Fast 100 Gäste gratulierten zu 20 Jahren Fachseminar für Altenpflege in Hamm (Oktober 2008)

„Wir sind stolz in Hamm, eine solche Einrichtung zu haben“, betonte Theodor Hesse in seinem Grußwort für die Stadt Hamm. „Wir sind dankbar der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen für die Übernahme der Trägerschaft des Fachseminars“, führte Pfarrer Michael Schmidt in seinem Grußwort für den Kirchenkreis und die Diakonie in Hamm aus, „denn so konnte der Standort des Fachseminars in Hamm erhalten bleiben.“


v.l.n.r.: Pfarrerin Angelika Weigt-Blätgen (Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V.), Theodor Hesse (Stadt Hamm), Paul Linnemann (Leiter Fachseminar für Altenpflege), Diakoniepfarrer Michael Schmidt und Friedrich Disselhoff (Kirchenkreis Hamm) und Burkhardt Großmann (Dozent am Fachseminar) freuen sich über das 20 jährige Bestehen der Schule.

Der Fachbereichsleiter für Jugend, Soziales und Gesundheit der Stadt Hamm betonte sein Bedauern, dass „trotz steigenden Bedarfs nicht ausreichend Einrichtungen ausbilden. Das ist zu kurz gesprungen und wird die Betriebe einholen, gerade bei steigendem Wettbewerb!“ Paul Linnemann, Leiter des Fachseminars, sprach sogar von einem Skandal: „Der letzte Ausbildungsgang, den wir entlassen konnten in diesem Jahr, hatte mehr als 2 Anstellungsangebote. Der jetzige, neu gestartete Ausbildungskurs besteht aus 15 Frauen und Männern, doch es waren viel mehr Interessierte - allein 12 hatten jedoch keinen praktischen Ausbildungsplatz gefunden, so dass sie die Ausbildung  nicht antreten konnten!“

Seit 2007 befindet sich das Fachseminar für Altenpflege - Haus Caldenhof - in Hamm in Trägerschaft der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V.; seit 20 Jahren bildet es Menschen im Beruf der staatlich anerkannten Altenpflege aus. Am 17. Oktober 2008 wurde dies gefeiert mit fast 100 Gästen in der Tagungsstätte Haus Caldenhof in Hamm.
In den zurückliegenden zwanzig Jahren haben 22 Ausbildungsklassen mit insgesamt 445 Schülerinnen und Schülern das Fachseminar für Altenpflege in Hamm besucht. Einige Absolventinnen sowie ehemalige Dozenten und Dozentinnen des Fachseminars waren unter den Gästen.

Die Begrüßung und Andacht von Pfarrerin Angelika Weigt-Blätgen, leitende Pfarrerin der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V., führte Gedanken zum Bibeltext „Siehe, ich will ein Neues schaffen, jetzt wächst es auf“ (Jesaja 43, 19a) aus. Neben den Grußworten des Diakoniepfarrers Michael Schmidt und des Vertreters der Stadt Hamm, Theodor Hesse, ließ Burkhard Großmann, langjähriger Dozent am Fachseminar und Rechtsanwalt aus Hamm, die letzten 20 Jahre der Fachschule lebendig werden.

Zwei heutige Schülerinnen des Fachseminars gaben Einblicke in die Ausbildungszeit. Frauke Bußkamp überbrachte zunächst die Grüße aus der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe und hielt anschließend den Festvortrag. Darin machte die für Pflege, Alten- und Behindertenarbeit im Diakonischen Werk Zuständige deutlich, dass sich viele Rahmenbedingungen in der Pflege drastisch geändert haben. Dies führe zu generalistischen Anforderungen an die Pflegefachkraft einerseits und zu Spezialisierungen andererseits. Eine berufsfeldübergreifende Ausbildung, eine Flexibilisierung der Arbeitszeiten, leistungsgerechte Bezahlung, kontinuierliches Fort- und Weiterbildungsangebot  sowie verbesserte Aufstiegs-Chancen seien aus Sicht des Fachverbandes in Zukunft nötig.

Den musikalischen Rahmen gestaltete „la petite trio“ aus dem Ruhrgebiet mit Newmusette-Musik. Beim abschließenden Büffet wurden viele Erinnerungen ausgetauscht und Gespräche über die Zukunft der Altenpflege-Ausbildung fortgesetzt.

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