Leerer Tisch: Ökumenischer Frauengottesdienst setzt Zeichen auf dem Kirchentag (Juni 2011)

Über 1.000 Kirchentagsbesucherinnen und -besucher haben im Rahmen des ökumenischen Frauengottesdienstes am Donnerstagabend beim Kirchentag in Dresden ihrer Trauer Ausdruck verliehen, kein konfessionsübergreifendes, gemeinsames Abendmahl feiern zu können. Kein Brot, kein Wein - mit leeren Händen sprachen die Veranstalterinnen die Einsetzungsworte. „Wir werden die Hoffnung auf ein gemeinsames Abendmahl am Leben erhalten. Darin halten wir fest an einem der Leitsätze des Christinnenrates, dass die gegenseitige konfessionelle Gastfreundschaft auch im gemeinsamen Abendmahl Ausdruck finden soll“, resümieren die Vorstandsmitglieder des Christinnenrates, Katja Jochum, Dr. Frauke Schmitz-Gropengießer und Brigitte Vielhaus.
Liturgie und Predigt finden Sie unter www.christinnenrat.de/projekte.htm

Das fehlende gemeinsame Mahl aller Christinnen und Christen „verkörpert das Fehlen einer gemeinsamen leidenschaftlichen Bewegung aller Christinnen und Christen auf Jesus hin“, erläuterte Pfarrerin Antje Heider-Rottwilm in der Dialogpredigt über die Seligpreisungen, die sie gemeinsam mit der katholischen Theologin Dr. Aurica Nutt hielt. „Deshalb wird der Tisch des Abendmahls heute leer bleiben. Wir werden kein Ersatzmahl feiern.“ Gemeinsames Gebet, die gemeinsame Sammlung um den leeren Tisch würden damit, so Aurica Nutt, zum Symbol für das Drama der Trennung - und hätten doch verbindende Kraft.

Die beiden Predigerinnen formulierten gemeinsam eine weitere Seligpreisung für den ökumenischen Frauengottesdienst: „Selig sind, die nicht resignieren, sondern dem Sehnen nach dem gemeinsamen Mahl weiterhin eine Stimme geben.“ Zum ökumenischen Frauengottesdienst lud der Christinnenrat im Rahmen des 33. Deutschen Evangelischen Kirchentages ein, vorbereitet und geleitet wurde er von Theologinnen der römisch-katholischen, der alt-katholischen, der methodistischen, der evangelischen-lutherischen und der evangelisch-reformierten Kirche, auch eine Vertreterin der rumänisch-orthodoxen Kirche wirkte mit.

Christel Schmidt, Vorsitzende der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V., wirkte im Gottesdienst mit.
Seit Dezember 2009 vertritt Katja Jochum, Verbandspfarrerin der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V., den Dachverband, Evangelische Frauen in Deutschland, im Vorstand des Christinnenrates.

 

Der Christinnenrat ist ein Zusammenschluss ökumenisch arbeitender Frauenorganisationen, Netzwerke und Gremien auf Bundesebene. Der Christinnenrat will die Erneuerung der Kirchen im Geiste ökumenischer Offenheit und Geschlechtergerechtigkeit voranbringen und die ökumenischen Gemeinschaft der Christinnen stärken. Der Christinnenrat dient der Einheit der Kirchen und setzt sich für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung ein.

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