Betroffene des Menschenhandels zur sexuellen Ausbeutung flüchten zunehmend vor ihren Peinigern in ein anderes EU-Land. Die Opfer suchen in Deutschland Asyl oder tauchen in die Illegalität ab. Täter und Tatort befinden sich aber im europäischen Ausland. Fachberatungsstellen, Flüchtlingsorganisationen, Polizei, das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) sowie Ausländerämter stehen vor neuen Herausforderungen. Von allen Seiten wird Diskussions- bzw. Klärungsbedarf geäußert.

Die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V. lud daher Mitte Mai zu einer zweitägigen Fachtagung mit Erfahrungsaustausch zum Schwerpunktthema „Menschenhandel - Flucht - Europa“ nach Soest ein. 42 Mitarbeiterinnen aus 19 Beratungsstellen mit Sitz in Berlin, Dortmund, Düsseldorf, Duisburg, Essen, Herford, Herne, Kiel, Köln, Plauen und Stuttgart sowie mehrere Personen von der Polizei NRW und dem Bundeskriminalamt Wiesbaden, der Ausländerbehörde und des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge nutzten diese Gelegenheit. Vorträge über die internationale Bekämpfung des nigerianischen Menschenhandels aus Sicht der Polizei und der Beratungsstellen, zu Opfer von Menschenhandel im Asylverfahren aus Sicht der Behörden und der Beratungsstellen führten zu Diskussion und regem Austausch.

Unter dem Titel „Gemeinsam gegen Menschenhandel“ wurde die Zeit genutzt als Plattform für die Entwicklung von Strategien, Handlungsmöglichkeiten und zum Austausch von Erfahrungen.

 

Zum Hintergrund:

Die Evangelische Frauenhilfe veranstaltet seit Jahren regelmäßig internationale Fachtage zum Themenbereich Menschenhandel.

Die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V. verantwortet im Bereich Prostitution und Menschenhandel drei Beratungsstellen:

Weitere Informationen zur inhaltlichen Arbeit der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V. in diesem Bereich finden Sie unter