Intensive Gespräche über Gott und die Welt

(Januar 2014)

 

„Was machen denn die Kirchen hier auf der Grünen Woche?“ „Wir wollen mit den Menschen ins Gespräch über unser Thema „Alles hat seine Zeit - Landwirtschaft natürlich im Takt“ kommen, so die Antwort der Vertreter der katholischen und evangelischen Kirchen aus Westfalen und Paderborn.

„Wie sieht unser Tagesrhythmus aus? Gibt es noch regelmäßige, gemeinsame Mahlzeiten? Gestalten wir den Sonntag anders als die anderen Wochentage oder arbeiten wir durch? Nehmen wir wahr, zu welcher Zeit welches Obst und Gemüse wächst oder wünschen wir alles zu jeder Zeit?“, so Stephan Kreye, Vertreter der katholischen Landvolkbewegung im Erzbistum Paderborn, Hardehausen.

„Damit haben wir einen Nerv bei den Messegästen getroffen. Auch viele prominente Besucher unseres Kirchenstandes begrüßten dieses Anliegen und wünschten uns gutes Gelingen“, ergänzt Dr. Peter Markus von der Evangelischen Akademie Villigst der Evangelischen Kirche von Westfalen. Von Volker Kauder, CDU-Fraktionsführer im Bundestag, über Dr. Peter Tauber, dem neuen CDU-Generalsekretär, bis zu Dr. Gregor Gysi, Oppositionsführer des Bundestags, kamen Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Parteien am Kirchenstand vorbei, Staatssekretäre mehrerer Bundesministerien interessierten sich ebenso für das Anliegen der Kirchen wie der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied.

„Kirche ist für die und mit den Menschen auf dem Land aktiv“, so Pfarrerin Birgit Reiche von der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen. „Mit diesem Stand wollten wir die kirchliche Perspektive deutlich machen: Landwirtschaft natürlich im Takt heißt nachhaltig, zukunftsfähig, menschengemäß und tiergerecht zu sein.“

Gute und intensive Gespräche über Gott und die Welt am Kirchenstand bestätigen, dass dies gelungen ist. Insgesamt zwanzig Standbetreuerinnen und Standbetreuer lockten die Besucher und Besucherinnen in den elf Tagen der Grünen Woche mit einem Land-Memory und Tüten mit Pflanzensamen an den Kirchenstand.
Das Suchen der Bildpaare erfreute Groß und Klein. 10.000 Tüten mit einer Blühstreifenmischung, übergeben mit den Worten „Dürfen wir Ihnen einen Blumenstrauß schenken? Einsäen, etwas gießen, den Rest macht der liebe Gott“, brachten viele Gesichter zum Lächeln.

Mehrmals täglich wurde ein kurzer Gottesdienst in der kleinen, 10 Personen fassenden Holzkirche angeboten. „Fremde Leute einfach zu einem Gottesdienst einzuladen, erforderte Mut. Innere Hemmschwellen musste ich überwinden, aber es gelang immer besser“, berichtet Hendrik Ruwisch, jüngster Betreuer mit 26 Jahren und Landwirt aus Versmold. Die Gebets-Einladungen verliefen erfolgreich, denn fast zu jeder Gebetszeit fanden sich Gäste in der Kirche ein, nach dem die Kirchenglocken läuteten, und freuten sich über diese Möglichkeit, zur Ruhe zu kommen, nachzudenken und zu beten.

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