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Die Beratungsstelle Nadeschda hat zum Ziel, Opfern von Menschenhandel die Chance zur Klärung ihrer persönlichen Angelegenheiten zu geben, ihre Aussagebereitschaft gegen die Menschenhändler zu überprüfen oder die Frauen bei einer freiwilligen Ausreise zu unterstützen.

Die Beratungsstelle bietet den Frauen muttersprachliche und kulturspezifische Beratung, sowie Betreuung und Begleitung an. Das Beratungskonzept orientiert sich an den Bedürfnissen der Frauen, die sich an die Beratungsstelle wenden und basiert auf der Hilfe zur Selbsthilfe. Die Beratung erfolgt in polnischer, russischer, tschechischer, englischer, bulgarischer, ukrainischer, mazedonischer, serbischer und natürlich deutscher Sprache und hat zwei Ziele:

  • kurzfristig geht es um Krisenintervention, Unterstützung in Not- und Zwangslagen
  • langfristig geht es um Hilfe zur Selbsthilfe bei der eigenen Lebensplanung und der Bewältigung des Alltags.

Im Einzelnen bietet Nadeschda folgende Beratungsangebote:

  • Psychosoziale Betreuung
  • Dezentrale und anonyme Unterbringung
  • Notversorgung mit Kleidung, Hygieneartikeln und Lebensmitteln
  • Begleitung zu Ärztinnen, Rechtsanwältinnen
  • Kontaktaufnahmen zu Behörden, Konsulaten, anderen Hilfeeinrichtungen
  • Unterstützung und Begleitung der Opferzeuginnen in Strafprozessen gegen Menschenhändler, Zuhälter, Sexualstraftäter etc.
  • Vermittlung von Sprachkursen
  • Hilfe bei der Rückreise
  • Informationsmaterial in den Muttersprachen

Öffentlichkeitsarbeit
Die Frauenberatungsstelle informiert über die sozialen und ökonomischen Hintergründe der Heirats- und Arbeitsmigration von Frauen aus Ost- und Mitteleuropa sowie über Frauenhandel.
Vorträge, Presseartikel, Aktionen und Diskussionen sollen eine Sensibilisierung für die spezifischen Probleme von Migrantinnen, insbesondere von Opfer von Menschenhandel, herstellen.
Gezielte Kontakte zu Behörden, Gruppen und Politikerinnen dienen der Lobbyarbeit für Frauen.

Vernetzung
Deutschland:
Um einen regen Austausch und die gegenseitige fachliche Unterstützung in der Arbeit zu gewährleisten, arbeitet die Beratungsstelle mit anderen spezialisierten Stellen und Frauenorganisationen auf Landes- und Bundesebene zusammen.

Ausland:
Für wirkungsvolle Präventivmaßnahmen in den Herkunftsländern bedarf es einer Vernetzung mit Frauen-Gruppen aus Ost- und Mitteleuropa, die dem Informationsaustausch und der Zusammenarbeit dient. Die politische Ebene muss mit eingeschlossen sein.

Um Frauen eine sichere Rückkehr in ihre Heimatländer zu ermöglichen, werden Kontakte zu Frauenprojekten, NGO´s und Kirchengruppen als Anlaufstellen aufgenommen und erhalten.

Dezentrale Unterbringung
Die sichere Unterbringung ist die Voraussetzung für die psychische und physische Genesung der Opfer von Menschenhandel. Nur in einem sicheren Umfeld kann eine betroffene Frau Vertrauen und Abstand zu ihrer erlebten Gewalt finden und so eventuell eine Bereitschaft entwickeln, gegen die Täter auszusagen.

Die Unvorhersehbarkeit des Aufenthaltsortes bietet deshalb die größtmögliche Sicherheit. Daher ist ein umfangreiches Unterbringungsnetz, das eine individuelle Wahl ermöglicht, entscheidend für die Arbeit der Beratungsstelle. Um eine Isolation zu vermeiden, bedarf es persönlicher Kontakte in Verbindung mit dem Unterbringungsort.
 

Landesverband der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V. Feldmühlenweg 19 59494 Soest
Tel.: 02921 371-0 Fax: 02921 4026 e-Mail: info@frauenhilfe-westfalen.de