Begrüßung
Birgit Reiche, Leiterin der Beratungsstelle Nadeschda und
Verbandspfarrerin der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V.

Liebe Frauen, liebe Männer,
ich heiße Sie alle herzlich willkommen hier in Soest.
Wir freuen uns, Tagungsgäste aus dem gesamten Bundesgebiet, aus Bulgarien, Rumänien, Moldawien, der Ukraine und Ungarn  begrüßen zu dürfen. Wir, das sind als Veranstalterinnen dieser Tagung: die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V. mit ihrer Beratungsstelle Nadeschda und die CCME, die Kommission der Kirchen für Migranten in Europa (Churches’ Commission for Migrants in Europe).

Wir verdanken - wie schon in den Vorjahren - die Durchführung der Tagung der finanziellen und ideellen Unterstützung der Aktion „Hoffnung für Osteuropa“ des Diakonischen Werkes Rheinland, Westfalen und Lippe, des „Amtes für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung“ der Evangelischen Kirche von Westfalen, des „Westfälischen Arbeitskreises gegen Kinderprostitution und Menschenhandel“ und des Ökumenereferates der Evangelischen Kirche von Westfalen.
Das Netzwerk „Le Pont“ nimmt, wie schon vor zwei Jahren, an dieser Fachtagung teil und wird morgen seine Arbeit vorstellen.

Bereits vor neun, sieben, vor fünf und vor zwei Jahren fanden hier in Soest solche Vernetzungs-Tagungen statt. Einige Gäste nehmen zum ersten Mal an dieser Tagung teil und ich hoffe, sie werden sie als ertragreich erleben und können die neuen Kontakte, die Sie hier schließen, für Ihre Arbeit nutzen. Eine ganze Reihe der Anwesenden haben schon an den Tagungen zuvor teilgenommen. Ich hoffe, Sie finden während dieser Tagung die Möglichkeit, den damals begonnenen Austausch zu vertiefen und neue Kontakte zu knüpfen.

Heute Abend - während des Empfangs - werden wir die Möglichkeit zum Kennen lernen und zum informellen Austausch bieten. Ich hoffe, dass auch die Teilnehmenden, die nur heute an der Tagung teilnehmen können, diese Austauschmöglichkeiten nutzen werden, bevor sie nach Hause fahren.

Wir haben das Thema „Menschenhandel mit Minderheiten aus Bulgarien und Rumänien“ für die diesjährige Tagung gewählt, da in den letzten Jahren immer mehr Opfer von Menschenhandel, die durch unsere Beratungsstellen betreut werden, Bürgerinnen dieser Länder sind. Vor allem Roma-Frauen werden leicht zu Opfern von Menschenhändlern und Zuhältern. Sie stammen häufig aus den ärmsten sozialen Schichten ihrer Heimatländer, verfügen oftmals über kaum Schulbildung, sind Analphabetinnen und kennen ihre Rechte nicht.

Das alles macht einen Erfahrungsaustausch zu dieser Problematik notwendig. Zu dieser Erkenntnis sind übrigens nicht nur wir gekommen, sondern die Tagungen zu dieser Thematik nehmen zu: so findet am 12.11. eine Konsultation der Württembergischen Landeskirche statt, an der auch Frau Timofteicuc teilnehmen wird.

Heute Vormittag haben wir Kriminalhauptkommissarin Heidi Rall vom Bundeskriminalamt als Referentin zu Gast. Sie wird uns einen Überblick über die Situation des Menschenhandels in Deutschland und über die internationale polizeiliche Arbeit geben.

Leider hat uns Herr Nicolae, der mit dem zweiten Vortrag im Programm angekündigt ist, sehr kurzfristig seine Teilnahme abgesagt. Umso dankbarer bin ich, dass Maria Ostalina Maya Ovalle eine Teilnahme wenigstens für den heutigen Vormittag ermöglicht hat. Sie ist Research and Advocacy Coordinator des  European Roma Rights Centre in Budapest.  “Menschenhandel und die Roma-Gemeinschaft - erste Ergebnisse einer internationalen Untersuchung“ ist der Titel ihres Vortrages und wir dürfen gespannt sein auf die Ergebnisse der gerade abgeschlossenen Untersuchung.

Ebenfalls sehr kurzfristig hat sich Cosima Maris von ANITIP aus Bulgarien bereit erklärt, die Lücke die die Absage von Herrn Nicolae gerissen hat, zu schließen. Mit ihrem Vortrag beginnen wir die heutige Nachmittagseinheit nach der Mittagspause.

Eine weitere Änderung ergibt sich morgen im Programm: Dr. rer. pol. Krisztina Száras, die für den Vortrag über die Initiativen der Europäischen Union gegen Menschenhandel vorgesehen war, ist leider erkrankt. Da Torsten Moritz von der CCME ihre Doktorarbeit zu diesem Thema aber begleitet hat, ist er ein kompetenter Ersatz für Frau Száras.

Zum Abschluss möchte ich meinen Dank aussprechen. Ich bedanke mich bei allen Teilnehmerinnen aus Mittel- und Osteuropa, die die Strapazen der Anreise auf sich genommen haben, um an dieser Tagung teilzunehmen. Wir werden die Leiterinnen der Workshops im Verlauf der Tagung vorstellen.

Außerdem möchte ich noch den Menschen danken, die viel Zeit in die Organisation und Vorbereitung dieser Tagung investiert haben: Zunächst ist Torsten Moritz von der CCME zu nennen, der mit mir gemeinsam vergeblich einen EU-Antrag gestellt hat und der sich um eine Reihe der Referierenden bemüht hat.

Schon im Voraus danke ich Gabriele Walz von der MÖWe die die Last der Übersetzungsarbeit trägt.
Da wir wegen der Kurzfristigkeit im Vorfeld kaum Skripte der Vorträge bekommen konnten, werden wir wahrscheinlich auch einiges konsekutiv übersetzen müssen. Ich bitte um Ihr Verständnis dafür.
Und last but not least danke ich den Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle Nadeschda, die die Kontakte zu vielen Teilnehmerinnen und Referentinnen hergestellt haben, die häufig einige Überredungskraft aufbringen mussten und die viel Zeit in die Vorbereitung dieser Tagung investiert haben, ohne die Klientinnen und ihre eigentliche Arbeit zu vernachlässigen.