Antje Lütkemeier: Das Finale 12.05.2019

Liebes Reisetagebuch, so schnell sind 12 Tage vergangen. Am letzten kompletten Tag im Land holten uns Charlene und Edith im Hotel ab und zeigten uns verschiedene Arbeitsbereiche des von ihnen verantworteten Projekts. Recycling war das erste Thema. In einem Projekt wurde Plastik gesammelt, sortiert und gepresst, Papier und Pappe gesammelt und Getränkedosen per Stein und Muskelkraft zerquetscht, um die Materialien wieder verkaufen zu können.  Eine win-win Situation, denn einerseits nützt es der Umwelt, andererseits haben Frauen ein Einkommen.

Danach ging es weiter über eine lange Strecke Sandpiste zu einem Kindergarten in einem ländlichen kleinen Dorf. Wir erfuhren viel über die Unterstützung, die nötig ist, um Kindergarten und Grundschule arbeitsfähig zu halten. Noch weiter über den abenteuerlichen Weg landeinwärts fuhren wir zu einer Gogo, einer Großmutter, die sich um sieben Waisenkinder (Aidswaisen und „Arbeitswaisen“, deren Eltern in den Nachbarländern arbeiten und nicht zurückkehren) kümmert. Ohne Strom, ohne Wasser, in einer Koch- und einer Schlafhütte lebt die zusammengewürfelte Familie und freute sich sehr über das Lebensmittelpaket, das bescheidene Grundnahrungsmittel für einen Monat enthielt und vom Projekt  beigesteuert wird. Die nächste Station war das Dibu Community Center, ein kleines Paradies. Hier trafen wir Frauen, die gemeinsam unter einem „Themba-Baum“ neue handwerkliche Fähigkeiten erlernen, sich austauschen und gegenseitig stärken. Auch Landwirtschaft wird im Zentrum betrieben und gelehrt.

Nach einer Mittagspause mit Verkostung des angebauten Gemüses ging es noch einmal neu erfüllt und bereichert zurück ins Hotel. Den gesamten Nachmittag mussten alle das tun, was sie tun wollten: Shoppen, fotografieren oder gar Helikopterfliegen über den Victoriafällen.

Wie gesagt, die Zeit der Reise ist schnell vergangen.  Aber, wie eine Teilnehmerin es ausdrückte, die virtuelle Reisetasche ist voll gefüllt mit den unterschiedlichsten Erfahrungen, Informationen  und Eindrücken. So sind wir alle gut ausgerüstet für die Vorbereitung des Weltgebetstages aus Simbabwe unter dem Motto: Steh auf und geh!

Birgit Reiche: Gott, wie wunderbar sind deine Werke! 11.05.2019

Wie fange ich nur an? Mit dem Frühstück! Nein, nicht unserem, denn wir bekamen vor dem Gamedrive maximal ein Tässchen Tee. Nein, mit dem Frühstück, bei dem wir zunächst einen Elefanten störten, dann eine Giraffe bewunderten und dann in den kommenden zweieinhalb Stunden noch eine ganze Reihe anderer Tiere beobachten konnten. Nur die Löwen ließen sich nicht blicken, riechen konnten wir sie allerdings an verschiedenen Stellen sehr gut.

Zum Glück hatten wir uns fast satt gesehen, denn für unser Frühstück blieb bis zur Abfahrt nach Victoria Falls nur eine kurze Zeit. Zweieinhalb Stunden dauerte die Fahrt und danach hatten wir auch keine Zeit für ein Mittagessen. Nach dem Bezug der Hotelzimmer für die letzten beiden Nächte eilten wir wieder in den Bus, um zu den nahe gelegenen Wasserfällen zu fahren. Tief beeindruckend waren die Aussichten auf die Fälle von unterschiedlichen Stellen aus. Obwohl sie für die Jahreszeit wenig Wasser führen, reichte es aus, um uns ordentlich nass werden zu lassen.

Nach diesem Highlight hatten wir wieder nur ein paar Minuten, um im Hotel die nasse Kleidung zu wechseln. Ein anderer Bus brachte uns zum Schiffsanleger für unsere Fahrt auf dem Sambesi zum Sonnenuntergang. Kühle Getränke, ein kleiner Snack und die schönen Blicke über Wasser und Ufer: Wir alle waren uns einig, das machte der Tag perfekt. Als sich dann auch noch einige Flusspferd-Familien sehen ließen, war unser Glück fast vollkommen. Der Sonnenuntergang war kitschig schön. Nun freuen wir uns auf das Abendessen, denn sattsehen allein füllt den Magen nicht.

Antje Lütkemeier: Mutige Frauen und wilde Tiere 10.05.2019

Unser gemeinsamer Tag begann mit einem letzten Treffen in Bulawayo. Vier Frauen aus dem zweijährigen Bildungs-Kurs für Pfarrfrauen und Gemeindeleiterinnen des theologischen Seminars und Julie, die Direktorin der dortigen Frauenarbeit, erzählten von den Inhalten und Erfolgen der Ausbildung. 80% der Gemeindemitglieder sind Frauen, viele Arbeiten werden von ihnen erwartet, aber sie erfahren keine oder zu wenig Zurüstung für ihre Aufgaben. Aus vielen Kirchen kommend absolvieren die Frauen gemeinsam Kurse in Seelsorge, Kommunikation, Bibelauslegung, kritischem Denken und Dogmatik, zum Beispiel. Ein Unterrichtsfach ist auch Zeitmanagement. Dieser Inhalt ist durchaus vielen Menschen auch über Simbabwes Grenzen hinweg durchaus zu empfehlen. „Ist es deine Zeit oder Gottes Zeit? Wenn es Gottes Zeit ist, solltest du sorgsam und verantwortungsvoll damit umgehen.“ Ein gutes Leitwort für viele Sitzungen!

Danach verließen wir Bulawayo und fuhren durch das trockene und bewaldete Matabeleland. Die Landwirtschaft auf den Böden mit Kalaharisand scheint mühsam. Traditionell ist es eine Gegend von Viehzucht und Holznutzung. Je näher der Hwange Nationalpark kam, desto mehr Tiere wurden gesichtet.  Neben den schon vertrauten Rindern und Eseln auf der Straße auch ein Gepunkteter Wildhund- oder war es doch ein Schakal? Und schon vor dem Park die ersten Elefanten. Nach einem schnellen Zimmerbezug schauten hungrige Affen beim Mittagsimbiss der Gruppe zu und versuchten, Leckerbissen zu erhaschen.  Bei der anschließenden Safari-Fahrt entdeckten wir viele der 40.000 Elefanten im Park, diverse exotische Vogelarten, Impala-Antilopen, Zebras, Büffel und auch ein Krokodil. Mal sehen, was es morgen bei Sonnenaufgang zu sehen gibt.

Birgit Reiche: Es reißt uns das Herz auf 09.05.2019

Dieser Tag bescherte uns ein Wechselbad der Gefühle: Wir hörten viel über menschliches Leid und Initiativen, diesem Leid zu begegnen und wir sahen wunderbare Landschaften und entzückende Tiere. Doch von Anfang an: Unser erstes Treffen führte uns zum Juristinnen-Verein, der einerseits ein Mitgliedsverein für Juristinnen im Land ist, andererseits kostenlose Rechtsberatung für Frauen besonders im Familienrecht und bei sexueller und häuslicher Gewalt anbietet. Hier erfuhren wir, dass die meisten Paare im Land nicht legal getraut sind, sondern nach traditionellem Ritus, der bei Scheidung oder Tod des Ehemanns den Frauen keine Rechtssicherheit bietet.

Das nächste Treffen führte uns zur Stiftung „Baby-Helden“, die sich für Frühgeborene einsetzt. Die Gründerin hatte selbst ein Kind nach einer Frühgeburt verloren und ein zweites war durchgekommen. Sie beschloss, dass Frauen und Kindern in ihrer Situation geholfen werden müsse und gründete die Stiftung. Mit unserer Spende kann sie die Heizstrahler für die Neugeborenenstation eines Krankenhauses  in der Region, die vom Zyklon betroffen war, kaufen. Damit können dort hoffentlich  viele frühgeborene Kinder über den bevorstehenden Winter kommen, obwohl die Inkubatoren alle kaputt sind.  Unsere Mittagspause verbrachten wir im beschaulichen Garten des Earth Café bei leckeren Sandwiches.  

Im Anschluss fuhren wir in südlicher Richtung zum Matobo National Park.  Zunächst besuchten wir dort eine Höhle mit einer Zeichnung des weißen Nashorns. Die etwa 200 Meter, die diese von der Straße entfernt sein sollte, waren gefühlt Höhenmeter. Nach der Kraxelei wurden wir nicht nur mit einem Blick auf die Zeichnungen der San, sondern auch mit einem wunderbaren Ausblick belohnt. Im Herzen des Nationalparks befindet sich einer der schönsten Aussichtspunkte, der sog. Sitz der Ahnen, von Cecil Rodes auch View of the World genannt. Hier liegt auch das Grab des britischen Eroberers. Uns interessierten aber eher die runden Felsen, die die Namensgeber des Matobo-Parks sind. Matobo heißt auf Ndebele nämlich Kahlköpfe.

Auf der Rückfahrt nach Bulawayo konnten wir außerhalb des Parks einen kurzen Blick auf ein lebendiges Nashorn erhaschen. Vor unseren Kameras zog es sich aber vornehm in das Gebüsch zurück. Vor dem Abendessen erwarteten uns noch fünf Frauen im Hotel, die uns ihre Wege erzählten, der sozialen Not im Land zu begegnen. Von Waisen über Schulabbrecher  bis zu mittellosen Rentnerinnen und Rentnern reicht die Gruppe der Menschen, die dank ihrer Initiative  etwas Hoffnung bekommen können. Sie erzählten uns anrührende Geschichten aus ihren Projekten. Betroffen und angefüllt von den Eindrücken des Tages gehen wir schlafen.

Antje Lütkemeier: Ein Hauch von Urlaub... 08.05.2019

Es fühlte sich fast an wie Freizeit – erst um 10 Uhr begann unser offizieller Tag. Aber dann auch von null auf hundert. Wir fuhren zur Methodistischen Kirche und trafen dort die Frauen des Weltgebetstagskomitees der Region Bulawayo.  Sie begrüßten uns sehr herzlich mit Umarmungen und Gesang. Nach einer Andacht und Vorstellungsrunde erzählten wir uns gegenseitig aus der Weltgebetstagsarbeit in Deutschland und Simababwe. Die hiesigen Frauen waren angetan von dem Aspekt der Versöhnung und Einheit aus den Anfängen des deutschen Weltgebetstags. Die Gruppe der Besucherinnen war beeindruckt, wie gut das biblische Motto des WGT 2020 „Steh auf,nimm deine Matte und geh“ in die derzeitige Situation des Landes passt.

Wieder wurde der Abschied schwer. Nach kurzer Fahrt erreichten wir das Projekt „Precious Life“, in dem ledige Mütter, Mädchen und junge Frauen eine Ausbildung in Hauswirtschaft und Restaurantfach  erhalten, um ihre Chancen auf einen Beruf und wirtschaftliche Unabhängigkeit zu verbessern. Die Schülerinnen und Absolventinnen erzählten ihre Lebensgeschichten und gaben uns eine Kostprobe ihres Könnens in Küche und Service.

Der nächste Stopp war das Historische Museum Bulawayos. Auf zwei Etagen wird die einheimische Fauna und Flora, die Geologie Simbabwes und die Geschichte des Landes präsentiert. In welchem Museum ist es wohl sonst möglich, den Aufbau eines Pilzes durch Herumklettern in seinem übergroßen Nachbau zu erkunden und kurze Zeit später vor der Totenmaske Cecil Rhodes zu stehen?

Müde nach einem an Eindrücken reichen Tag fuhren wir ins Hotel. Einige Frauen der Gruppe gingen noch auf der Suche nach einem Einkaufserlebnis in das nahe Shopping-Zentrum.  Nach dem Abendessen lockte das Bett, denn auch morgen wird sicher wieder ein erlebnisreicher Tag mit Begegnungen und einem Ausflug in den Matobo-Nationalpark.

Birgit Reiche: Schönheit und Grauen so nah beieinander 07.05.2019

Ab 6 Uhr gab es Frühstück in unserer schönen Lodge, die wir leider schon wieder verlassen mussten. Pünktlich um 7.30 Uhr saßen wir im Bus zum Aufbruch nach Bulawayo. Unsere Fahrt auf der Staatsstraße entlang des Middlevelds führte uns durch verschiedene Bergbaustädte und landwirtschaftliche Gebiete  in Richtung der zweitgrößten Stadt des Landes: Bulawayo.   

Unser Fahrer Thomas  chauffierte uns sicher an unser Ziel. Nach dem Hotelbezug fuhren wir zum Bulawayo Club für eine kleine Mittagspause. Wir fanden uns in einem alten Herrenclub aus den 1930er Jahren wieder, der mit dem alten Mobiliar ausgestattet war: Kolonialstil pur! Julie hatte dies für uns organisiert, wie auch das Treffen mit einer jungen Künstlerin, die uns hier traf. Wir waren überrascht als sich herausstellte, dass diese junge Frau die Künstlerin war, die das Titelbild des WGT gemalt hatte. Noni Mathe begleitete uns zum Mzilikazi Arts and Craft Centre, in dem wir die Ausbildungsstätten für junge Künstlerinnen und Handwerker besuchten sowie eine Heimarbeitsstätte für Weberinnen und Korbflechterinnen,  in der Frauen aus den benachteiligten Bevölkerungsschichten eine Ausbildung und Einkommensmöglichkeiten erhalten. Hier gab es unter anderem Matten zu kaufen, die für die Gottesdienste benötigt werden. Damit nicht genug, Noni zeigte uns ihr kleines Atelier in einer Galerie und wir konnten dort einige Originale dieser jungen Künstlerin kaufen, die  schon im Ausland ausgestellt hat.

Um 17 Uhr besuchten wir noch die Organisation Childline, die ein landesweites Hilfetelefon für Kinder  unterhält. Die Schicksale der Kinder und das Engagement der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden haben uns tief bewegt. Angefüllt mit den Eindrücken des Tages fielen wir erschöpft ins Bett.

Antje Lütkemeier und Birgit Reiche:Vom "Haus der großen Steine" zum Haus der großen Herausforderungen 06.05.2019

Ein Frühstück auf der wunderbaren Terrasse der Lodge mit Blick auf die umgebenden Wälder stimmte positiv auf den Tag ein. Nach kurzer Fahrt erreichten wir dann „Groß-Simbabwe“, auf jeden Fall dem Namen nach die Wiege des heutigen Staates. Hier residierten ab dem 12. Jahrhundert die Könige einer bedeutenden Kultur. Landwirtschaft, Viehzucht, aber vor allem der Handel mit Eisen und Gold brachten genug Reichtum, um beeindruckende Palastanlagen zu erbauen. Die heutige Ruinenstätte gehört seit langen Jahren zum UNESCO-Weltkulturerbe. Den Königspalast zu erklimmen war schon eine Herausforderung, die aber alle Reiseteilnehmerinnen bravourös  gemeistert haben.

 Anschließend besuchten wir die Morgenster Mission der Reformierten Kirche Simbabwes. Aus bescheidenen Anfängen von Missionaren der Niederländisch Reformierten Kirche aus Kapstadt kommend wurden ein Krankenhaus, das auf einigen Gebieten eines landesweit guten Ruf genießt, ein theologisches Seminar, eine Ausbildungsstätte für Lehrerinnen und Lehrer und ein Zentrum der Kirche. Der zuständige Pastor und die Pflegedienstleitung erzählten über Geschichte und Alltag von Kirche und Krankenhaus.  

Schon recht mitgenommen von den Eindrücken und Herausforderungen des Tages schauten wir dann noch Felszeichnungen der San-Kultur und die Staumauer des Lake Mutirikwi an. Als wir uns bei Sonnenuntergang  unserer wunderbaren Lodge näherten, wurden auch die Rinder von den Straßenrändern  in die Dörfer zurück getrieben.  

Nun sind alle froh, im Hotel zu sein und freuen sich auf ein gutes Braai (Grillen) zum Abendessen. Morgen startet unser Tag wieder recht früh und wir müssen diesen freundlichen Ort hier verlassen.

Antje Lütkemeier: Im Gottesdienst gut gerüstet für einen langen Weg 05.05.2019

Gemeinsam besuchten wir den internationalen Gottesdienst der lutherischen Gemeinde Harare. Der Herr ist mein Hirte wurde gesungen, gepredigt und gebetet. Danach hatten wir im Garten der Kirche eine gute Zeit, wunderbare Gespräche mit Frauen der Gemeinde und ein großartiges Buffet. Abschied von netten und zugewandten Menschen ist immer der schwerste Teil.

Um ein Uhr machten wir uns auf den langen Weg nach Masvingo.  Auf einer viel befahrenen Straße durch Kultur- und Buschlandschaften konnten wir viele Vangelist-Gemeinschaften bei ihrer Sonntagsandacht unter Bäumen oder auf freiem Feld sehen.  Diese Gruppen folgen jeweils einem Propheten, der sehr eigenständig traditionelle Glaubensinhalte mit christlichen Traditionen vermischt. Durch Bauarbeiten ging die Straße streckenweise in Piste über, auch an Unfällen kamen wir vorbei. Schon in der Dunkelheit erreichten wir  unser Hotel in Masvingo. Abenteuerlich, dann auf gewundenen Pfaden die „Hütten“ zu erreichen.  Nach dem musikalisch untermalten Abendessen gingen die Klugen zu Bett, die Verwegenen saßen noch eine Weile am Feuerplatz. Und morgen erwartet uns wieder ein Tag mit unglaublich vielfältigen Eindrücken und Erfahrungen.

Birgit Reiche und Antje Lütkemeier: Drei Meetings an einem Tag sind zu schaffen 05.05.2019

Auch heute verließen wir unser Hotel wieder um 8 Uhr. Zunächst schauten wir uns die anglikanische Kathedrale „Mary and all Saints“ an. Dann machten wir einen Spaziergang durch das Stadtzentrum der am Bahnhof endete, wo der Bahnhofsvorsteher  uns die Geschichte des Gebäudes erklärte. Von hier aus brachte uns der Bus zum ersten Treffen bei der Organisation Kunzwana. Dort wartete schon eine Gruppe von Mitgliedern dieser Organisation auf uns. Sie hatten Stände im Garten vorbereitet, auf denen sie Kunsthandwerk, Lebensmittel und Kleidung  ausgestellt hatten. Doch zunächst führte uns der deutsche Mitarbeiter von Kunzwana in die Arbeit ein und einige Frauen erzählten uns ihre Erfolgsgeschichte als Unternehmerinnen. Doch dann gab es bei unserer Gruppe kein Halten und  der Kaufrausch ließ viele schöne Dinge die Eigentümerinnen wechseln. Das Büro von Kunzwana durften wir auch für unser nächstes Meeting nutzen. Die sieben Mitglieder des WGT-Komitees von Simbabwe waren extra für uns angereist. Sie erzählten vom Aufbau des WGT in Simbabwe, von ihrer Arbeit und ihren Hoffnungen für den WGT 2020.

Danach war Zeit für eine kurze Mittagspause, die jede Frau nach ihrem eigenen Bedürfnis in einem Einkaufszentrum verbrachte.

Das dritte Treffen führte uns zu dem sehr beeindruckenden Projekt „The Friendship Bench“. Hier werden Frauen zu Laien-Beraterinnen besonders für psychische Erkrankungen ausgebildet.  Acht Frauen erzählten von ihren guten Erfahrungen mit der Arbeit des Projekts, das ihnen geholfen hat, ihren Alltag wieder zu meistern.

Nach einer kurzen Pause im Hotel ging es zum Abendessen in ein bekanntes Restaurant. Nicht nur das Essen war sehr lecker, auch  Atmosphäre und Kellner trugen zur heiteren und entspannten Stimmung der Gruppe bei. Morgen heisst es Koffer packen und Abschied nehmen von Harare. Wir sind gespannt auf die Landschaften und Orte Simbabwes. Und natürlich auf seine Menschen. Wir hoffen, dass auch in Masvingo eine W-Lan-Verbindung für unser Tagebuch zur Verfügung steht.

Birgit Reiche: Gefühlt sind wir schon eine Woche in der Stadt… 03.05.2019

Auch wenn ein Tag nur 24 Stunden hat und wir vom heutigen nur etwa 16 davon auf den Beinen waren, er war angefüllt mit vielen Eindrücken. Nach dem Frühstück trafen wir uns um 8 Uhr im Bus. Unsere erste Station war ein Einkaufszentrum, in dem Supermärkte und Boutiquen ein breites Angebot vorhielten. Auch für deutsche Verhältnisse waren die Preise in den Supermärkten nicht gerade niedrig…

Von hier aus fuhren wir quer durch die Innenstadt zu unserem ersten Treffen im United Theological College, an dem Pfarrerinnen und Pfarrer sowie Diakoninnen und Diakone von sechs protestantischen Kirchen ausgebildet werden. Freitags findet immer der Gottesdienst der Pfarrfrauen am College statt, deshalb waren wir erstaunt, dass ein Mann die Liturgie leitete: Beim anschließenden Kaffeetrinken klärte sich das auf: Er ist ein Pfarrmann! Im College trafen wir auch Ute Hedrich, unsere westfälische Kollegin, die hier einen Lehrauftrag hat. Sie begleitete uns auch zum Kirchenrat von Simbabwe, in dem sich 26 protestantische Kirchen zusammengeschlossen haben. Dort lernten wir vieles über die ökumenische Arbeit der Frauengruppen.

Nach einer kurzen Mittagspause schloss sich das dritte Treffen des Tages an: Im Konvent der Dominikanerinnen trafen wir einige Schwestern und hörten über die Arbeit dieses Ordens, der schon über 100 Jahre im Land in der Erziehung, Bildung und Krankenpflege tätig ist. In der Nähe des Konvents liegt unser Hotel, so dass es vor dem Treffen am Abend eine kleine Pause im Hotel gab.

Der Abend brachte dann  noch einmal interessante Gespräche, diesmal beim Abendessen in kleinen Gruppen mit jungen berufstätigen Frauen. Dieses Abendessen fand statt in einer Hotelschule der hiesigen Rotarier. Die Auszubildenden kochten für uns, andere servierten. Die Schule ist international vernetzt. Der Rektor, der vor 30 Jahren aus Irland einwanderte, sang einen alten Beatles-Klassiker für eine unserer Teilnehmerinnen: Lovely Rita.  Ein Tag mit Eindrücken für eine ganze Woche und morgen brechen wir wieder um 8:00 Uhr auf.

Antje Lütkemeier Harare - auf den ersten Blick 02.05.2019

Um 14.30 Uhr waren alle etwas ausgeruht, etwas erfrischt und auf jeden Fall neugierig auf die Hauptstadt Simbabwes. Bei einer Busfahrt ging es durch verschiedene Stadtviertel, vorbei an Kirchen, Banken und kleinen Werkstätten und Betrieben. Harare ist auf jeden Fall eine Stadt mit vielen Facetten. Einen Blick von oben auf die Stadt konnten wir vom Aussichtspunkt Kopje erhaschen. Harare ist aus dieser Perspektive eine sehr grüne Großstadt. Durch das trubelige Stadtviertel Mbare führte uns der Weg zu beschaulichen Werkstätten von Steinmetzen unter freiem Himmel.

Danach ging es zurück zum Hotel und alle freuten sich schon auf ein leckeres Abendessen. Mit Gesang servierten die Kellner zum guten Schluß eine wunderbare Geburtstagstorte für Andrea - welch eine schöne Überraschung. Jetzt haben sich alle Reisetelnehmerinnen vorgenommen, etwas schneller zu schlafen, denn morgen wartet ein ereignisreicher Tag auf die Gruppe.

Birgit Reiche: Wir sind in Harare angekommen 02.05.2019

Sicher und wohlbehalten sind wir nach eine Reise mit mehreren Etappen in unserem Hotel in Harare angekommen. Nun haben wir etwas Zeit, uns frisch zu machen, uns in den Zimmern einzurichten und uns auf das Nachmittagsprogramm mit Besichtigungen einzustellen. Später mehr.

Am Mittwoch geht es los 29.04.2019

Liebe Besucherinnen und Besucher unseres Tagebuches. Am Mittwoch reisen wir nach Simbabwe. Vor Ort werden wir nicht immer online sein können. Aktuelle Nachrichten werden wir täglich senden - wenn möglich. Viel Vergnügen bei der Lektüre. Ihre und Eure Birgit Reiche

Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V. 13.03.2019

"Rise! Take Your Mat and Walk", lautet das Motto des Weltgebetstags, der 2020 aus Simbabwe kommt. Durch einen Militärputsch wurde im Jahr 2017 Präsident Mugabe nach 27-jähriger Alleinherrschaft abgesetzt. Die Bevölkerung hofft, dass die im Sommer 2018 gewählte Regierung die Lage im Land nachhaltig verbessert.

24 Frauen werden während der 14-tägigen Reise Menschen begegnen, die sich für die Zukunft ihres Landes einsetzen. Sie werden atemberaubende Naturschönheiten erleben und die aktuellen Auswirkungen der wirtschaftlichen Krise Simbabwes erfahren.

Über die Erlebnisse der Gruppe berichten die erfahrenen Reiseleiterinnen Birgit Reiche und Antje Lütkemeier.