60 Jahre „informiert Beten und betendes Handeln“ in Deutschland
Westfalen begeht Geburtstag des Weltgebetstages in Deutschland
(September 2009)

„Während die ersten Ordnungen noch ganz in der Tradition der in Deutschland regulär gefeierten Gottesdienste standen, veränderten sich Ausrichtung und Gestaltung zunehmend in den folgenden Jahrzehnten. Immer deutlicher kamen die „fremden Frauen“ im Weltgebetstagsland in den Blick, wuchs der Mut, sich auch im Nachbeten der Ordnung den Herausforderungen und der Sprache, in der der Glaube für diese Frauen Gestalt gewinnt, auszusetzen. Von kleinen, vereinzelten Veranstaltungen unter Leitung des Pfarrers am Orte wurde die Weltgebetstagsbewegung in Deutschland zu einer ökumenischen Kraft, in der Frauen selbstbewusst und verbunden Gottesdienste, Glauben und Hoffnung gestalten.“
So beschreibt Pfarrerin Katja Jochum die Entwicklung einer Bewegung in Deutschland, die seit 60 Jahren sich immer stärker festigt.


Das Vorbereitungsteam des WGT (von links): Katja Jochum, Monika Solcany, Anna-Maria Mette, Manuela Schnell, Marita Hagedorn, Dr. Maria Magdalena Weber, Ulrike Berk, Irene Bauer-Jungmann und Cornelia Ebeling.

Über 50 Frauen, die zumeist viele Jahre aktiv in der Bewegung sind,  aus ganz Westfalen trafen sich am 05. September 2009 in der Kapelle der Tagungsstätte Soest, um ein ökumenisches Fest mit Gottesdienst zu feiern: Seit 60 Jahren feiern sie den Weltgebetstagsgottesdienst in ökumenischer Gemeinschaft in Deutschland.
Die Frauen gehören zu unterschiedlichen christlichen Kirchen.

Eingeladen hatte das ökumenische Vorbereitungsteam des Weltgebetstags (WGT) im Bereich der Evangelischen Kirche von Westfalen unter Federführung der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V. Das Vorbereitungsteam besteht aus neun Frauen.
Zum Auftakt des Festes informierte Pfarrerin Katja Jochum, Koordinatorin des WGT-Vorbereitungsteams und Verbandspfarrerin der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V., die Gäste in einem Vortrag über „60 Jahre teilen Frauen Glauben und Verantwortung“. In diesem Jubiläumsjahr kommen Frauen in allen Bundesländern, in allen Landeskirchen und Bistümern zusammen und erinnern sich an sechzig Jahre Weltgebetstag, dessen Motto „informiert Beten - betendes Handeln“ von einer weltweiten Basisbewegung weiter getragen wird.

Angelika Weigt-Blätgen, leitende Pfarrerin der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V., erinnerte in ihrem Grußwort an einige der besonders eindrucksvollen Stationen und Kampagnen innerhalb dieser 6 Jahrzehnte. Im Anschluss daran konnten die Gäste in verschiedenen Workshops die unterschiedlichen Aspekte in der Weltgebetstagsarbeit diskutiert und ausgetauscht werden: Bibelarbeiten waren genauso im Angebot wie Musik-, Kreativ- und Ideenstationen sowie Erinnerungstische. Nach einem stärkenden Mittagessen aus der Küche Kameruns schloss sich am Nachmittag ein Gottesdienst mit Texten und Liedern aus verschiedenen Jahrzehnten des Weltgebetstages an, an dem fast 100 Gäste teilnahmen.

Vor 60 Jahren haben sich christliche Frauen in Deutschland von der Gastfreundschaft und dem Versöhnungsangebot amerikanischer Christinnen berühren lassen.
Sie sind aus ihrer Trauer und Schuld heraus aufgestanden und haben sich dem Gebet rund um die Welt von Frauen aus damals 135 Ländern um Frieden und Gerechtigkeit angeschlossen. Das war der Beginn der Teilnahme an der größten ökumenischen weltumspannenden Basisbewegung. Inzwischen wird der Weltgebetstag in über 170 Ländern der Erde gefeiert.

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