600 Frauen erlebten Oasentage in Soest (Juli 2011)

 

Im "Europäischen Jahr der Freiwilligentätigkeit" schenkten Hauptamtliche der Frauenhilfe den Ehrenamtlichen einen Tag der Wertschätzung ihrer Arbeit: zu den "Oasentagen" in Soest kamen 600 Bezirksfrauen der Frauenhilfe und genossen einen Tag zum Auftanken und Austausch auf dem Gelände des Landesverbandes. Mithilfe der Vorstände der Bezirks-, Stadt- und Synodalverbände konnten mehr als 1.500 Frauen der fast 6.000 Bezirksfrauen der Frauenhilfen persönlich eingeladen werden. 600 Frauen erlebten vom 30. Juni bis 3. Juli 2011 in der Tagungsstätte am Feldmühlenweg in Soest einen „Oasentag für Bezirksfrauen der Frauenhilfe“ - einen Tag zum Aufatmen, einen Tag für die Seele.

Bezirksfrauen aus den Regionen Bielefeld, Bochum, Buer-Horst, Dortmund, Gelsenkirchen, Gladbeck-Bottrop, Gütersloh, Hagen, Halle, Hamm, Hattingen-Sprockhövel, Herford, Höxter, Iserlohn, Lüdenscheid-Volmetal, Münster, Recklinghausen, Schwerte, Siegen, Soest, Steinfurt-Ahaus, Unna, Vlotho und Wattenscheid folgten der Einladung.

„Wer hätte das gedacht, dass wir so viele und so verschieden sind…“ meinte eine der 600 Frauen am Ende des Tages. Und eine andere sagte zum Abschied: „Danke, dass Sie uns "groß gemacht" haben!
Danke für diesen gelungenen Tag der heilsamen Ruhe!“ Unter dem Motto „Komm, lass dieses Fest nicht enden, in dem wir einen Anfang sehen“ lud die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen Bezirksfrauen nach Soest ein, um ihnen für ihre wertvolle Arbeit Dank zu sagen.

Nach der Begrüßung und einem kurzen Impuls durch die Vorsitzende Christel Schmidt (Ahaus) bzw. durch die stellvertretende Vorsitzende, Barbara Mengel (Vlotho), tauschten sich die Gäste in Gruppen über ihre Erfahrungen in ihrem Amt miteinander aus, sangen mit erfahrenen Chorleitungen, erkundeten die Neuerungen auf dem Gelände des Landesverbandes, und aßen gemeinsam zu Mittag.

Zum Abschluss wurde ein Gottesdienst gefeiert, den die Pfarrerinnen Katja Jochum, Birgit Reiche, Lindtraud Belthle-Drury und Angelika Weigt-Blätgen durchführten. Der Gottesdienst thematisierte Sehnsuchtsorte und Sehnsuchtsworte als Oasen, Rastplätze bzw. „Erdbeer-Momente“ sowie Lebens- und Zukunftsängste - symbolisiert über „Tiger“ und Mäuse“ in einer Weisheitsgeschichte aus dem Orient. „Mögen Tiger und Mäuse auch über sie wenig Macht haben, so dass eine jede von ihnen ganz oft eine Erdbeere in ihrer vollen Köstlichkeit schmecken kann!“, fasste eine der Gäste das Erlebte zusammen.

Überwiegend arbeiten Bezirksfrauen im gemeindlichen Besuchsdienst, stellen erste Kontakte zu Neuzugezogenen her, sie besuchen Kranke und einsame Frauen und lassen sie durch ihren Dienst am Gemeindeleben teilhaben. Oft stellen gerade Bezirksfrauen entscheidende Weichen: durch Weitergabe von Informationen, durch konkrete Hilfen, oder Vermittlung von Hilfeangeboten. Bezirksfrauen arbeiten mit viel Phantasie und unbürokratisch in verschiedenen Aufgabengebieten je nach Bedarfslage und individuellen Fähigkeiten.

Das Spektrum ist groß und erstreckt sich von der Mithilfe bei der Gestaltung von Gottesdiensten und Feiern, über das Backen leckerer Kuchen bis hin zur seelsorgerlichen Begleitung, um nur drei Beispiele zu nennen.
Eine Bezirksfrau ist demnach Kontaktperson, Vertrauensperson, Seelsorgerin, Helferin, oft Sammlerin, Mitarbeiterin der Kirchengemeinde und immer Vertreterin der Frauenhilfe. Den meisten Bezirksfrauen ist ihr Tun eine Selbstverständlichkeit über die sie nicht viel Worte machen. Oder wie es eine Bezirksfrau formulierte:
„So lange, wie es immer noch Freude macht, mache ich es gerne.“ Diese Selbstverständlichkeit führt oftmals dazu, dass das (politische und gesellschaftliche) Umfeld diese Tätigkeit nicht wahrnimmt und sie unsichtbar bleibt. Bereits 2008 hatte sich der Landesverband die Aufgabe gestellt, diese Unsichtbarkeit einzudämmen und den "Oasentag für Bezirksfrauen" erstmals durchgeführt.

Insgesamt ist fast jedes 10. Mitglied der Frauenhilfe von ihrer Gruppe beauftragt, in ihrem nahen Lebensumfeld Nachbarschaftsdienste zu tätigen, Menschen zu besuchen, Kontakt zu halten und Aufgaben für ihre Kirchengemeinde zu erledigen. Allein für diesen Auftrag erübrigen die Frauen im Durchschnitt 10 Stunden im Monat - eine unvorstellbare Zahl von Hauptamtlichen müssten für diese kontinuierliche Aufgabe eingestellt werden, wenn es Bezirksfrauen nicht gäbe! Das Netz der Bezirksfrauen ist heute in 2/3 der Kirchengemeinden Westfalens vorhanden und das Ehrenamt hat eine über 100jährige Tradition in der Frauenhilfe.

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