Zertifikatsübergabe zum Fernstudium Feministische Theologie für 9 Frauen (Oktober 2008)

Neun Frauen haben das Fernstudium Feministische Theologie absolviert. Die Zertifikatsübergabe fand am 31. Oktober 2008 in Soest statt. Die Leitungen des Fernstudiums, Dr. Britta Jüngst, Dr. Ulrike Eichler, Birgit Reiche und Judith Palm sowie die  Teilnehmerinnen freuten sich über ihre zweijährige Erfahrung im Kurs.
Das Fernstudium Feministische Theologie ist eine Kooperationsveranstaltung mit dem Frauenreferat der EKvW, dem Institut für Aus-, Fort- und Weiterbildung der EKvW und der Kirchlichen Hochschule Bethel.

Sieben Studienbriefe, zehn Kleingruppentreffen und sieben mehrtägige Direktkurstreffen haben die 10 Absolventinnen binnen zweier Jahre im Fernstudium nun hinter sich gelassen.

Das Fernstudium absolvierten erfolgreich:  Maria Czell (Siegen), Ulrike Dustmann (Soest), Gerda Geldschläger (Münster), Anne Herbrich (Dortmund), Barbara Laß (Bielefeld), Dörte Melzer (Bielefeld), Jeane Otto-Bairaktaris (Bochum), Annemarie Seebach (Dortmund) und Ingrid Theuerkauf (Soest). Für viele Frauen ist feministische Theologie zentraler Lebens- und Glaubensausdruck geworden. Andere nähern sich dem reichen Schatz.

Das Fernstudium Feministische Theologie will Frauen überall und inmitten ihrer jeweiligen Lebensbezüge die Möglichkeit eröffnen, einen Einblick in eine lebendige, Sinn vermittelnde, kreative Theologie zu bekommen, feministische Impulse für die private, berufliche und politische Praxis zu bekommen, die eigene Spiritualität zu reflektieren, feministisch-theologische Kompetenzen zu erwerben, zu vertiefen und zu systematisieren, einen Überblick über feministische Theologie zu bekommen, sich miteinander zu vernetzen.

Aus den Anfängen Feministischer Theologie in Deutschland vor 30 Jahren ist mittlerweile eine Fülle von theologischen Denkbewegungen, spirituellen Entdeckungen und erfahrungsgesättigten Glaubenszeugnissen von Frauen hervorgegangen. Hier hat sich christliche Theologie in den letzten Jahren am innovativsten gezeigt: neue, vielfältige und lebensnahe Gottesbilder wurden gesucht, körper- und alltagsbezogene Rituale gefunden, biblische Frauengestalten und -geschichten (wieder-)entdeckt und reininterpretiert, neu nach dem Zusammenhang zwischen theologischem Denken und eigener Spiritualität und Alltagspraxis gefragt.

Feministische Theologie wurde und wird an vielen verschiedenen Orten entwickelt, nicht nur an der Universität. Feministische Theologie wurde und wird formuliert in Frauengruppen, Liturgiegruppen, Frauenbibelkreisen, Vereinen, in Akademien, autonomen Tagungshäusern, Zeitschriften, am Küchentisch und per E-Mail.
Daher ist sie - wie Hedwig Meyer-Wilmes beschrieb - eine „Inter-Theologie“: interdisziplinär, interreligiös, interkulturell, interkonfessionell, international, interkontinental …, eine Theologie der Beziehungen zwischen Verschiedenen, eine Theologie der Zwischenräume.
Keine Theologie nur von und für ausgebildete Theologinnen, sondern eine Perspektive von und für Frauen, die für Frauen wie für die Theologie unverzichtbar ist. Sie hat Theologie und Kirche bleibend verändert.

Fenster schließen