Eine Reise voll positiver Überraschungen - Jordanien (Oktober 2009)

„Eine Reise voll von positiven Überraschungen.“, so war das kurze aber begeisterte Resümee einer Teilnehmerin an der Frauen-Bildungs- und Begegnungsreise nach Jordanien. Unter der Leitung von Pfarrerin Birgit Reiche, Evangelische Frauenhilfe von Westfalen, und Pfarrerin Antje Lütkemeier (Bad Lippspringe) reisten 14 Frauen in das haschemitische Königreich.

„Mit unseren Reisen möchten wir einen ehrlichen Einblick in ein Gastland ermöglichen“, so Pfarrerin Birgit Reiche. „Es geht um wirkliche Begegnung, auch das Lernen voneinander.“
Die Planung und Organisation der Reise lag beim Landesverband der Evangelischen Frauenhilfe von Westfalen, Soest, und dem Spezialreiseveranstalter für Studien- und Begegnungsreisen, Exodus Tours, Bad Lippspringe.

Schon der erste Programmpunkt hielt eine Überraschung bereit: geplant war ein Besuch im jordanischen Parlament und ein Gespräch mit Nariman Rousan, einer der nur sechs Frauen in der Volksvertretung. Allerdings ließ es sich der Sprecher des Parlaments, Abdel Hadi Majali, nicht nehmen, die Gruppe in Jordanien willkommen zu heißen und die Bedeutung des Besuchs hervorzuheben, bei dem es nicht nur um touristische Interessen, sondern um ein tieferes Verständnis des Landes und seiner Menschen gehe.

Die einwöchige Rundreise war dann auch prall gefüllt mit den unterschiedlichsten Erfahrungen und Eindrücken. Besuche bei verschiedenen Frauenorganisationen und der Erfahrungsaustausch vermittelten eine Ahnung davon, dass es viele gemeinsame Themen und Arbeitsfelder gibt: die Arbeit für gerechte Bildungschancen etwa, oder auch der Kampf gegen häusliche Gewalt und Menschenhandel.
Aber die Jordanierinnen berichteten auch über spezifische Probleme wie die bisher vergeblichen Bemühungen Personenstandsrecht von der religiösen auf eine säkulare Basis zu stellen. Ebenso wurden die seit 60 Jahren ungelöste Frage palästinensischer Flüchtlinge und die aktuellen Probleme der Irak-Flüchtlinge angesprochen.

Eine große Überraschung war dann gegen Ende der Reise die Einladung zu einer Verlobungsfeier in Wadi Mussa/Petra. Traditionell fröhlich und lautstark feierten die Frauen der Familien von Braut und Bräutigam, die stolz auf ihre beduinischen Wurzeln sind, getrennt von den Männern.

Die landschaftliche Vielfalt und Schönheit Jordaniens und sein reiches kulturelles Erbe kam bei dieser Reise nicht zu kurz. „Ich habe mir gar keine Vorstellung gemacht, wie eindrucksvoll dieses Land ist“, fasste eine der Reiseteilnehmerinnen ihr Staunen in Worte.
„Die Wüste im Wadi Rum ist wirklich ein Zauberland, aber auch die Abendstimmung im Naturreservat Dana, die Felsenstadt Petra und der Blick über die grünen Hügel auf den See Genezareth sind einfach unbeschreiblich schön.“

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