Ein weiteres Erfolgsprojekt in stadtnaher Lage in Alt-Wetter

„Durch die Außenstelle im Gewerbegebiet ist ein wichtiger Schritt in Richtung Inklusion in der Arbeitswelt gelungen“, stellte Christian Münch fest. Der Inklusionsbeauftragte der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer zeigte sich bei der feierlichen Eröffnung der Werkstatt-Außenstelle Schöntal sichtlich beeindruckt. Die Kapazitäten der Halle und die Lage im Gewerbegebiet werden die Chancen zur Kooperation mit der Wirtschaft erhöhen, meinte er zuversichtlich.

Mehr als 50 Gäste aus Politik, Wirtschaft, kommunaler Verwaltung, befreundeten Werkstätten und anderen Zusammenhängen waren der Einladung am 3. Advent gefolgt, die Werkstatt-Filiale der Werkstatt für Menschen mit Behinderungen (WfbM) des FRAUENHEIM WENGERN feierlich zu eröffnen.

In ihrer Begrüßung hob Pfarrerin Angelika Weigt-Blätgen hervor, dass die Grundkonstante des Lebens Wohnen und Arbeiten sei. Die Geschäftsführerin der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen, Trägerin des FRAUENHEIM WENGERN, verdeutlichte, wie wichtig Arbeit für die Zufriedenheit des Menschen sei und Arbeiten mit anderen Menschen verbinde.

Bürgermeister Frank Hasenberg betonte in seinem Grußwort, ein weiterer Schritt in der Umsetzung des Aktionsplanes der Stadt Wetter sei dadurch gelungen. Die Vermittlerrolle der Wirtschaftsförderung und der Einsatz des kommunalen Energieversorgers AVU als Vermieter der Halle im Gewerbegebiet blieben durch ihn nicht unerwähnt.

Inge Schnittker, Vorsitzende der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen, bedankte sich bei allen, „die dazu beitrugen, dass wir diesen Tag erleben dürfen, nicht zuletzt auch unseren Beschäftigten, die in den letzten Wochen und Tagen mitgeholfen haben, indem sie putzten, Schränke und Regale ausräumten, Umzugskartons packten und vieles mehr.“

Zentrale Lage für neue Werkstatt-Filiale des FRAUENHEIM WENGERN

Der Plan: Zwei kleinere Werkstatt-Außenstellen schließen, eine neue Arbeitsmöglichkeit in einer angemieteten Halle inmitten des Gewerbegebietes Schöntal einrichten. Auf zwei Etagen mit insgesamt 1.200 qm finden sich in der Wasserstraße 15a in Alt-Wetter nun  großzügige Arbeitsmöglichkeiten für den Berufsbildungsbereich und für den Bereich Montage mit bis zu 60 Plätzen für Menschen mit geistigen und psychischen Behinderungen.

Der Schritt, ins Gewerbegebiet zu ziehen, ist ein Schritt zur Inklusion. Das selbstbestimmte und selbständige Leben von Menschen mit psychischen und geistigen Behinderungen erfährt eine zusätzliche Aufwertung durch städtisches Wohnen und Arbeiten, ohne das Angebot von Wohnen und Arbeiten im ländlich gelegenen Esborn aufzugeben. „Im Blick auf das Wunsch- und Wahlrecht der Menschen mit Behinderungen ist die Schaffung von Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten im städtisch geprägten Alt-Wetter ein Gewinn“, erläutert Edelgard Spiegelberg, Leiterin des FRAUENHEIM WENGERN.

Mehr Kapazität in der neuen Außenstelle

Äußerst großzügig ist das Platzangebot in den beiden Etagen der angemieteten Halle. Im Hochparterre befindet sich der Berufsbildungsbereich mit Lehrküche inklusive Vorratskammer, Sozial-, Schulungs-, Aufenthalts- und Ruheraum. In der ersten Etage liegt der Schwerpunkt auf den derzeit sehr nachgefragten Montagebereich mit Aufenthalts-, Lager- und Ruheraum. „Wir haben hier mehr Kapazitäten, um andere Aufträge als bisher annehmen zu können“, verdeutlicht Thomas Schiebille,  Werkstattleiter des FRAUENHEIM WENGERN.

Ein weiteres Erfolgsprojekt in stadtnaher Lage

Die Wohnanlage in der Schöntaler Straße ist bereits ein „Erfolgsprojekt“. Edelgard Spiegelberg und den Mitarbeitenden des FRAUENHEIM WENGERN ist es in kürzester Zeit gelungen, das innenstadtnahe Wohnangebot, das Ende 2015 bezogen wurde, zu belegen. 24 Menschen mit geistigen und psychischen Behinderungen haben dort eine neue Heimat gefunden. Für einige von ihnen ist der Weg zur Arbeit nun sehr kurz zur Halle an der Wasserstraße. Das erste Vorgespräch mit der AVU dazu gab es schon im März 2015, der Bauantrag wurde dann ein Jahr später gestellt werden. „Die Räume wurden dankenswerter Weise nach unseren Bedürfnissen umgebaut“, so Spiegelberg. Dank eines Lifts an der Außenfassade sind die barrierefreien Arbeitsplätze gut erreichbar.

Die Werkstatt-Außenstelle Schöntal ist eine Filiale der Werkstatt für Menschen mit Behinderungen (WfbM) des FRAUENHEIM WENGERN, deren Zentrale weiterhin mit 110 Arbeitsplätzen auf dem Gelände „Am Böllberg“ ist. Seit September arbeiten nun 35 Menschen mit Behinderungen in der Wasserstraße. „Es ist ein ortsnahes Angebot und betont die Selbständigkeit“, verweist Schiebille. „Jedoch arbeiten hier künftig auch andere Menschen mit Behinderungen, nicht nur jene aus dem Wohnheim Schöntal.“ Die WfbM kann auch Menschen mit Behinderungen aus Witten oder den EN-Südkreis aufnehmen, nicht nur aus Wetter.