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Gottesdienst „60 Jahre WGT-Liturgien in Deutschland“

Vorspiel mit Einzug: Kommt mit Gaben und Lobgesang

Die 8 Frauen, die den Gottesdienst gestalten, ziehen ein. Eine trägt das WGT-Parament, eine zweite ein Bilum, eine dritte eine Trommel, eine vierte eine Weltkarte, eine fünfte ein Kreuz, eine sechste eine Schale Wasser, eine siebte eine Vase mit Blumen oder eine Orchidee, eine achte einen Kochtopf. Die Gegenstände werden auf dem ausgelegten blauen Stoff von den Altarstufen abwärts angeordnet.

Eröffnung
Im Namen Gottes, der uns das Leben gegeben
und uns Gemeinschaft geschenkt hat.
Im Namen Jesu Christi, der Frauen in ihren Mühen, in ihrem Alltag, in ihren Gaben gesehen hat.
Im Namen Heiliger Geistkraft, die uns, Frauen der Welt, verschieden wie wir sind, zu einem weltweiten Leib der Hoffnung werden lässt.
Amen.

Seid herzlich willkommen…
Häufig sind das die ersten Worte, die in einem Weltgebetstagsgottesdienst erklingen. Willkommen sein. Anerkannt mit den eigenen Gaben. Hinein genommen in die Fülle des Lebens, die ferne Schwestern eines anderen Landes für uns öffnen.
Angekommen in fremden Tönen.

Seid herzlich willkommen…
Teilt die Hoffnung! Teilt die Last!
Betet informiert! Handelt betend!
Nehmt das Geschenk der Begegnung an!
Haltet Verschiedenheit aus!
Betet und bringt euch ein mit dem, was euch
hält!

60 Jahre feiern jetzt Frauen in Deutschland mit Gebetsordnungen in ihrer Sprache.
Das feiern wir!

Seid herzlich willkommen!
Wir möchten in diesem Gottesdienst besondere Akzente des Weltgebetstages miteinander erinnern. Eine Hilfe sind uns dabei die sieben Liturgien der WGT-Jahrzehnte von 1949 angefangen.

1949 führten diese Leit-Worte in den Gottesdienst hinein, voller Staunen darüber, dass Frauen in Deutschland neu hinein genommen wurden in das weltumspannende Gebet:

„Der erste Freitag im März vereinigt die Frauen vieler, vieler Länder im Bitten für die großen Nöte der Welt. In den heißen Zonen Afrikas wandern die Frauen in ihren selbstgefertigten Baströcken, die Kinder in Tierfelle gehüllt auf dem Rücken tragend, zum vereinbarten Treffpunkt. Nach der mit viel Lärm vorbereiteten und gemeinsam eingenommenen Mahlzeit finden sie sich in der kleinen Kapelle zum Gebet zusammen. In Kanada in einem Dörflein ist das Schulhaus abgebrannt. Die Kirche wird erst gebaut, und die Eskimofrauen, die von ihren zerstreut gelegenen Siedlungen hergekommen sind, finden sich zu 70 Personen in der kleinen Hütte zusammen, die Küche, Schlaf- und Wohnraum in einem ist. Der Platz reicht nicht aus. Dem ersten Gebetsgottesdienst folgt ein zweiter. Kein Pfarrer, kein Missionar, der ihnen helfen könnte. So suchen sie miteinander den Weg zum Herzen Gottes.“
(Einleitungssätze zur ersten in Deutschland gedruckten WGT-Ordnung 1949 zum WGT-Land China)

Den Weg zum Herzen Gottes suchen - das hieß damals und heute auch, Grenzen zu überschreiten: Wir lesen in der Ordnung von 1949: „Christenfrauen finden Brücken auch über alte traditionelle Feindschaften der Väter und Männer. Sie wollen und suchen den Frieden und wissen, er kann nur aus des Himmels Hand geschenkt werden.“

So machen sie beides, 1949 und heute: Sie machen sich auf zueinander, weisen auf Unrecht hin, das Schwestern an einem anderen Ort am Leben hindert, und hoffen und beten für sich und die anderen, dass Segen und Handeln zueinander finden.

Noch gibt es in der Liturgie von 1949, die China gewidmet ist, keine Lieder aus dem Weltgebetstagsland. Die Frauen singen als erstes Lied:

Lied: 48,1-3 Herr Jesu Christ, dich zu uns wend!

Gleich vier Psalmen erklingen in diesem ersten WGT-Gottesdienst nach dem Zweiten Weltkrieg, nach der Shoah.

Der Ruf zum Lob Gottes steht am Anfang für das neu erklingende weltweit geteilte Gebet -

Psalm 100

Jauchzet dem HERRN, alle Welt! 2 Dienet dem HERRN mit Freuden,
kommt vor sein Angesicht mit Frohlocken! 3 Erkennet, dass der HERR Gott ist!
Er hat uns gemacht und nicht wir selbst zu seinem Volk und zu Schafen seiner Weide.
Gehet zu seinen Toren ein mit Danken, /zu seinen Vorhöfen mit Loben; danket ihm, lobet seinen Namen!
Denn der HERR ist freundlich, /
und seine Gnade währet ewig und seine Wahrheit für und für.

Die drei weiteren Psalmgebete wissen um die Bedrohtheit allen Lebens, um die Verführbarkeit, um verhängnisvolle Orientierungslosigkeit und Schuld. Sie rufen nach der Kraft, die festen Grund gibt:

Der HERR ist mein Licht und mein Heil; vor wem sollte ich mich fürchten?
Der HERR ist meines Lebens Kraft; vor wem sollte mir grauen? (Psalm 27,1)

Alle Psalm 121 (EG 753)
Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen. Woher kommt mir Hilfe?
Meine Hilfe kommt vom HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat.
Er wird deinen Fuß nicht gleiten lassen, und der dich behütet, schläft nicht.
Siehe, der Hüter Israels schläft und schlummert nicht.
Der HERR behütet dich; der HERR ist dein Schatten über deiner rechten Hand,
dass dich des Tages die Sonne nicht steche noch der Mond des Nachts.
Der HERR behüte dich vor allem Übel, er behüte deine Seele.
Der HERR behüte deinen Ausgang und Eingang von nun an bis in Ewigkeit!

Eine:
In der Angst rief ich den HERRN an;
und der HERR erhörte mich und tröstete mich.
Der HERR ist mit mir, darum fürchte ich mich nicht;
was können mir Menschen tun?
Es ist gut, auf den HERRN vertrauen und nicht sich verlassen auf Menschen.
Es ist gut, auf den HERRN vertrauen und nicht sich verlassen auf Fürsten.
(Psalm 118,5.6.8.9)

1959 kommt die Gebetsordnung aus Ägypten. Das Kreuz der koptischen Christinnen begrüßt alle und der Ruf um das Erbarmen Gottes folgt auf Worte der Liturgie des Heiligen Basilius:

Herr, unser Gott, du Ewig-Großer und Wunderbar-Herrlicher, der du deinen Bund und deine Verheißung all jenen hältst, die dich von ganzem Herzen lieben, du Quell alles Lebens, Helfer derer, die zu dir fliehen, und Hoffnung aller, die dich anrufen, reinige uns von unserer Sünde, von jedem Gedanken, der deiner Güte zuwider ist; reinige uns an Leib und Seele, an Herz und Gewissen, dass wir reinen Herzens und freien Gemütes in völliger Liebe und friedvoller Hoffnung es wagen dürfen, dich furchtlos und zuversichtlich anzurufen durch Jesus Christus, unseren Herrn!

Lied: EG 178.9 Orthodoxes Kyrie (3 x)

Wir feiern gemeinsam - und lernen die anderen Traditionen dabei kennen. Manches ist uns fremd. Manches bleibt fremd - wir hören hinein in die Glaubenswelt der Frauen, die die Ordnung erarbeitet haben.

Manches macht uns neugierig, läst uns weiter fragen, tiefer hineinblicken in eine andere Tradition, mit Gott im Gespräch zu sein.

Lieder aus Ägypten gibt es auch 1959 noch nicht. Aber der Gottesdienst schließt bereits mit „Der Tag ist um, die Nacht kehrt wieder“.

1969 kommt die Liturgie aus Afrika: Ein Bild afrikanischer Frauen, die, am Boden sitzend, ihre Kinder stillen, steht über der Ordnung. Der Ton hat sich verändert. Schon die ersten Sätze stellen die hier Feiernden ins Verhältnis zu den Frauen, die die Ordnung erarbeitet haben. Frauen aus Ghana kommen zu Wort.

Gottes Nähe wird mit dem afrikanischen Lied Kum ba yah, my Lord! angerufen, das sich durch den ganzen Gottesdienst zieht:

Lied: Kum ba yah, my Lord!

Die Frauen in Ghana und in ganz Afrika wollen das Wort aus dem Epheserbrief ernst nehmen:

„Gott hat mit euch etwas Besonderes vor. Er hat euch eine hohe Würde zugedacht. Achtet nun darauf, dass zwischen eurer Bestimmung und eurem tatsächlichen Leben kein Riß klafft.“

Die Frauen legen den Bibeltext in der Ordnung so aus, dass sie Gott um Teilhabe bitten, dass sie diese Verheißung in ihrem alltäglichen Leben erfahren können. Sie bitten für alle, die in den jungen Staaten Afrikas gerade die Unabhängigkeit erlangt haben, für eine gute Bildung und Ausbildung für ihre Kinder, für ein gegenseitiges Ernstnehmen zwischen den Generationen und um Weisheit im Gebrauch der wissenschaftlichen Erkenntnisse und der modernen Machtmittel.

Auslegung 1:

All das gehört in das Gebet hinein. Es heißt, die Würde, die Gott in uns sieht, ernst zu nehmen.
Und es bedeutet für die afrikanischen Frauen, die Verantwortung, die ihnen zugetraut ist, wahrzunehmen.
Sich nicht zu verstecken hinter den Rollenbildern, die Frauen hindern, für ihr eigenes Leben und das Leben ihrer Familien einzutreten.

Bei den Frauen in der Liturgie von 1969 geht das noch weiter: Sie gehen mit ihrem Gebet mitten hinein in die Gestaltung ihres Bildungswesens, in Wissenschaft und die große Politik. Alles ist damals für viele von ihnen im Wandel. Viele Länder Afrikas sind gerade unabhängig geworden oder stehen kurz davor.

Ganz eng binden sie beides zusammen: Ihre Zukunft und das Gebet: In Gottes Zusage entdecken sie sich selbst neu.

Habt ihr gesehen, wie die Ordnung überschrieben ist: „Lasst uns eins werden in Christus!“ Sie nehmen uns alle mit hinein in die Verheißung, die sie für sich entdeckt haben:

„Gott hat mit euch etwas Besonderes vor. Er hat euch eine hohe Würde zugedacht. Achtet nun darauf, dass zwischen eurer Bestimmung und eurem tatsächlichen Leben kein Riss klafft.“

Ein kurzer Impuls zum Bibeltext
„Gott hat mit euch etwas Besonderes vor. Er hat euch eine hohe Würde zugedacht. Achtet nun darauf, dass zwischen eurer Bestimmung und eurem tatsächlichen Leben kein Riss klafft.“

Wie hört Ihr das heute für Euch, für Sie?
Was heißt das für den Weg unserer Weltgebetstagsarbeit hier in Westfalen?

Eine: Anleiten der Bienenkorb-Gespräche

Danach:
Nehmen Sie die Impulse aus Ihren Bienenkörben mit nach Hause. „Gott hat mit euch etwas Besonderes vor. Er hat euch eine hohe Würde zugedacht. Achtet nun darauf, dass zwischen eurer Bestimmung und eurem tatsächlichen Leben kein Riss klafft.“

Das deutsche Komitee hat sich damals schon bei der Übersetzung des Bibeltextes um Verstehbarkeit bemüht. Hier ist es eine Übersetzung von Jörg Zink. Heute werden Übersetzungen neu angefertigt oder Texte aus der Bibel in gerechter Sprache gewählt.

Bibelübersetzung und Theologie gehören zusammen und drücken sich in den Liturgien aus. Frauen entdecken, welche Rolle Frauen in den biblischen Texten eingenommen haben - oder welche Rollen ihnen zugeschrieben wurden.

Die Bibelarbeit in den Ländern, in denen die Ordnung entsteht – und in den Ländern, in denen der Weltgebetstag am ersten Freitag im März gefeiert wird – gibt neue Perspektiven. Über das bessere Verstehen der alten Texte können wir uns ihnen heute besser annähern. Die Bibeltexte der Weltgebetstage werden zu einem Stück geteilter Hoffnung, zu gelebter Spiritualität.

Lied: Kum ba yah, my Lord!

Auch 1979 kam die Gebetsordnung aus Afrika. Unter der Überschrift „Geistlich wachsen“ geht es nach afrikanischem Verständnis „um die alles umfassende Entwicklung“ der Christinnen und Christen „in ihrem Glauben, Denken, Fühlen und Handeln.“ Liebe und Handeln findet in der Weltgebetstagsbewegung alljährlich Ausdruck in der gesammelten Kollekte.

1979 wurden zwei afrikanische Projekte vorgestellt, die in besonderer Nähe zum Motto des Weltgebetstages standen:

Erzählen von den beiden Projekten der Evangelischen Emanuel-Schwesternschaft in Bafut/Kamerun und für ein Dorf in der Nähe von Umata (Südafrika). (Geistlich wachsen, 1979, S. 15)

Eine: Über die Bedeutung der Projektarbeit des WGT

Die Kollekte unseres heutigen Gottesdienstes ist bestimmt für Projekte, die wir im März 2010 bei unserer Reise in das Weltgebetstagsland Chile besuchen werden. Wir sammeln sie ein in einem Bilum, der Beuteltasche, die die Frauen in Papua-Neuguinea anfertigen, dem Land des diesjährigen Weltgebetstags. Das Bilum als Zeichen des Lebens, in dem alle Lebens-Mittel, aber auch kleine Kinder getragen werden, werden wir wie die Frauen in Papua-Neuguinea zum Kreuz bringen.

Das Bilum wird durch die Reihen gegeben, anschließend gefüllt und ans Kreuz gelegt. Dazu wird gesungen: Preisen lasst uns unsern Gott!

Während der letzten Töne wird das Titelbild des WGT 1989 aus Birma an die Wand geworfen.

Kurze Titelbildmeditation

Viele Weltgebetstage haben sich mir besonders über ihr Titelbild eingeprägt. Wisst ihr eigentlich, woher die Titelbilder kommen und wer das entsprechende Bild auswählt?

Immer stammen die Titelbilder heute aus dem Land, in dem der WGT vorbereitet wurde. Aber nicht immer ist das Bild, das wir in der Gottesdienstordnung und auf den Plakaten haben, das, was die Frauen des Komitees vorgeschlagen haben.

Das stimmt. Bei den Reisen, in denen Frauen aus Deutschland Frauen des Komitees getroffen haben, ist es dabei auch schon zu spannungsvollen Situationen gekommen, wenn Deutschland sich für ein anderes Motiv entschieden hat.

Petra Heilig vom Deutschen Komitee hat sich auf unsere Kritik und Nachfrage dazu geäußert. Sie erklärt, dass die Bilder nicht die gleiche Verbindlichkeit wie die Ordnung haben. Es ist im internationalen Komitee in New York beschlossen worden, dass jedes Land sich entscheiden kann, ob der Vorschlag aus dem Land angenommen wird (falls es einen gibt) - oder ob eine Künstlerin des Landes beauftragt werden soll.
Bei den Werkstätten haben wir dann auch das Bild der Frauen des Komitees vorgestellt, falls es eines gab. Manchmal haben unsere Gesprächspartnerinnen bei den WGT-Reisen damit etwas Besonderes verbunden. Das wollten wir weitergeben.

Damals in Birma ging es um das Gebet. Was bedeutet das Gebet in politisch schwierigen Zeiten? Die Frage war in Deutschland zu der Zeit an der Tagesordnung. Und während in der Einleitung der WGT-Ordnung 1989 noch stand, dass das Land in der BRD „Birma“, in der DDR „Burma“ genannt wird, hat sich bereits im nächsten Jahr Unglaubliches verändert. Die Kraft des Gebets, der Hoffnung, die sich mit politischer Gestaltung verbindet, hat den Umbruch mit bewirkt.

Gesungen haben die Frauen beim WGT 1989:
Lord, teach me how to pray…

Lied: Lord, teach me how to pray

Wir halten Fürbitte mit den Frauen, die 1999 den Gottesdienst vorbereitet haben. Mit „Gottes zärtlicher Berührung“ erinnern die Frauen aus Venezuela uns an die Begegnung Jesu mit der blutflüssigen Frau. Frauen , die in Venezuela an ihrem Leben leiden, stellen sich der biblischen Frau an die Seite, die die Kraft Jesu für sich in Anspruch genommen hat.

Ihre Hoffnung und ihr Ruf nach Beistand stehen stellvertretend für die Frauen in allen Weltgebetstagsländern.

Es tritt eine Frau mit Umhang auf, auf dem große Papierstreifen befestigt sind. Darauf sind die Stichworte geschrieben: SCHWANGERSCHAFT VON JUNGEN MÄDCHEN, GEWALT, ARBEITSLOS UND OBDACHLOS, UNTERERNÄHRUNG. Sie steht schweigend da mit dem. Blick zur Gemeinde.

Eine sehr junge Frau kommt und nimmt den Streifen ab, auf dem „Schwangerschaft von jungen Mädchen" geschrieben ist. Sie hält ihn hoch und liest die Worte laut. Dann erzählt sie.

Ich bin 15 Jahre alt und möchte etwas ansprechen, was mich belastet, 20 % der Schwangeren in Venezuela sind jünger als neunzehn. Die meisten sind in meinem Alter. Unter den jugendlichen Müttern ist die Sterblichkeitsrate sehr hoch, weil viele selbst versuchen abzutreiben. Bitte, betet für uns, daß wir besser aufgeklärt werden und gegen sexuelle Gewalt ankämpfen können.

Die junge Frau legt den Streifen neben der Kerze ab.

Stille

Eine Frau kommt und nimmt den Streifen. ab, auf dem „Gewalt" geschrieben ist. Sie hält ihn hoch und liest das Wort laut. Dann erzählt sie:

Kann es größere Gewalt geben als die, die durch Armut verursacht wird? Ich bitte euch, betet für die 85 % der venezolanischen Bevölkerung, die in Armut leben. Betet besonders für die Frauen, die in dieser schwierigen Situation die größte Last tragen und ständiger Gewalt ausgesetzt sind.

Dann legt die Frau den Stoffstreifen an der Kerze ab.

Stille

Eine Frau kommt herein und nimmt den. Streifen ab, auf dem „ arbeitslos und obdachlos" geschrieben ist. Sie hält ihn hoch und liest die Worte laut. Dann erzählt sie:

Ich stehe hier für viele in diesem Land, die ihre Arbeit verloren haben. Wir leben in einer wirtschaftlichen Krise. Deshalb ist es schwierig, Arbeit zu finden. Ich brauche meine Ersparnisse auf, damit ich für uns etwas zu essen kaufen kann. Weil wir die Miete nicht aufbringen können, laufen wir Gefahr, das Dach über dem Kopf zu Verlieren. Wir leben in Angst und Verzweiflung und bitten euch, für uns zu beten. Denn auch, wir möchten arbeiten und leben.

(Dann legt sie den Streifen neben der Kerze ab.)

Stille

(Eine Frau kommt und nimmt den Streifen ab, auf dem „Unterernährung " zu lesen ist. Sie hält ihn hoch und liest das Wort laut. Dann erzählt sie:)

Eine: Kinder leiden am meisten unter der Wirtschaftskrise. Sie haben nicht genug zu essen. Immer mehr Kinder sind unterernährt und jeden Tag sterben welche. Immer wieder werden sie mißbraucht. Viele haben keine Möglichkeit, zur Schule zu gehen. Bitte, betet für die Kinder.

(Danach legt sie den Streifen neben der Kerze ab.)

Stille

Die Frau mit dem Umhang entzündet nun die Kerze und spricht:

Wir zünden diese Kerze an, um die Dunkelheit zu vertreiben, die so viele Menschen umgibt. Wir beten gemeinsam:

Alle:
Gott, schütze mit der Kraft deines Geistes und deiner Liebe
alle, die unter Ungerechtigkeit leiden, und alle, die gefoltert,
vergewaltigt und verfolgt werden.
Schütze die Kinder, die mißbraucht werden, die hungrig sind und keine Möglichkeit haben, zur Schule zu gehen.
Öffne unsere Augen, damit wir bemerken, wenn Menschen in unserer Umgebung unter Diskriminierung leiden.
Gib uns den Mut, Furcht und Feigheit zu überwinden.
Gib uns Weisheit und Bereitschaft, uns einzusetzen und zusammen mit anderen für Gerechtigkeit zu kämpfen.
Gott, sende den Verantwortlichen in der Welt deinen Heiligen Geist, dass statt Gewalt und Korruption die Liebe an Raum gewinnt.

Eine: Voller Vertrauen auf Gott beten wir jetzt singend, wie Chirstus uns zu beten gelehrt hat:

Vater unser (gesungen)
Im Weltgebetstag spüren wir die Kraft Gottes, die uns verbindet.
Kraft Gottes, die uns an die Seite der fernen Schwestern stellt.
Kraft Gottes, die uns in geteilter Klage und geteilter Hoffnung verändert.
Kraft Gottes, die uns handeln und beten lässt.

Im Weltgebetstag erleben wir: Viele sind wir, aber eins in Christus.

Damit haben uns die Frauen in diesem Jahr begrüßt, die Frauen aus Papua-Neuguinea. In der Erinnerung an ihre Kultur des Schenkens und Beschenktwerdens werden Sie beim Herausgehen ein Band mit einer bunten Perle bekommen. Nehmen Sie sie mit als ein Zeichen der Verbundenheit, die wir im Weltgebetstag leben.

Haben Sie herzlichen Dank, dass Sie heute gekommen sind, um sich mit uns zu erinnern, zu feiern und mit der Kraft Gottes neu aufzubrechen in den Weltgebetstag!

Lasst uns mit dem Segen der Frauen aus Papua-Neuguinea aus diesem Gottesdienst gehen. Wir bitten Sie und Euch, jeweils einzustimmen in den Ruf: Viele sind wir, doch eins in Christus.

Liebender und barmherziger Gott, du Gott der Einheit und Einigkeit. Wir sind eins in deinem Geist, obwohl wir rund um die Erde verschiedene Kulturen, Sprachen, Hautfarben und Traditionen haben

Alle: Viele sind wir, doch eins in Christus.

Danke, dass du unsere Herzen öffnest und wir so Jesus Christus als den erkennen, der uns vereint. Befähige uns, eins zu sein.

Alle: Viele sind wir, doch eins in Christus.

Lasst uns einander die Hände reichen als Zeichen der Einheit.

Lasst uns gehen, gestärkt und befähigt, so zu leben, dass Menschen überall in unserer zerrissenen Welt die Einheit in Christus sehen und spüren können und Gott immer näher kommen wollen.

Möge Gott als die Quelle der Einheit und Einigkeit uns mit seiner unendlichen Liebe umfassen und vereinen – durch Jesus Christus, unseren Herrn.

Möge die überfließende Gnade unseres Herrn Jesus Christus, die wunderbare Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes mit uns ein, jetzt und in Ewigkeit. Amen.

Lied: Der Tag ist um, die Nacht kehrt wieder…

Beim Herausgehen bekommt jede Frau, jeder Mann eine Perle am Band und wird persönlich verabschiedet.
 

Landesverband der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V. Feldmühlenweg 19 59494 Soest
Tel.: 02921 371-0 Fax: 02921 4026 e-Mail: info@frauenhilfe-westfalen.de