Fallbeispiel aus der Praxis von Nadeschda - von Corinna Dammeyer
"Ein Migrationsweg von 6 Jahren"
- Jennifer S. aus Nigeria
- Geboren 1990
- In Nord-Nigeria
- Familie christlich, Vater konvertierte zum Islam
- 3 Jahre Schule, dann Verbot durch den Vater
- Vater heiratete 4 mal
- Kein Geld für 1. Frau (Jennifers Mutter) und deren 2 Kinder
- Tante (Schwester der
Mutter) warb um
Jennifer als
Verdienerin in Italien
- 2007 reiste sie bis in den Norden Afrika
- Libyen Stopp für ca. 2 Jahre => Prostitution
- Als genug Geld da war => Boot nach Italien
- Italienisches Flüchtlingscamp
- Mann holte sie im Auftrag von "Aunty" ab
- Rom => Prostitution auf der Straße
- Zwei Jahre Prostitution in Rom
- "Madame" (Aunty) hat Salon, mit ltaliener verheiratet
- Schwanger, weiterhin
Prostitution, wenige
Einnahmen, Schläge,
Krankenhaus
Drohung: Kind würde
verkauft
- Nach der Geburt der Tochter 2011 bleibt Kind bei "Aunty" im Frisör Salon
- wieder 2 Jahre Straßenprostitution
- Unterzeichnet beim "Anwalt" italienische Papiere für "Aufenthalt"
- Cousine klärt auf, Adoptionszustimmung!
- 2013 Flucht mit Freier nach Schweden, dort Asylantrag
- Im Flüchtlingsheim bringen sie andere Frauen zu einem Club
- Wieder Flucht => jetzt nach Deutschland (2013)
- Düsseldorf Asylantrag gestellt
- ZUE Hemer, Verfahrensberaterin wendet sich an uns
- Zuweisung nach Herford, Tochter Kindergarten (sehr verstört und ängstlich)
- Jennifer Sprachkurs, Therapeut, Familienhilfe
- Cousine meldet sich über Facebook, will Papiere vom Kind schicken, vermutlich Adresse herausfinden
- Dublin III
- Schweden lehnt ab, Überstellung nach Italien? Eilantrag!
- Und jetzt? Selbsteintrittsrecht?