entschieden mit eben dieser selbstbewussten Ausrichtung: 100 Jahre bewahren - begeistern - bewegen.

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