Vom Bau eines Alters- und Pflegeheimes in Scherfede-Rimbeck

Auf einem Grundstück an der Bundesstraße, das bis 1952 nur landwirtschaftlichen Zwecken diente, wurde am 6.6.1952 mit dem Bau des Alters- und Pflegeheimes begonnen. Nach reiflichen Überlegungen wurde das Grundstück der Evangelischen Kirchengemeinde Scherfede-Westheim als Bauplatz gewählt. Die Finanzierung war durch Zusage verschiedener staatlicher und kirchlicher Stellen gesichert.

Wie es dazu kam

Durch die Völkerwanderung, einer Flüchtlingswelle, die der Zweite Weltkrieg verursachte, kamen viele Menschen aus dem Osten und Westen in den heutigen evangelischen Kirchenkreis Paderborn. Die Zahl der evangelischen Einwohner, die 16.000 vor 1939 betrug, vervierfachte sich hierdurch auf fast 60.000.
 

Großes Elend herrschte unter den vielen sog. Vertriebenen und Geflüchteten bis in die 1950er Jahre hinein, hervorgerufen durch die Hoffnungslosigkeit, die vielfach mangelhaften Wohnverhältnisse und das zerstörte Familienleben. Besonders gefährdet war die heranwachsende Jugend, da Arbeit fehlte.
Nur eine geringe Anzahl Geistlicher und einige Flüchtlingsfürsorgerinnen standen zur Betreuung dieser vergrößerten Gemeinden zur Verfügung. Das Arbeitsgebiet eines Pfarrers dehnte sich über etwa 100 qkm und das einer Fürsorgerin über die doppelte Fläche aus.

Im Jahre 1948 trat der Kirchenkreis Paderborn zum ersten Male mit der Bitte an das Mutterhaus „Sarepta“ in Bielefeld-Bethel heran, einige Schwestern zu senden.
Infolge großen Schwesternmangels konnten jedoch erst Anfang 1950 zwei Diakonissen entsandt werden.

Scherfede wurde als Wohnort ausgewählt, da es verkehrsgünstig liegt. Eine der Schwestern unterstützte als Vikarin den Pfarrer im geistlichen Amt und in der Gemeindeseelsorge. Die zweite Schwester betätigte sich vorwiegend in der Familien- und Krankenfürsorge und übernahm den Dienst im Durchgangslager Dössel und in der Gemeinde Warburg. Im Mai 1951 kam eine dritte Schwester.
Zur Bewältigung der Aufgaben innerhalb des Kirchenkreises konnten diese wenigen Kräfte nicht ausreichen. Zwar waren schon viele junge Menschen seit 1950 mit der Anstalt Bethel in Berührung gekommen und ließen sich als Diakonissen, Verbandsschwestern oder Diakone ausbilden; die Zahl reichte für die Arbeit in der Synode Paderborn nicht aus.

Das 1952 geplante Heim in Scherfede-Rimbeck sollte über 70 alleinstehende Alte und Kranke ein Zuhause bieten. Gleichzeitig sollte es dadurch als neue Ausbildungsstätte für Menschen dienen, da die Betreuung im Haus ein großes Betätigungsfeld bot. Damit mussten die an Diakonie interessierten Menschen ihre Ausbildung nicht in Bielefeld-Bethel vornehmen.
 

Haus Phöbe heute

Im Evangelischen Alten- und Pflegeheim, HAUS PHÖBE, in Warburg-Rimbeck leben 68 Frauen und Männer im Alter zwischen 60 und 100 Jahren. HAUS PHÖBE ist ein Ort für den Lebensabend. Unter ständiger Verantwortung einer ausgebildeten Pflegefachkraft erfahren Sie hier eine verantwortungsvolle Pflege rund um die Uhr. Dazu bieten wir Ihnen Vollverpflegung, hauswirtschaftliche Versorgung, gesellige Veranstaltungen und Beschäftigung.

Das Haus verfügt über 39 Einzelzimmer, 5 Appartements und 12 Doppelzimmer. Betreuung und Pflege erfolgen auf der Basis neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse. Professionalität und Einfühlungsvermögen sind das Fundament für das Leben und Wohnen in diesem Haus.

Seit 2009 ist Haus Phöbe in Trägerschaft der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V.