Biographische Skizze

 

Else Smend

Else SmendElse Smend (01.12.1892 - 02.05.1976), geborene von Renesse, stammte aus einem Soester Pfarrhaushalt. Nach dem Tode ihrer Mutter übernahm sie als junge Frau deren Aufgabenbereiche in der dortigen Frauenhilfe.

Am 19. Juni 1918 heiratete sie den späteren zweiten Pfarrer von Lienen, Friedrich Otto Smend und zog Ende 1919 nach Lienen.

Am 22. Januar 1920 wurde der Frauenhilfeverein auf ihre Initiative hin in Lienen gegründet und Else Smend zur ersten Vorsitzenden gewählt. Dieses Amt bekleidete sie bis zum Jahre 1958.

Ihre Arbeitsschwerpunkte lagen v. a. im Aufbau der Müttererholungsfürsorge für Frauen aus dem Ruhrgebiet, in der Mütterarbeit (Mütterhilfe) für Frauen aus Lienen und den umliegenden Bauernschaften sowie in der praktischen Unterstützung von Frauen in der Gemeinde und im Bezirksband.

Position zu von der nationalsozialistischen Regierung geforderten ’Reichskirche’ bezog sie indirekt, indem die Liener Frauenhilfen in Tecklenburg, die Grundsätze der Soester Erklärung unterzeichneten und damit ein Bekenntnis zur Bekennenden Kirche abgaben.

In der Nachkriegszeit half sie den vielen aus Ostpreußen, Pommern und Schlesien angesiedelten Deutschen mittels Sammlungen aller Art und sozialer Betreuung.

Else Smend wurde am 18. September 1947 zur neuen Vorsitzenden der Westfälischen Frauenhilfe gewählt, nachdem Luise Niederstein ihren kommissarischen Vorsitz (1943 - 1947) niedergelegt hatte.
In Zusammenarbeit mit Pastor H. Bastart, der bis zum Jahre 1962 im Amt blieb, integrierte sie das Konzept der Mütter- und Kindererholung in das Konzept des Müttergenesungswerkes (gegr. 1950).
Weitere Kurheime wurden eröffnet; so die Müttererholungsheime „Haus Asbeck“ bei Hamm (1950), „Haus Lommerke“ bei Willingen (1954) und das „Haus Isenburg“ bei Kierspe (1954). Einrichtungen, die während des zweiten Weltkrieges beschlagnahmt oder anderweitig genutzt worden waren, konnten ihre Arbeit wieder aufnehmen.

Im Rahmen ihrer Tätigkeiten als Bezirksverbandsvorsitzende des Kreises Tecklenburg und Vorsitzende der Westfälischen Frauenhilfe wurden in den 50er Jahren Patenschaften für die Frauenhilfen in der ehemaligen DDR, in den Kirchenkreisen Stendal, Aschersleben und Ermesleben, übernommen. Materielle und ideelle Unterstützung schufen eine Verbindung zwischen den Frauenhilfen Ost und West.

Seit Mitte der 50er Jahre initiierte Else Smend die evangelische Landfrauenarbeit. Durch Ihr Engagement innerhalb der evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Landfrauenfragen auf Bundesebene schuf sie ein Netzwerk innerhalb der Landfrauenarbeit und kümmerte sich um Finanzierungsmöglichkeiten der Landfrauen auf Landesebene.
Durch ihre Anregung wurde 1956 der erste Landfrauentag in der Minden-Ravensbergischen landwirtschaftlichen Haushaltungsschule in Gohfeld durchgeführt. Fortan wurden regelmäßige Landfrauentage in den überwiegend evangelischen ländlichen Regionen Westfalens durchgeführt.

Im Jahre 1964 gab Else Smend aus gesundheitlichen Gründen ihr Amt an Elisabeth von Chappuis weiter.

Regina Mentner

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