Birgit Reiche 13.04.2016 | 15:35

Liebes Reisetagebuch,

dies ist der letzte Eintrag dieser Reise. Den ersten Abschnitt bis nach Singapur haben wir gut hinter uns gebracht. Nun warten wir auf die Anschlussverbindung nach Frankfurt. Alle sind wohlauf, aber müde und freuen sich auf zu Hause.
Bis Morgen,
die Reisegruppe.

 

Antje Lütkemeier 12.04.2016 | 15:37

Der letzte ganze Tag in den Philippinen brach an mit unserem Aufbruch zum Visayas Community Hospital. In dem Krankenhaus in Trägerschaft der UCCP wurden wir von der gesamten Chefinnen- und Chefetage willkommen geheißen und fanden im medizinischen Leiter, der Verwaltungsleiterin des Krankenhauses, der leitenden Schwester, dem Distriktbischof und der Pfarrerin als Leiterin der Klinischen Seelsorgeausbildung kompetente Ansprechpartnerinnen und -partner für all unsere Fragen bezüglich des Gesundheitssystems, der Seelsorge und der besonderen Situation einer Minderheitenkirche als Trägerin eines Krankenhauses. Eine FSJlerin, die schon seit acht Monaten vor Ort ihren Dienst versieht, ergänzte Informationen und Eindrücke bei dem Rundgang durch das Krankenhaus.

Danach fuhren wir auf die Insel Mactan und besichtigten zunächst das sehr kriegerische Denkmal des Stammesführeres Lapu-Lapu, der einstmals Magellan tötete und der spanischen Kolonialsierung eine kleine Schlappe beibrachte. Heute glänzt seine Statue golden in der Sonne, wird von fröhlicher Musik beschallt und von Touristen besucht, die sich allerdings in gleichem Maße für die rundherum angebotenen Souvenirs interessieren.

Nach einem kurzen Bananen-Stopp anstelle einer veritablen Mittagspause besuchten wir eine Gitarren-Werkstatt. Die Ukulelen und Gitarren aus Cebu sind weltberühmt und werden in viele Länder exportiert. Ein Teil der Produktion nun auch nach Deutschland.
Dann endlich kam der lang ersehnte Shoppingaufenthalt in einer der großen Malls, die hierzulande sehr beliebt sind. Gut ausgestattet mit allem, was eine Weltgebetstagswerkstatt an Anschauungsmaterial braucht - und auch mit einigen schönen persönlichen Souvenirs, machten wir uns auf den Weg zu einem wunderbaren Restaurant in den Hügeln oberhalb von Cebu. Hier genossen wir unser letztes Abendessen im Land mit Bick auf das Lichtermeer der Stadt.

 

Birgit Reiche 11.04.2016 | 13:01

Wir begannen unseren ersten ganzen Tag in Cebu City nach dem Frühstück mit der Besichtigungstour durch Cebu. Unser Hotel liegt im neuen Geschäftsviertel, direkt an einem der hier so beliebten großen Einkaufszentren. Wir fuhren durch die von den Amerikanern errichteten UpperTown nach Downtown Cebu City, dem alten Teil mit dem spanischen Fort, der Kathedrale, dem Magelan-Kreuz und der Basilika des Sto. Nino. Das Jesus-Kind spielt in der hiesigen Volksfrömmigkeit eine große Rolle, es gibt kein Haus, kein Geschäft und keinen Bus ohne eine Jesus-Figur.

Das Mittagessen war gleichzeitig eine Feldstudie, wie so viele Pinoys aßen wir in einem der unendlich vielen Schnellrestaurants, diese einheimische Kette heißt Jollibee. Wir besuchten die Filiale neben der San Carlos Universität, um dort nach dem Mittagessen Pater Schlecht von den Steyler Missionaren zu treffen. Gemeinsam mit ihm und einem indonesischen Pater besuchten wir zunächst ein Projekt, in dem Familien, die vorher in Müllsiedlungen gelebt hatten, eigene Häuser bekommen haben. In fünf Siedlungen haben die Steyler Missionare inzwischen über 2000 Häuser gebaut. 25 Jahre lang müssen die Familien monatlich 700 Pesos bezahlen, dann gehört die Wohnung ihnen.

Die Straßen in diesem Stadtviertel sind so eng, dass wir nicht mit unserem Bus dorthin kamen, sondern der Missionsbulli einen Shuttle-Service für unsere Gruppe leisten musste. Nach diesem Besuch ging es zu einer öffentlichen Schule, für die Pater Schlecht ein neues Schulgebäude bauen ließ, weil die Kinder vorher keine Klassenzimmer hatten. Erst 25 % der Baukosten hat er schon an Spenden eingenommen - wie er selbst sagt, hat er das Gottvertrauen, dass er auch den Rest noch erhalten wird.
Schon gegen Abend erreichten wir wieder unser Hotel, nachdem wir Pater Schlecht an der Universität abgesetzt hatten.

 

Antje Lütkemeier 10.04.2016 | 15:52

Und wieder ein Sonntag. Leider mussten wir heute das wunderbare Strandhotel verlassen. Um 9 Uhr begann der Gottesdienst in der United Church of Christ in the Philippines, einer Partnerkirche der westfälischen Landeskirche. Die komplette Liturgie war in Cebuano, dem auf Bohol vorherrschender Dialekt, allerdings war die Pfarrerin so nett, extra für uns auf Englisch zu predigen. Sonst hätten wir solche wunderbaren Sätze wie "wer seine Sorgen in Alkohol ertränken will wird feststellen: sie können leider schwimmen" gar nicht verstanden. Nach einem kurzen Plausch mit der Gemeinde fuhren wir zu einem frühen Mittagessen in das Restaurant einer Gehörlosenorganisation. John Wayne an den Wänden und die Western-Dekoration mutete uns schon etwas merkwürdig an, das Essen allerdings war sehr köstlich.

Um ein Uhr legte die Schnellfähre in Richtung Cebu ab, glücklicherweise war der Seegang nicht heftig und die Fähre luftiger als bei der Überfahrt von Dumaguete nach Bohol. Auch der vorgeführte Film zur Unterhaltung gefiel der Gruppe besser.
In Cebu wurden wir von unserer neuen Guide Judith und der Repräsentantin der Agentur Jenny in Empfang genommen und in unser Hotel gebracht. Auch hier ist das Essen reichhaltig und köstlich, wie wir beim Abendessen feststellen konnten. Morgen erkunden wir die Stadt und die Projekte der Steyler Missionare.

 

Birgit Reiche 09.04.2016 | 12:03

Den heutigen freien Tag hat die Gruppe für die ultimative Entspannung genutzt: Einige standen schon um 4:30 Uhr auf, um Delfinen beim Frühstücken zuzusehen - manche entspannen eben am besten in der Aktivität. Andere schliefen aus, frühstückten in aller Ruhe und verbrachten den Rest des Tags am Strand. Gleich werden wir uns zum gemeinsamen Abendessen wieder treffen. Morgen nach dem frühen Frühstück ist um 8:30 Uhr unser Abstecher in das Urlaubsparadies schon wieder vorbei.

 

Antje Lütkemeier 08.04.2016 | 12:54

Unser erstes Ziel, nach einem wunderbaren Frühstück mit Blick auf das Meer (das Hotel hält bisher alles, was es gestern abend in der Dunkelhet versprach!), war das Denkmal des Blutsbundes zwischen dem einheimischen Führer Sikatuna und dem spanischen Eroberer Lopez. Die meisten Filipinos scheinen sehr entspannt mit diesem Teil ihrer Geschichte umzugehen, denn das Denkmal liegt sehr profan an einer belebten Straße und wird von den philippinischen Besuchern mehr als hübscher Selfie-Hintergrund genutzt.

Zweiter Stopp war die Besichtigung der Baclayon-Kirche. Die zweitälteste Kirche der Philippinen wurde durch das Erdbeben 2013 sehr in Mitleidenschaft gezogen und ist noch immer zum größten Teil abgesperrt wegen der Renovierungsarbeiten. Das Erdbeben hat auch an anderen Stellen gravierende Spuren hinterlassen, nicht zuletzt in der Erinnerung der Menschen vor Ort.

Nun ging es per Serpentinenstraße hoch zu den Chocolat Hills. Zwischenstopp war ein Schmetterlingsgarten, in dem die Entwicklung von Schmetterlingen und Nachtfaltern auf unterhaltsame Weise zu erfahren war. Die Straße bergan führte uns vorbei an einer langen langen Pilgerprozession und durch die angepflanzten Mahagoni-Wälder.
Am hochgelegenen Aussichtspunkt gab es eine wunderbare Aussicht auf die verschiedenen Hügel des Umlandes. Jetzt, in der regenarmen, bzw. im Moment sogar regenlosen, Sommerzeit präsentiert sich die karge Vegetation der Hügel in der Tat sonnenverbrannt und deshalb schokobraun. Wie kam es zu diesem geologischen Phänomen? Die einen behaupten, submarine Kalkablagerungen hätten vor Urzeiten dazu geführt. Andere reden von Riesen, die die kegelförmigen Hügel in einem Streit in die Landschaft geworfen hätten. Wer sind wir, dies zu entscheiden?!

Das Mittagessen erwartete uns heute auf einem der schwimmenden Restaurants des Loboc-Flusses. Wir waren privilegiert, ein ganzes Boot für uns allein und das dann auch noch ohne die neusten Disco-Hits in Trommelfell-sprengender Lautstärke zu besteigen. So konnten wir die lokalen Spezialitäten und die Aussicht genießen.

Auch beim letzten offiziellen Programmpunkt des Tages blieb uns das Glück hold. Im Tarsierschutzgebiet hat man entweder das Glück, die sehr scheuen, nachtaktiven Tiere auch tagsüber schlafend an einem Baum hängend zu erkennen, oder eben auch nicht. Die kleinen Kobold-Makis meinten es allerdings gut mit uns. Acht oder gar neun Exemplare hingen tiefenentspannt an den tropischen Urwaldbäumen und ließen sich fotografieren.
Zurück im Hotel erwartet uns nun ein Themenbuffet "Bohol", also einheimische Köstlichkeiten, ein entspannter Abend und morgen ein freier Tag.

 

Birgit Reiche 07.04.2016 | 15:53

Eigentlich sollte der heutige Vormittag den Teilnehmerinnen zur freien Verfügung stehen, um noch einmal die Orte in Dumaguete aufzusuchen, die sie gerne besuchen wollten. Allein, wir hatten festgestellt, dass wir alle interessanten Gebäude und Sehenswürdigkeiten schon gesehen hatten. Deshalb haben wir gestern abend noch einmal den Reiseführer bemüht und entschieden, einen Ausflug in die Berge zu machen. Im Forrest Camp sollte es einen wunderbaren Ausblick bis zum Meer und der Insel Cebu geben.

So verließen wir unser Hotel um 9:00 Uhr mit Ziel Valencia und Forrest Camp. Schon auf der Fahrt gab es einiges zu sehen. Das Forrest Camp stellte sich als Freizeitpark mit Naturschwimmbad heraus. Es war in einer Schlucht an einem Fluss gelegen und die Schwimmbecken waren sehr schön angelegt. Überall gab es Picknickplätze, die sich auch schon gut füllten. Am Wochenende ist es hier bestimmt überfüllt. Wir hatten nicht geplant zu schwimmen und so erkundeten wir das Gelände, bestaunten die Flora und Fauna (vor allem Libellen und Schmetterlinge) und bekamen eine kleine Einführung in einheimische Palmen- und Bambus-Arten.

Nur den Aussichtspunkt gab es hier nicht. Unser Busfahrer wusste aber, wo er war, so dass wir auch noch den Blick hinunter aufs Meer genießen konnten. Nebenbei kamen wir auch noch in den Genuss, eine bewachte Wohnanlage mit Luxushäusern von innen zu sehen, weil diese um den Aussichtspunkt herum gebaut wird. Marlyn, unserer Reiseführerin erzählte uns, dass sich vor allem Menschen, die im Ausland arbeiten, schöne große Häuser leisten können. Diese sind auf den Philippinen ein wichtiges Statussymbol.

Zurück im Hotel blieb noch etwas Zeit für einen Mittagsimbiss, Ausruhen und Kofferpacken, bevor wir um 13:00 Uhr eine Fragestunde mit Marlyn angesetzt hatten, die kompetent Auskunft über das Bildungssystem der Philippinen gab. Um 14:00 Uhr ging es dann zur Fähre, die uns in zwei Stunden an unser nächstes Reiseziel, Bohol, brachte.
Wir waren froh, als wir im Hafen von Tagbilaran die Füße wieder auf festen Boden setzen konnten. Die Fähre war ein Ocean Jet, der ausgebucht war, entsprechen schlecht war die Luft unter Deck.

Am Hafen warteten viele Menschen mit Luftballons und geschmückten Autos, allerdings nicht auf uns, sondern auf die Muttergottes von Cebu, die derzeit von Insel zu Insel reist und der Wunderheilungen zugesprochen werden. In der Kathedrale von Dumaguete hatten wir die Gläubigen schon bei ihrer Anbetung sehen können.
Schnell war das Gepäck im Bus verstaut und wir fuhren in die Dämmerung und auf die Insel
Panglao, die mit Tagbilaran durch eine Brücke verbunden ist. Um 19:00 Uhr erwartete uns ein weiteres Highlight des Tages: Für unsere Gruppe war das Abendessen am Strand vorbereitet worden, Sternenhimmel, Fackeln, Kerzen und Wellenrauschen sorgten für eine besondere Atmosphere.

Morgen werden wir unsere Hotelanlage dann bei Tageslicht erkunden.

 

Antje Lütkemeier 06.04.2016 | 17:25

Unser erster Termin heute führte uns in die Stadtverwaltung von Dumaguete. Die "Stadt der sanften Menschen" hatte im Internet eine so ambitionierte Konzeption veröffentlicht, dass dies einer Nachfrage wert war. Der Vertreter der Stadtverwaltung informierte uns eingehend über die politischen und sozialen Strukturen der Stadt, die Bemühungen um den Aufbau von Fischerei-Schutzzonen und gab Antwort auf viele unserer Fragen. Die Konzeption war allerdings wohl mehr ein Wunschtraum als ein SMARTes Ziel.
Wer dann wollte fuhr noch einmal mit zu einem Geschäft für Kunsthandwerk, oder besuchte alternativ den nahen Markt. Bis zu unserem Termin in der theologischen Fakultät war einige Zeit zur freien Verfügung.

Auch das Treffen in der Uni entpuppte sich als überaus interessant. Anwesend waren einige Mitglieder der Fakultät und eine Dame, die sehr aktiv in der Frauenarbeit vor Ort ist. (Übrigens die pensionierte Leiterin des Sozialamts der Stadt, so dass wir die Informationen z.B. über die Frauenquote im Stadtrat noch einmal aus ihrer Prespektive hörten. Lernerfolg: auch Zahlen sind Kontextabhängig.)

Wir erfuhren eine Menge zum Thema besondere Programme zur Gender-Gerechtigkeit für die Studierenden, über die patriarchalen Strukturen der Gesellschaft, über die wachsende "neuer religiöser Bewegungen" und noch vieles mehr. Sehr angefüllt mit Informationen und Eindrücken ging es nach einer kurzen Pause weiter zu einem reichhaltigen und wunderbaren Abendessen in einem Restaurant am Meer.
Morgen warten ein spontaner Ausflug ins Hinterland und die Abreise auf die nächste Insel auf uns. Wir sind gespannt!

 

Birgit Reiche 05.04.2016 | 13:05

Um 3:30 Uhr war die Nacht zu Ende. DasTelefon klingelte "Your wake up call, Mam!" Um 4.00 Uhr mussten unsere Koffer vor den Zimmern stehen und um 4:30 Uhr saßen wir alle im Bus zum Flughafen. Dank der Unterstützung der freundlichen Mitarbeiterinnen der hiesigen Agentur klappte der Check in am nationalen Flughafen einwandfrei. Um 7:00 Uhr saßen wir im Flugzeug, das uns nach Dumaguete brachte; um 8.30 Uhr landeten wir mit einem Ruck auf der sehr kurzen Landebahn eines kleinen Regionalflughafens, der im Vergleich zu Manila geradezu niedlich wirkte.

Eine ganze Abordnung begleitete uns an diesem Tag: Unsere neue Reiseführerin Marlene, die in Lippstadt geboren wurde, weil ihre Mutter hier als Krankenschwester gearbeitet hat, der örtliche Reiseführer, den sie übersetzte, die Repräsentantin der Agentur, der Busfahrer und sein Assistent!

Doch zunächst ging es in unser Gästehaus, wo ein einheimisches Frühstück aus Klebreisröllchen , Mangos und puddingartige Kakao auf uns wartete. So gestärkt ging es auf die Stadtrundfahrt mit Universität, Kunsthandwerkgeschäften, Weberei und Kirche. Deren Besonderheit ist, dass sie neben der gestern besichtigten die zweite Pfeifenorgel der Philippinen ist - es gibt nur diese beiden und wir haben sie an zwei Tagen hintereinander gesehen und gehört.

Am frühen Nachmittag checkten wir dann im Bethel Guesthouse direkt an der Ufer-Promenade ein, der Rest des Tages war frei und gleich treffen wir uns zum Abendbrot.

Morgen erwarten uns einige Begegnungen in dieser "City of gentle people".

 

Antje Lütkemeier 04.04.2016 | 15:37

Was der urbane Moloch Metro-Manila wirklich bedeutet, wurde uns heute so richtig bewusst: nach vier Stunden Fahrt durcah Häuserschluchten, Slums, Stadtteile und Ansiedlungen erreichten wir die ersten grünen Felder. Vorher allerdings besuchten wir die einzige Bambusorgel der Welt. 1824 gebaut und 1975 in Deutschland gundlegend restauriert erklingt die Orgel heute wieder in voller Schönheit in der St. Josefskirche von Las Pinas (eigentlich eine eigenständige Stadt, aber heute Teil des urbanen Konglomerats Manila.)

Die Fahrt ging weiter und nach den erwähnten 4 Stunden erreichten wir die Stadt Tagaytay mit dem wunderbaren Ausblick auf den Taal-See und den darin liegenden Krater.
Weiter ging es zur Womens Ecology and Wholeness Farm, einem Projekt von Schwester Mary John, die uns heute begleitete. Nach einem sehr köstlichen Mittagessen besichtigten wir die Farm, die uns wie ein kleines Paradies vorkam.

Auf dem Weg zurück nach Manila konnten wir das Haus anschauen, an dem zum ersten Mal die philippinische Flagge gehisst und die Unabhänggkeit erklärt wurde. Nebenan gab es ein "food-festival", dessen Ende wir erlebten, organisiert von einer ehemaligen Schülerin von Schwester Mary John.

Ein langer und eindrücklicher Tag fand mit dem Abendessen im Hotel ein Ende. Nun müssen alle FRauen sehr schnell schlafen, denn um halb vier ist die Nacht zu Ende, morgen geht es per Flugzeug weiter auf die Insel Negros.

 

Birgit Reiche 03.04.2016 | 15:37

Schon um 8:00 Uhr holte uns der Bus ab, weil der Gottesdienst in der Eglesia Filipina Independiente (IFI) um 8:30 Uhr begann. Wir besuchten den Gottesdienst in der National Cathedral, dem Bischof Fajutagana vorstand. Das katholische Hochamt in Tagalog dauerte knapp zwei Stunden, die Predigt hielt ein Pfarrer der Anglikanischen Kirche aus London - sein Englisch war für uns sehr gut zu verstehen.

Im Anschluss an den Gottesdienst trafen wir Vertreterinnen der Frauenorganisation der IFI WOPIC, die ein abwechselungsreiches Programm für uns vorbereitet hatten: Ein Grußwort des Bischofs, Tänze, die auch wir einüben sollten (beim Tinikling, dem Tanz zwischen Bambusstangen, gaben wir keine ganz gute Figur ab), wir durften auch ein Grußwort sprechen und einige Lieder singen.
Auch einige Vertreterinnen des nationalen WGT-Komitee aus anderen Kirchen nahmen an diesem Treffen teil.

Den emotionalen Höhepunkt der followship bildete der Chor von vier Priestern, die zum Mittagessen ABBA-Hits zu Gehör brachten. Bei "Dancing Queen" begannen die Frauen sponan ausgelassen zu tanzen. Nach dem gemeinsamen Mittagessen und dem Austausch von Geschenken verabschiedeten sich unsere Gastgeberinnen, wir blieben aber zum nächsten Treffen im Saal.

Eine Vertreterin des Khadija Center for Muslim Woman Studies kam zu einem ausführlichen Gespräch über die Situation der muslimischen Frauen in Metro Manila. Hier bilden sie eine Minderheit und haben große Probleme.

Gegen 16:00 Uhr verließen wir das Conference Center der IFI und besuchten das Denkmal der Freiheitskämpferin Gabriela Silang in Makati, dem Manhattan Manilas, bevor wir zurück ins Hotel fuhren.
Ein Teil der Gruppe besuchte noch den buddhistischen Tempel, der direkt neben unserem Hotel liegt und bekam dort eine Führung.

Ein ökumenisch und interreligiös interessanter Sonntag ging mit dem Abendessen im Hotel zu Ende.

 

Antje Lütkemeier 02.04.2016 | 15:23

Heute morgen trafen wir eine der 100 bewundertsten Personen der Welt, Schwester Mary John. Die Benediktinerin hatte in Deutschland studiert und arbeitet nun an verschiedenen Projekten, über die sie der Gruppe berichtete. Sehr beeindruckend war ihre klare und dezidierte Position zur politischen und sozialen Situation auf den Philippinen. Sie benannte die ungerechte Verteilung des Reichtums und auch der politischen Einflussmöglichkeiten.

Zu dem Treffen waren auch einige ihrer Mitarbeiterinnen im Zentrum für Frauenstudien gekommen, die von ihrer beispielhaften Arbeit für die Gleichberechtigung und Gleichwertigkeit von Frauen und Männern in Kirche und Gesellschaft erzählten.

Nach einem sehr leckeren Mittagessen mit den Gastgeberinnen machten wir uns auf zu einer Tour durch die alte spanische Stadtgründung von Manila "Intramuros". Samstags wird geheiratet, das erlebten wir in der Kirche St. Augustin und auch der Kathedrale von Manila. Ein kurzer Spaziergang führte zum Fort Santiago.

Danach erlebten wir auf einer Busrundfahrt eine komplett andere Seite der Stadt. Auf einem durch Aufschüttung der Bucht von Manila abgerungenen Areal sind moderne Theater, Konzerthallen, Einkaufszentren, Wohnkomplexe und nicht zuletzt die riesige "Mall of Asia" zu sehen. Romantischer allerdings der schöne Sonnenuntergang über dem Meer, den die Gruppe reichlich fotografierte.

 

Birgit Reiche 01.04.2016 | 12:16

Schon um 8:00 Uhr saßen wir heute morgen im Bus, um nach Quezon-City zu fahren. Unser Treffen bei ECPAT Philippines sollte um 10:00 Uhr beginnen und unsere Agentur hatte die Fahrtzeit für 20 km Wegstrecke vorsichtig mit zwei Stunden eingeplant. Wir brauchten nur 1,5 Stunden und kamen etwas zu früh im ECPAT Home an. Hier finden bis zu 30 Mädchen, die Opfer von Kinderprostitution, Cybersex und Missbrauch geworden sind, vorübergehend Schutz, einen Schlafplatz, und die Möglichkeit zur Schule zu gehen.

Die Direktorin Dolores Alforte erzählte uns eindrücklich von der Geschichte und aktuellen Arbeit von ECPAT, die vor allem aus Präventionsprogrammen, Lobby- und Bewusstseinsarbeit besteht. Auch den alltäglichen Kampf um die Finanzierung brachte sie uns näher. Im Moment reicht das Geld nur, um 15 Mädchen im Schutzhaus aufzunehmen, auch wenn der Bedarf viel größer ist.

Die Rechte der Kinder und das Strafrecht gegenüber den Tätern hat seit Bestehen von ECPAT viele Fortschritte gemacht - die Umsetzung ist - wie vielerorts - noch sehr verbesserungswürdig. Die extreme Armut vieler Familien macht die Kinder zu besonders verletzbaren Opfern.

Nach dieser eindrücklichen Bgegnung fuhren wir zum Quezon Park mit der Gedenkstätte des ersten Präsidenten der Philippinen nach der Unabhängigkeit. Nach einer Mittagspause besichtigten wir das Museum von Manuel L. Quezon und sein Mausoleum und lernten dabei viel über die Welt-Geschichte des 20. Jahrhunders.

Im Museum warteten wir auf das Ende des Wolkenbruchs, bevor wir zum Bus zurückgingen,der uns noch vor Beginn der Nachmittags Rush hour zurück ins Hotel brachte.
Nun gibt es noch das Abendessen im Hotel...

 

Antje Lütkemeier 31.03.2016 | 16:12

Nach einer wunderbaren Nacht mit Schlaf (und etwas Jetlag) machten wir uns um 9 Uhr auf den Weg in den Tag.

Zunächst war ein Stopp am Nationalmuseum vorgesehen, der allerdings dann auf später verschoben wurde. So konnten wir die Kirche des "Schwarzen Nazareners" besuchen und erhielten einen Eindruck von der besonderen Religiosität der katholischen Filipinos.

Im Anschluss bummelten wir über den angrenzenden Markt und bestaunten die vielen verschiedenen Arten von getrockneten Fischen, fremdartigen Gemüsen und besonders die Ästhetik, mit der alle Waren präsentiert wurden. Nach einer frühen Mittagspause besuchten wir dann den ethnographischen Teil des Nationalmuseums. Die Exponate reichten von den Küchenutensilien eines vor 400 Jahren gesunkenen spanischen Schiffes, über Begräbniskultur bis hin zu gewebten Stoffen aus unterschiedlichen Stammesgesellschaften.

Für eine temporäre Austellung zu wichtigen Frauen der Philippinen blieb uns leider wenig Zeit, denn wir hatten ja ein Treffen mit den philippinischen Weltgebetstagsfrauen vereinbart. Und die waren uns an dieser Stelle wichtiger. Der Weg zum Treffen verschaffte uns einen ersten Eindruck vom Verkerhschaos Manila, das sich danach noch verschlimmern sollte. Normalität im 20 Millionen Konglomerat.

Überaus herzlich wurden wir von den Frauen empfangen. Sie erzählten von der Sicht der Frauen auf die philippinische Gesellschaft, von der Entstehung der Gebetsordnung, sie sangen und tanzten mit uns und auch ein Imbiss durfte nicht fehlen. Angefüllt mit Eindrücken und Anregungen aßen wir in einem typischen Lokal zu Abend und kehrten müde und glücklich ins Hotel zurück.

 

Birgit Reiche 30.03.2016 | 10:37

Circa 24 Stunden nachdem wir uns am Frankfurter Flughafen getroffen hatten sind wir wohlbehalten aber müde in unserem Hotel angekommen. Hier ist es inzwischen 16:30 Uhr und die Gruppe hat sich die Pause redlich verdient, bis wir uns zu einer ersten Gruppenrunde vor dem Abendessen treffen. Manila ist riesig und auf der Fahrt zum Hotel haben wir schon einen kleinen Eindruck des enormen Verkehrsaufkommens gewinnen können. Ebenso beeindruckend sind die hohen Temperaturen von über 35 Grad.

Bis morgen...

 

Birgit Reiche 29.03.2016 | 11:18

Nun beginnt unsere Philippinen-Reise...

Wir trafen uns schon drei Stunden vor Abflug und hatten genügend Zeit - auch für die verschärfte Sicherheitskontrolle. In wenigen Minuten beginnt das Bording und die gesamte Gruppe ist schon am Gate. Der erste Flugabschnitt bis Singapur dauert gut zwölfStunden. Der nächste Eintrag aus Manila kommt dann morgen.
Wir wünschen allen zu Hause eine gute Zeit, bis wir uns in sechzehn Tagen wieder sehen.

 

Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V. 15.03.206 | 15:19

25 Frauen brechen am 29. März 2016 zu einer 16tägigen Begegnungs- und Bildungsreise auf, die die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V. organisiert hat.

"Am I'm being unfair to you?" so lautet das Motto des Weltgebetstages, der 2017 aus den Philippinen zu uns kommen wird. Der südostasiatische Staat besteht aus 7.107 Inseln und ist der fünftgrößte Inselstaat und mit ca. 100 Millionen Bewohnerinnen und Bewohnern der zwölftgrößte Staat der Welt. Die Bevölkerung ist überwiegend katholisch. Die Philippinen waren 2012 das Land, das weltweit am zweitstärksten vom Klimawandel betroffen war.

Wir besuchen die Gegend um Metro Manila auf der Hauptinsel Luzon und drei Inseln in den Visayes, dem Zentrum der Philippinen. Welche Botschaft will das Weltgebetstagskomittee in die Welt tragen? Wie gestalten Frauen die Kirchen und Gesellschaft mit? Diesen und anderen Fragen werden die Teilnehmerinnen während ihrer Frauen-Bildungs- und -Begegnungsreise nachgehen.

Die erfahrenen Reiseleiterinnen, Pfarrerin Birgit Reiche und Pfarrerin Antje Lütkemeier, berichten während der Reise über ihre Erfahrungen und Begegnungen.