Katja Jochum | 23.07.2011 | 17:12 | |
Nach der Kühle der Cameron Highlands ging es heute wieder in die wärmeren Regionen Malaysias. Morgens verließen wir unser komfortables Hotel "Strawberry Park" mit seinen riesengroßen Hibiskuspflanzungen (der rote Hibiskus ist die Nationalblume Malaysias) und machten uns auf den Weg zur Teeplantage Pallas der Firma BOH. Bei der Führung erfuhren wir Details über den Anbau von Tee und seine Verarbeitung. Weiter ging es zu einem Mittagessen, dessen Ende der erste große Regenguss begleitete. Binnen kürzester Zeit verfinsterte sich der Himmel und die Straßen begannen überspült zu werden. Nach gut zwei Stunden Fahrt kamen wir in unserem Hotel in Penang an. |
Antje Lütkemeier | 22.07.2011 | 16:09 | |
Früh am Morgen beginnt heute unser Programm. Zugegeben, es war acht Uhr, aber wir alle hatten in der Nacht unter dem Jetlag, der Zeitverschiebung, gelitten und nur wenig geschlafen. Auf der kurvenreichen und engen Straße ging es über diverse Serpentinen durch den Regenwald. Nach weiteren Serpentinen erreichten wir das Dorf der Orang Asli. Temah wies mit einigem Stolz darauf hin, das es hier schon Wasser und Strom gibt. Das Dorf, in dem etwa 200-300 Menschen wohnen, besteht aus Hütten aus Holz, Bambus und Wellblech. Nach kurzem Gang erreichten wir die Kirche, in der wir schon von einigen Frauen und Kindern erwartet wurden. "Dies ist meine Kirche, ich bin hier Pastorin", verriet uns Temah dann zu unserem großen Staunen. Sie erzählte, dass die Elterngeneration noch nicht die Möglichkeit hatte, regelmäßig eine Schule zu besuchen, dass aber mittlerweile alle erkannt hätten, wie wichtig eine gute Ausbildung ist. Sie war stolz darauf, dass die kleine Kirche des Dorfes nicht nur zu Gottesdiensten genutzt wird, sondern auch zum Lernen. "Hier lernen die Kinder zusammen mit ihren Eltern", so Temah. Erst seit etwa 15 Jahren existiert die lutherische Gemeinde, mittlerweile sind 50% der DorfbewohnerInnen christlich. (Der Rest setzt sich aus wenigen Muslimen und Anhängern des traditionellen Animismus zusammen. Temah betonte den guten Zusammenhalt des Dorfes über die Religionszugehörigkeiten hinweg. Wenig später ein zweiter Stopp in einem weiteren Dorf, in dem wir uns eine der Hütten von innen ansehen konnten und den Umgang mit dem Blasrohr demonstriert bekamen. (Ich habe es ausprobiert, es ist eine Kunst, bei der ich kläglich versagt habe - sehr zum Amusement des Dorfchefs.) Ein weiteres Highlight war das chinesische Fondue zum Abendessen. Verschiedene Fleisch und Fischsorten, Meeresfrüchte, Gemüse und Nudeln wird in einem Topf in der Mitte des jeweiligen Tisches gegart und dann darf jede Frau sich das Ihre aus der Suppe fischen. Ein komunikativer Spaß und ein leckeres Essen gleichzeitig. Auch Morgen wird es wieder recht früh weitergehen und so sind schon alle Frauen in Ihren Zimmern (und wahrscheinlich auch schon den Betten) verschwunden. |
Katja Jochum | 21.07.2011 | 16:42 | |
Ein Tag mit vier Begegnungen liegt hinter uns - trotz des enormen Nachholbedarfs in Punkto Schlaf versicherten uns einige Frauen beim Abendessen im Hotel, dass es "nur anregend und fast gar nicht anstrengend war"... Nachdem wir uns durch den morgendlichen Berufsverkehr Kuala Lumpurs gearbeitet hatten, starteten wir unsere Gespräche bei der Womens' Aid Organization, die sich für die Stärkung der Frauenrechte in Malaysia einsetzt. Wie schwer es ist, ein wirksames Gesetz gegen häusliche Gewalt durchzusetzen, führten sie uns durch die Schilderung ihrer Arbeit mit von Gewalt betroffenen Frauen ebenso vor Augen wie die große Schwierigkeit, diese von der Regierung nicht geschätzte Arbeit zu finanzieren. Unser zweiter Besuch führte uns zu den Frauen von Tenaganita, einer Orgnaisation, die versucht, Migrantinnen (z.B. Hausangestellte) und Flüchtlinge zu stärken und ihnen zu ihrem Recht zu verhelfen. Eindrucksvoll der Weg durch die juristischen Instanzen, der hinter der Leiterin Dr. Irene Fernandez liegt. Ihr wurde vorgeworfen, durch die Veröffentlichung der Schicksale von Migrantinnen auf internationaler Ebene den Ruf Malaysias zu schädigen und die Unwahrheit gesagt zu haben. Ende letzten Jahres wurde das Verfahren gegen sie nach acht Jahren eingestellt, weil die Unterlagen verloren gegangen waren... Nach dem gemeinsamen Mittagessen in einem nordindischen Restaurant fuhren wir zu der katholischen Zeitung "Herald". Redakteurinnen erzählten uns von ihren Bemühungen, das politische Geschehen in Malaysia aus ihrer Perspektive zu schildern. "Es geht doch darum, die Wahrheit zu sagen und nicht, der Linie der Regierung zu folgen." |
Antje Lütkemeier | 20.07.2011 | 17:54 | |
Endlich angekommen! Hier kamen wir dann schließlich heute um 14.30 Uhr an. Die lange Schlange vor dem Einreiseschalter zerrte schon an unseren Nerven, aber schließlich war auch dass geschafft und die Freude groß, dass auch unsere Koffer die Odyssee brav mitgemacht hatten und am richtigen Ort angekommen waren. Trotz allen Widrigkwiten ist die Stimmung in der Gruppe gut und erwartungsvoll, alle sind gesund und morgen auch sicher wieder munter. |
Pfarrerin Birgit Reiche | 19.07.2011 | 13:36 | |
Der erste Tagebucheintrag kommt nicht aus Kuala Lumpur (KL), wo die Gruppe bald schon ankommen sollte, sondern aus Soest. Der Flug ist aus technischen Gründen annuliert worden, die Gruppe hat in einem guten Hotel in Frankfurt übernachtet und den bisherigen Tag nicht im Flugzeug, sondern auf dem Frankfurter Flughafen verbracht. Inzwischen haben die Frauen aber bei der Fluggesellschaft Qatar Airways eingecheckt und werden um 15.30 Uhr Richtung Doha abfliegen und nach dem Zwischenstopp um 14.10 Uhr Ortszeit (8.10 Uhr deutsche Zeit) am 20.07. in KL eintreffen. Das Programm für den morgigen Tag haben wir in einer Telefonkonferenz zwischen KL, Bad Lippspringe, Soest und Frankfurt schon verändert. Die Stimmung innerhalb der Gruppe ist gut. Den nächsten Eintrag werden die Kolleginnen morgen vor Ort schreiben. |
Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V. | 13.07.2011 | 09:11 | |
28 Weltgebetstagsbegeisterte und reiseinteressierte Frauen brechen am 18. Juli zu einer 17tägigen Frauenbegegnungs- und -bildungsreise nach Malaysia auf, die die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V. anbietet. |
Bildnachweis:
"Justice", Hanna Cheriyan Varghese, (Ausschnitt)
Bildrechte bei Weltgebetstag der Frauen - Deutsches Komitee e.V