Konferenz zum Thema „Ethisches Handeln von Frauen“
(September 2009)

Die diesjährige Konferenz des Landesverbandes für Mitglieder aus den Bezirks-, Stadt und Synodalverbänden der Evangelischen Frauenhilfen fand Ende September in Soest zum Thema „Handeln aus der Fülle - Grundlagen ethischen Handelns von Frauen“ statt.

Zentrale Fragestellung war dabei, wie in der heutigen Zeit, in der scheinbar alles machbar ist und „jeder nach seiner Fasson selig werden kann“, verbindliches Nachdenken über Maßstäbe für ein gutes Zusammenleben möglich ist. Dr. theol. Ina Praetorius, freie Autorin und Familienfrau aus der Schweiz, bezog in ihrem Nachdenken über das „Handeln aus der Fülle“ Frauen, Männer und Kinder ein.

Sie machte Mut, dass auf den biblischen Grundlagen des Glaubens Ideen und Strategien zu entwickeln sind, die „Handeln aus der Fülle“ ermöglichen. Gutes und richtiges Handeln werden erkannt und diese Erkenntnisse können im Alltagsleben Wirklichkeit werden. Es sei dabei wichtig, so die 53jährige Theologin, Werte und Normen nicht als Fixsterne am Himmel, das menschliche Handeln als konkretes Leben in der Welt anzusehen und die Ethik soll unten mit oben im Einklang bringen. Ethisches Handeln bettet in den Alltag die Werte und Normen ein und kann eine Trennung in oben und unten, Geist und Körper, Kultur und Natur, Frauen und Männer als Gegensatzpaare nicht gutheißen.

Das menschliche Handeln findet in einer Fülle von unterschiedlichen Möglichkeiten und Gegebenheiten statt: - z.B. Luft, Wasser, Mütter, Traditionen, Herkommen - führte die Schweizerin weiter aus. In der Bibel stünden für den Begriff Fülle die Begriffe Schöpfung oder Segen.
Segen bedeute - nach Ansicht der Schweizerin - erfahrbare Fülle.

Am nächsten Tag arbeiteten die 50 Teilnehmerinnen aus ganz Westfalen zum Thema Segen heraus, welche Quellen Handeln aus der Fülle ermöglichen. Zunächst gingen sie ihren eigenen Quellen nach:
Wann erlebe ich Fülle, Erfüllt-werden und Erfüllt-sein? Im Anschluss daran lenkte Pfarrerin Angelika Weigt-Blätgen (Soest) den Blick auf unterschiedliche Bibeltexte, die deutlich werden ließen: Segnen und Segen-empfangen sind unabhängig von Geschlecht und Status; alles kann gesegnet werden und segnen; niemand soll von der Beziehungsmöglichkeit zu Gott ausgeschlossen werden.

Zum Abschluss wurden konkrete Ziele für die nächsten zwei Jahre im persönlichen, im politischen und im verbandlichen Bereich formuliert. Die Anwesenden waren sich darin einig, dass es Zeit sei, neu über das gute Zusammenleben der Menschen nachzudenken und aus den Erkenntnissen heraus zu handeln.

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