Die Müttergenesungsarbeit im evangelischen Westfalen
(Juli 2006)

Die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V. hat eine langjährige Tradition im Bereich der Müttergenesungsarbeit.
Bereits in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts war sie in der Müttererholung tätig. Nach dem 2. Weltkrieg begründete sie mit anderen Frauenverbänden und Organisationen das „Deutsche Müttergenesungswerk“ (MGW), in dem die Arbeit der Müttergenesung unter Elly Heuss-Knapp ein „bundesweites Dach“ erhielt.

Nachdem Ende 2002 die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V. die stationäre Müttergenesungsarbeit durch Schließung des letzten Müttergenesungshauses - das Mutter-Kind-Kurhaus in Burbach - beendet hatte, widmet sie sich bis heute den weiteren Verpflichtungen der Müttergenesungsarbeit.

Der Landesverband unterhält eine „Landesvermittlungsstelle für Müttergenesung“, in der neben Kurvermittlung auch ein regelmäßiger Austausch und die Bündelung der 15 evangelischen Beratungsstellen in Westfalen gewährleistet werden. Neben Informationsschreiben über Veränderungen im politischen, gesetzlichen oder bürokratischen Bereich der Frauengesundheit und Bündelung der Beratungsarbeit gegenüber dem MGW finden sich die Beraterinnen und Berater einmal jährlich zu einer Konferenz zusammen.

Die Sammlung des Müttergenesungswerkes wird ebenfalls durch die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V. organisiert für das evangelische Westfalen: 36 der 39 Frauenhilfe-Verbände führen Sammlungen für Müttergenesungsarbeit durch, wenn auch nur 19 Verbände dafür das Verteilmaterial des MGWs verwenden: Gottesdienste, Vortragsreihen, Gruppentreffen und vieles mehr werden genutzt, um zur finanziellen Unterstützung der Genesung von Müttern beizutragen. Jährlich kommen dabei etwa 18.000 Euro zusammen. 2005 waren es mehr als 18.800 Euro, die dem MGW überwiesen werden konnten.

Im Jahre 2005 wurden insgesamt 325 Frauen (2004 waren es 504) beraten von den 15 evangelischen Beratungsstellen im Westfalen.

268 Frauen (2004: 263) konnten in eine vom MGW anerkannte Einrichtung vermittelt werden. 20 Frauen haben eine Mütter-Maßnahme, 248 Frauen mit 438 Kindern eine Mutter-Kind-Maßnahme für je 3 Wochen durchführen können (2004: 242 mit 409 Kindern). 24 Frauen wurden von Krankenkassen in eigene Einrichtungen oder Vertragseinrichtungen der Krankenkassen umgeleitet (2004: 15 Frauen).

114 Anträge (2004: 144) wurden von den Krankenkassen abgelehnt, daraus resultierten 56 Widersprüche (2004: 71), jedoch waren davon wiederum nur 28 erfolgreich (2004: 30). Ablehnungsgründe waren zumeist, dass ambulante Maßnahmen nicht ausgeschöpft seien.

Von den 268 Frauen konnten 43 Frauen (2004: 30 Frauen von 263) die gesetzliche Zuzahlung nicht selbst finanzieren. Durch MGW-Stiftungsmittel wurden knapp 15.800 Euro für 43 Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen - vermittelt durch evangelische Beratungsstellen in Westfalen - in 2005 mitfinanziert (2004: ca. 5.450 Euro für 30 Maßnahmen). 

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