Biographische Skizze

 

Elisabeth von Chappuis

Elisabeth von ChappuisElisabeth von Chappuis, geborene Freiin zu Knyphausen wurde am 13. April 1906 als Tochter der Freifrau Litha zu Knyphausen und des Freiherrn Carl zu Knyphausen in Potsdam geboren. Auf Anregung ihrer Mutter wurde im November des Jahres 1912 der Missions-Nähverein in Bodelschwingh gegründet, welcher sich Anfang 1913 dem Provinzialverband der Westfälischen Frauenhilfe anschloß und fortan „Evangelische Frauenhilfe Bodelschwingh“ hieß.

Freiin Elisabeth zu Knyphausen übernahm nach dem Tod ihrer Mutter 1933 deren Aufgabenbereiche.

Durch ihr praktisches Engagement und durch ihre gelebte christliche Auffassung bekannte sie sich in der Zeit des Nationalsozialismus zur Bekennenden Kirche. Fortan stellte Elisabeth von Chappuis ihr Leben in den Dienst der Frauenhilfe und übernahm zahlreiche kirchliche Aufgaben und Ämter.

Neben ihrer Tätigkeit als Vorsitzende der Bodelschwingher Frauenhilfe war Elisabeth von Chappuis Vorstandsmitglied des Provinzialverbandes der Westfälischen Frauenhilfe und Vorsitzende des damaligen „Kreisverbandes Dortmund" (später zusammengeschlossen zum Synodalverband Dortmund).

Neben dieser gemeindebezogenen Arbeit führte sie den Haushalt ihres Vaters im Haus Bodelschwingh. Obwohl der Hof nach dem zweiten Weltkrieg zu 80% zerstört und die Ernährungslage sehr schwierig war, nahm Elisabeth von Chappuis gemeinsam mit ihrem Vater Flüchtlinge und Ausgebombte aus der Familie und dem Bekanntenkreis auf.
Sie übernahm die soziale Mutterschaft von fünf mutterlosen Kindern, deren Vater, Herr von Chappuis, bis 1955 in russischer Gefangenschaft blieb. Ihn heiratete sie im Jahre 1956.

Elisabeth von Chappuis wurde zu Beginn des Jahres 1964 in ihr Amt als Vorsitzende der Westfälischen Frauenhilfe eingeführt. Gemeinsam mit Pfarrer H. Lengelsen (1962-1979) wurden während ihrer Amtszeit das „Mutter-Kind-Kurheim Haus Hermann-Schnell-Metz“ in Burbach im südlichen Siegerland (1965), das „Müttererholungsheim Bad Oeynhausen“ (1963) und das „Mütterkurheim Haus Wegwende“ in Werdohl (1963) eröffnet.

Elisabeth von Chappuis war als Abgeordnete des Kirchenkreises Dortmund-West Mitglied der Landessynode und wurde im November des Jahres 1969 als zweite Frau Mitglied der Kirchenleitung der evangelischen Kirche von Westfalen. Gleichzeitig hatte sie das Amt der Vorsitzenden der Evangelischen Frauenarbeit in Westfalen inne und war Mitglied in der Synode der Evangelischen Kirche der Union.

Besondere Verdienste hat sich Elisabeth von Chappuis um die Mütter- und Kindererholung, die Bezirksfrauenarbeit und die Unterstützung und Partnerschaft mit den Frauenhilfen in der ehemaligen DDR, v.a. in der Kirchenprovinz Sachsen, erworben.

Im Jahre 1975 gab Elisabeth von Chappuis das Amt der Vorsitzenden der Evangelischen Frauenhilfe von Westfalen an Erika Stratmann weiter.

Elisabeth von Chappuis wurde für ihr soziales und kirchliches Engagement im Auftrag des Diakonischen Werkes bei der Frühjahrskonferenz 1976 das goldene Kronenkreuz überreicht.

Im Mai 1996 nahm Elisabeth von Chappuis an der Jubiläumsfeier zum 90jährigen Bestehen des Verbandes persönlich teil. Sie verstarb am 5. März 2004 im Schloss Bodelschwingh in Dortmund im hohen Alter von fast 98 Jahren.

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