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Zur Menschenrechtssituation in Israel und den besetzten palästinensischen Gebieten (September 2010) Offener Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundesaußenminister Guido Westerwelle In einer zehntägigen Frauenbildungs- und Begegnungsreise - veranstaltet von der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V. - nach Israel/Palästina im Mai und Juni 2010 konnten dreizehn westfälische Frauen die Menschenrechtssituation in Israel und Palästina aus der Nähe beobachten: einerseits durch zahlreiche und intensive Begegnungen mit Israelis und Palästinensern, andererseits auch im Gespräch mit Einzelpersonen und Vertreterinnen von unterschiedlichen Organisationen. Gesprächspartnerinnen und -partner dort haben die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V. gebeten, auch hier in Deutschland ihre Stimme für Frieden und Gerechtigkeit im „Heiligen Land“ zu erheben. Die Lage, in der sich sowohl Israel als auch Palästina befinden, ist besorgniserregend und spitzt sich weiter zu. Während des Aufenthaltes der Gruppe im Land ereignete sich der gewaltsame Stopp eines pro-palästinensischen Schiffskonvois mit Hilfslieferungen für den Gaza-Streifen durch ein israelisches Militär-Kommando in internationalem Gewässer. Über Jahrzehnte hinweg haben einige Palästinenserinnen und Palästinenser - unterstützt von umliegenden arabischen Staaten - in Israel Angst und Schrecken verbreitet. Selbstmordanschläge haben viele Menschen in den Tod gerissen. Die israelische Regierung ist andererseits verantwortlich für schwere Menschenrechtsverletzungen gegenüber Palästinenserinnen und Palästinensern, auch für den Tod Unschuldiger. Weder die palästinensische Gewalt noch die israelische Politik der Apartheid, der Demütigung und Diskriminierung wird der Bevölkerung und der Region Frieden bringen. Der Staat Israel ist verantwortlich für mehrere Verletzungen von internationalen Menschenrechtskonventionen. Folter und illegale Exekutionen sind übliche Bestandteile der israelischen Besatzungspolitik. Als Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e. V. fühlen wir uns verantwortlich, an die Shoah zu erinnern. Nach Jahren der Gewalt und des Leidens hat die überwältigende Mehrheit der Menschen in Israel und Palästina nur einen Wunsch: Frieden. Die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e. V. begrüßt die erneute Aufnahme von Gesprächen zwischen der israelischen und palästinensischen Regierung. Die deutsche Bundesregierung kann verschiedene Maßnahmen ergreifen, um die Verantwortlichen auf beiden Seiten darin zu unterstützen, Wege zu finden, diesen Konflikt zu lösen und eine friedliche Lösung zustande zu bringen. Die Forderungen des Verbandes stellen sich hinter die Vorschläge, die von jüdischen und arabischen Gesprächspartnerinnen auf der Reise formuliert wurden. Die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V. fordert Sie auf
Beschlossen in der Vorstandssitzung der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V. am 10. September 2010 in Soest |