Inge Schnittker ist neue Vorsitzende der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V. (Oktober 2011)


Alte und neue Vorsitzende blicken positiv in die Zukunft. Christel Schmidt (Mitte) und Inge Schnittker (rechts) bei der Mitgliederversammlung Mitte Oktober in Soest.


Die neugewählte Vorsitzende der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V., Inge Schnittker, macht sich mit den anderen Frauen der Frauenhilfe verantwortlich auf den Weg in die Zukunft.

„Meine Vision ist noch immer: die kleine Welt, für die ich verantwortlich bin, positiv zu beeinflussen - vielleicht sogar zu verändern.“ Mit diesen Worten stellte sich Inge Schnittker zur Wahl für das Amt der Vorsitzenden bei der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen und wurde Mitte Oktober in Soest mit großer Mehrheit gewählt.

Sie rief die Versammlung dazu auf, sich gemeinsam, verantwortlich auf den Weg zu machen: „Sie mit mir und ich mich mit ihnen!“ Das Wahl-Ehrenamt als Vorsitzende des Landesverbands der westfälischen Frauenhilfe nimmt Inge Schnittker gemeinsam mit einem 13 Personen umfassenden ehrenamtlichen Vorstand und der leitenden Pfarrerin, Angelika Weigt-Blätgen, wahr.

Die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V. ist ein in Kirchengemeinden, Kirchenkreisen und in der Landeskirche wertgeschätzter Verband von Frauen.
Die Mutter dreier erwachsener Kinder, die mit ihrem Ehemann in Hagen lebt, ist Diplom-Arzthelferin und hat 1994 ein weiterbildendes Studium Frauenstudien absolviert. Derzeit ist sie Mitarbeiterin in einer Buchhandlung mit theologischem Schwerpunkt. Inge Schnittker ist seit vielen Jahren Mitglied der Evangelischen Frauenhilfe und Vorsitzende des Bezirksverbandes der Evangelischen Frauenhilfe Hagen. Seit 2005 ist die heute 65jährige im Vorstand des Landesverbandes. Im Oktober 2011 wurde sie mit klarer Mehrheit durch die Mitgliederversammlung in das Amt der Vorsitzenden des Landesverbands gewählt.

„Mein Herzensanliegen ist die Basisarbeit - die Wertschätzung und Ermutigung der Frauen vor Ort“. Darin sieht Inge Schnittker ihre Aufgabe als Vorsitzende in den nächsten vier Jahren. Auf die Frage, ob sie die Altersstruktur innerhalb der Frauenhilfe als Problem ansehe, winkt sie ab: „Nein - die Lebenserwartung der Menschen ist in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich gestiegen… Warum also sollte mir angst und bange sein…“ Unsere Gesellschaft habe sich verändert, erläutert sie, das Frauenbild habe sich modifiziert. Die Frage nach traditionellen oder zeitgemäßen Formen der Frauenarbeit seien keine Unterscheidungskriterien oder Qualitätsmerkmale - wesentlich sei, ob es gelinge, immer wieder aktuelle Themen und Aufgaben in Kirche und Gesellschaft zu den Menschen vor Ort voran zu bringen.

Die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen hat auf ihrem theologischen und spirituellen Fundament zwei wichtige Säulen. Zum einen die örtliche und an die Kirchengemeinde gebundene Frauenhilfe. Rund 1.400 Frauenhilfegruppen in Westfalen stellen eine große Herausforderung für die neue Vorsitzende dar. Die gemeindliche Frauenhilfearbeit wird durch den Landesverband gefördert und unterstützt zum Beispiel in Form von Fort- und Weiterbildungen für ehrenamtlich Mitarbeitende oder durch Bildungsangebote der Familienbildung.

Zum anderen ist die sozialdiakonische Arbeit für Frauen und Männer in besonderen Notlagen zu nennen. Sei es in der Einrichtung für Menschen mit Behinderungen „Frauenheim Wengern“, in der Beratungsstelle „Nadeschda“ für von Menschenhandel betroffene Frauen und Mädchen in Herford oder im „Haus Wegwende“ für Menschen mit psychischen Erkrankungen in Werdohl. In über fünfzehn westfalenweiten Einrichtungen des Landesverbands der Evangelischen Frauenhilfe in der Pflegeausbildung, Altenhilfe, Behindertenhilfe und Anti-Gewalt-Arbeit wird die diakonische Dimension der Arbeit von Frauen deutlich.

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