Für ein Europa der Menschenrechte und der sozialen Gerechtigkeit, für ein solidarisches und soziales Miteinander und eine freie und vielfältige Gesellschaft

Oktober 2018

Für ein Europa der Menschenrechte und der sozialen Gerechtigkeit, für ein solidarisches und soziales Miteinander und eine freie und vielfältige Gesellschaft (Oktober 2018)

Gegenwärtige Herausforderungen für Frauen in Gesellschaft, Politik und Kirche sind Anlass für die Stellungnahme in der Mitgliederversammlung der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V.
„Es findet eine dramatische politische Verschiebung statt: Rassismus und Menschenverachtung werden gesellschaftsfähig. Humanität und Menschenrechte, Religionsfreiheit und Rechtsstaatlichkeit werden offen angegriffen.“

Mit diesen Worten beginnt die Stellungnahme der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V., die sich mit den gegenwärtigen Herausforderungen für Frauen in Gesellschaft, Politik und Kirche beschäftigt. Die Mitgliederversammlung des Frauenverbandes Ende Oktober beschäftigte sich in Soest mit dem Ende der Ökumenischen Dekade „Kirchen in Solidarität mit den Frauen“ vor 20 Jahren. Christinnen und Christen haben die Pflicht, so der Verband, „wach und wehrhaft zu bleiben, wenn Freiheitsrechte und Selbstbestimmungsrechte eingeschränkt werden.“

Die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V. schließt sich der Forderung der Evangelischen Frauen in Deutschland (EFiD) und anderer Frauenverbände an, den Paragraphen 219a abzuschaffen. Das Selbstbestimmungsrecht und das Recht auf Zugang zu Information als Voraussetzung für eine freie Arztwahl schränke der § 219a ein. Sie plädiert zudem für den Verbleib beim Grundsatz der Freiwilligkeit und Selbstbestimmung bei der Entscheidung für oder gegen eine Organspende. Und weiter heißt es: „Selbstbestimmungsrechte und Freiheitsrechte werden in politischen Diskussionen populistisch ausgehöhlt. Themen wie die der Frauenrechte werden vermehrt instrumentalisiert, um Fremdenhass zu schüren. Vor allem das Thema Sicherheit von Frauen wird durch Rechtspopulist*innen für ihre Agenda missbraucht.“

Die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen ruft ihre 45.000 Mitglieder auf, sich sowohl für den Schutz von Frauenrechten als auch für eine differenzierte Auseinandersetzung mit Gewalttaten einzusetzen. Pauschale Zuschreibungen und Feindbilder würden Gewalt reproduzieren und nicht zu einem friedlichen Zusammenleben beitragen. Jegliche Form von Diskriminierung und Hetze - wie z.B. Antimuslimischem Rassismus, Antisemitismus, Antiziganismus, Antifeminismus und LGBTIQ-Feindlichkeit - sei entschieden abzulehnen und entgegen zu treten. „Alle Mitglieder der Frauenhilfen mögen sich bekennen zu einem Europa der Menschenrechte und der sozialen Gerechtigkeit, zu einem solidarischen und sozialen Miteinander, zu einer freien und vielfältigen Gesellschaft.“

Daher bittet der Frauenverband alle Menschen, zur Wahl des Europäischen Parlaments am 26. Mai 2019 zu gehen und diejenigen Parteien zu stärken, die für die Menschenrechte, die friedliche Weiterentwicklung Europas und für die freiheitliche demokratische Grundordnung eintreten. „Frauenhilfen und Mitgliedsverbände, denen es möglich ist, sollten Europa-Abgeordnete demokratischer Parteien zu Gesprächen über deren politische Ziele und Inhalte einladen.“

Weitere Informationen

Der Wortlaut der Stellungnahme finden Sie hier.

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