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Begrüßung und Impulsreferat
"Das Amt der Bezirksfrau und die Ehre, eine Bezirksfrau zu sein“

Liebe Frauenhilfeschwestern,
als ehrenamtliche Vorsitzende der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V. kommt mir sozusagen qua Amt die Ehre zu, Sie alle heute morgen hier ganz herzlich begrüßen zu dürfen, und in besonderer Weise begrüße ich natürlich Sie, liebe Bezirksfrauen, die Sie sich auf den manchmal nicht ganz kurzen Weg gemacht haben hierher in die Tagungsstätte der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V. in Soest.

Nachdem Sie sich im Vorfeld bei Kaffee und Tee schon miteinander bekannt machen konnten, vielleicht auch schon in tiefer gehenden Gesprächen Gemeinsamkeiten entdeckt oder über Erwartungen und Erfahrungen gesprochen haben, lassen Sie uns jetzt unseren Oasentag offiziell beginnen.

Der Gottesdienst, den wir am Ende dieses gemeinsamen Tages feiern wollen, steht unter dem Leitsatz „Die Wüste wird blühen“, und diese verheißungsvolle Aussage ist, denke ich, ist auch gut an den Beginn eines Oasentages zu stellen.

Ein besonders eindrückliches Bild einer Wüste, die sich zum blühenden, stärkenden, sättigenden Land entwickelt , in dem Menschen, deren Hände schlaff waren und deren Knie stolperten, von Freude eingeholt werden und wo Kummer und Seufzen aufhören, zeichnet uns das 35. Kapitel im Buch Jesaja, und ich wünsche uns, dass wir alle heute etwas spüren von dieser kraftvollen Verheißung und Zusage Gottes.

Was im Einzelnen Sie an diesem Tag an Angeboten und Möglichkeiten zu gemeinsamem Tun oder auch entspanntem Nichts-Tun erwartet, wird Ihnen gleich im Anschluss an meine Begrüßung und meine Gedanken zum Thema „Das Amt der Bezirksfrau und die Ehre, eine Bezirksfrau zu sein“ Frau Schunk darlegen.

Frau Schunk ist als Mitarbeiterin im pädagogisch-theologischen Team der westfälischen Frauenhilfe seit langem u.a. zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit unseres Verbandes und ist auch mitverantwortlich für die in diesem Jahr erstmals durchgeführten Oasentage, von denen wir wegen der erfreulich großen Zahl der Anmeldungen drei, also fast so etwas wie eine halbe Festwoche, haben.
Alle Team-Mitglieder und weitere Mitarbeitende hier aus dem Haus begrüße ich ebenfalls ganz herzlich und danke schon jetzt für die in der Planung und Vorbereitung geleistete Arbeit.
 

Allen Bezirksfrauen, die unserer Einladung gefolgt sind, spreche ich neben einem herzlichen Willkommen ein ebenso herzliches Dankeschön aus, nicht nur für ihr Kommen, sondern auch für ihre Mitarbeit und ihr verantwortungsvolles, zuverlässiges Engagement in der Frauenhilfe, für die Frauenhilfe und in ihren jeweiligen Kirchengemeinden.

Denn das ist ja der Grund, weshalb Sie eingeladen wurden: Ihre ehrenamtliche Arbeit als Bezirksfrau der Frauenhilfe in den Blick zu nehmen, Ihnen für Ihren Einsatz für Frauenhilfe und Gemeinde zu danken und Ihnen, das vor allem, Mut zuzusprechen und Ihnen Kraft zu geben, auch weiterhin in Ihrem Ehrenamt tätig zu sein und das mit Freude und Zuversicht trotz mancher Überforderungen, Enttäuschungen und Zurückweisungen.

Manche Erfahrungen, die Sie in Ihrer Bezirksfrauenarbeit machen oder gemacht haben, belasten Sie. Manche Herausforderungen zehren an ihren Kräften. Manche Ansprüche und Erwartungen, die an Sie gestellt werden, können Sie nicht erfüllen. Und darum haben wir dem heutigen Tag den Namen „Oasentag“ gegeben: Unter einer Oase stelle ich mir - wie Sie sich bestimmt auch - einen ganz bestimmten Ort vor.

Wenn Sie Ihre Augen schließen und sich dann das Bild einer Oase vor Ihr inneres Auge stellen, werden Sie sicher, so wie ich auch, krasse Gegensätze wahrnehmen: trockene, heiße, flimmernde Luft über hellem, nicht enden wollendem Sand, Hügel und Täler, vielleicht auch wellenartige Dünen aus Milliarden feinster, kleinster Staubkörner oder aber auch Steine, graue, kantige, schartige Felsen, Geröll, Steine über denen die Hitze flirrt und nichts außer dieser Hitze zu spüren ist.
 

 

Und im Gegensatz dazu die Lebendigkeit einer Oase: Vielleicht stellen Sie sich eine Ansiedlung vor, Menschen, die sich um eine Quelle in diesem Wüstenland Häuser gebaut haben, die aus dem wundervollen, lebensspendenden unterirdischen Wasserreservoir Leitungen gelegt haben und so Land bewässern, die auf Feldern arbeiten, Bäume pflanzen. Vielleicht sehen Sie vor Ihrem inneren Auge Kinder, die zwischen den Häusern herumtollen oder auf grünen Weiden Schafe zusammentreiben; vielleicht sehen Sie schattenspendende Palmen, unter denen Geschichtenerzähler sitzen: Kinder hören ihnen mit offenem Mund zu, wenn sie von den Gefahren, den Abenteuern erzählen, die es außerhalb dieser so begrenzten kleinen Oasenwelt zu bestehen gibt.

Zugegeben: solch ein Bild einer Oase hat etwas Idyllisches, zeugt von einem fast schon kitschig zu nennenden Klischee und hat wohl wenig mit der realen Lebenswelt heutiger Kibbuzim oder auch Nomaden zu tun.
Dennoch spricht aus solchen Vorstellungen die Sehnsucht nach Sicherheit in einem zeitlich und räumlich begrenzten, sozusagen geschlossenen Bereich, in dem alle, die sich dort einfinden und einen Teil, eine Zeit ihres Lebens miteinander verbringen, von derselben Sehnsucht, denselben Wünschen und Erwartungen beseelt sind.

In einer Oase lassen sich Ruhe und Erholung finden, dort schöpft man neue Kraft, lebt man auf und macht sich anschließend gestärkt auf den Weg.
Oase, das bedeutet im übertragenen Sinn dann auch, die Stärkung, die ich nötig habe, und der Zuspruch, den ich mir wünsche, ist da, wird greifbar, erlebbar, und aus dem unerschöpflichen Reservoir, aus dem Ursprung der Oase, wachsen mir neue Kräfte zu.

Es ist schön, dass Sie sich auf den Weg gemacht haben und dieses Angebot des Landesverbands, einen Tag zum Aufatmen, einen Tag für die Seele in Soest, annehmen. Das freut uns sehr - und: wir freuen uns auf die Stunden mit Ihnen!

Lassen Sie uns zu Beginn dieses Tages ein wenig darüber nachdenken, was es bedeutet, Bezirksfrau der Frauenhilfe zu sein.
„Das Amt der Bezirksfrau und die Ehre, eine Bezirksfrau zu sein“
habe ich diesen kurzen Impuls genannt, in dem ich mit Ihnen in etwa einer Viertelstunde den Fragen nachgehen möchte, welche Anteile von Ehre und welche Anteile von Amt dieses Ehrenamt einer Bezirksfrau beinhaltet. Welche Aufgaben und persönlichen Herausforderungen sich Ihnen als Bezirksfrau stellen, das wissen Sie selbst, wahrscheinlich auch wohl besser als ich, und zu diesen Aspekten, auch zu den damit verbundenen Freuden und Leiden werden wir im Lauf des Tages bestimmt Möglichkeiten zum Austausch haben.
 

 

Vor etwa drei Jahren hat der Landesverband eine Mitgliederbefragung durchgeführt, und in der Auswertung wurde deutlich, dass es in rund dreiviertel aller - alle, das sind 1350 - Frauenhilfegruppen innerhalb der westfälischen Frauenhilfe Bezirksfrauen gibt. Demnach ist fast jedes zehntes Frauenhilfemitglied auch Bezirksfrau.

Das Engagement einer Bezirksfrau ist mit einem hohen Maß an Zeitaufwand verbunden: monatlich etwa zehn Stunden, im Jahr also ca. 120 Stunden, so ergab es sich aus den Antworten, die ausgewertet wurden, arbeitet eine Bezirksfrau ehrenamtlich, und zwar überwiegend im gemeindlichen Besuchs- und Kontaktdienst. Gemeindenah, ihrer Kirchengemeinde in besonderer Weise verbunden und als Gottesdienstbesucherinnen - häufig auch als Mitwirkende in Gottesdiensten - sind Bezirksfrauen „Basis-Kirchenfrauen“: Sie stellen die Grundlage, das stabile Fundament einer guten, tragfähigen Gemeindearbeit dar, und sorgen durch die Wahrnehmung ihres Amtes für Vernetzung, Information und nicht zuletzt auch konkrete Hilfe.

Auch über das Durchschnittsalter einer Bezirksfrau und ihre persönliche Lebenssituation ließen sich aus dieser Befragung Aussagen herauslesen:
Bei 65 Jahren etwa liegt das durchschnittliche Alter einer Bezirksfrau; als verheiratete oder verwitwete Frau mit erwachsenen Kindern (und Enkelkindern) lebt eine durchschnittliche Bezirksfrau demnach in einem Ein- oder Zweipersonenhaushalt.
Ihre Tätigkeit als Bezirksfrau setzt im Durchschnitt nach längerer Mitgliedschaft in der Frauenhilfe ein, und nur in einzelnen Ausnahmefällen beginnt die noch vor der Volljährigkeit der Kinder. Eine durchschnittliche Bezirksfrau gehört der Frauenhilfe zumeist seit mehr als zwanzig Jahren an.

Eine Bezirksfrau wird in ihr Amt berufen Das heißt, nun nicht mehr die „durchschnittliche“, sondern tatsächlich jede Bezirksfrau übt ein Amt aus, in das sie berufen wurde und zu dem sie durch ihre Frauenhilfegruppe beauftragt wurde.
Und darin sehe ich nun das Besondere im Amt einer Bezirksfrau:
 

 

Zum einen ist es, wie gesagt, ein Berufungsamt. Eine Frau wird durch ihre Frauenhilfegruppe, der sie angehört, berufen und erklärt sich bereit, diesen freiwilligen, auf Zeit begrenzten Dienst zu übernehmen. Sie entscheidet - in Absprache mit ihrer Frauenhilfegruppenleitung - selbst, wo und mit welchem Zeitaufwand sie ihre Fähigkeiten einsetzen möchte. Diese Absprache entspricht dann einer Beauftragung, die - und das halte ich für ganz besonders wichtig - auch wieder aufgehoben bzw. erweitert oder eingeschränkt werden kann, und zwar sowohl von Seiten der Bezirksfrau selbst als auch von Seiten der Frauenhilfegruppe. Bezirksfrauen arbeiten freiwillig und unentgeltlich und können die Dauer ihres ehrenamtlichen Engagements selbst begrenzen, also auch schon bei ihrer Berufung festlegen, dass sie diese Aufgaben für einen bestimmten Zeitraum oder - wie es allerdings wohl die gängigste Form ist - „ab jetzt“ oder „bis auf weiteres“ zu übernehmen bereit sind. Die Aufgaben können sehr unterschiedlich sein, immer aber ist eine Bezirksfrau „Drei in eins“ - sie ist Mitwirkende, Mitarbeitende im Besuchsdienst, sie ist Vertreterin der Frauenhilfe und sie ist Mitarbeiterin ihrer Kirchengemeinde.

Die Aufgaben innerhalb des Besuchsdienstes können ebenfalls sehr unterschiedlich sein - und auch unterschiedlich belastend. Ich denke da insbesondere an Krankenbesuche oder auch an regelmäßige Besuche in Altenheimen, für die es nicht nur wichtig ist, sich gut vorzubereiten, sondern die auch Nachgespräche und Möglichkeiten zur persönlichen Entlastung brauchen.

Als Vertreterin der Frauenhilfe ist eine Bezirksfrau ebenfalls in sehr unterschiedliche Aufgabenfelder eingebunden. Das beginnt bei der Weitergabe von Frauenhilfeinformationen, kann das Kassieren der Beiträge bedeuten oder auch die inhaltliche Vorbereitung und/oder die Leitung einer Frauenhilfestunde - das wissen Sie alles, und auch, was die Funktion als Mitarbeiterin in der Gemeinde betrifft, ob die Ausrichtung von Feiern oder Ausflügen, ob Diakoniesammlung, Müttergenesungswerksammlung, Gottesdienstgestaltung oder Gemeindebriefverteilung, nicht zuletzt die ganz handfesten Dinge wie Kuchenbacken und Kaffeekochen - all das und noch viele andere Aufgaben mehr gehört auch zum Arbeitsfeld einer Bezirksfrau mit dazu.
Dieses „Drei-in-eins-Sein“ fordert oft genug die „ganze Frau“, kann zur Freude und Bereicherung des Lebens beitragen, stellt manchmal aber auch Überforderung und Belastung dar.
 

 

Zum zweiten ist das Amt einer Bezirksfrau mit einem „Amtsbezirk“ verbunden, mit einem bestimmten Wohn- oder Gemeindebezirk oder auch einem speziellen Aufgabenbereich beispielsweise im Besuchsdienst, sei es bei Geburtstags-, Kranken-, Alten- oder Neuzugezogenenbesuchen, oder bei Einladungsbesuchen zu Veranstaltungen der Frauenhilfe oder der Kirchengemeinde. Durch ihre Erfahrung und ihre guten Kenntnisse innerhalb ihres „Amtsbezirks“ ist eine Bezirksfrau nicht nur eine wertvolle, unterstützende Kraft in der Frauenhilfe- wie in der Gemeindearbeit, sondern darüber hinaus auch eine unverzichtbare Kontakt- und Vertrauensperson, deren Zuwendung und persönlicher Zuspruch tatsächlich als Seelsorge verstanden werden kann.

Und was ist nun das Besondere an Ehre am Ehrenamt einer Bezirksfrau?
Ich bin sicher, wenn ich einige von Ihnen danach fragte, so bekäme ich gewiss von der einen oder anderen so etwas zu hören wie: „Ach, das ist doch nichts Besonderes!“

Ach ja: Mit der Ehre im Ehrenamt, da hapert es oft, zumal nämlich nicht nur Bezirksfrauen häufig allzu gern bereit sind, ihre ehrenamtliche Tätigkeit als „nichts Besonderes“ zu sehen, etwas, das nicht in ein besonderes Licht gestellt werden sollte, etwas, das keiner besonderen Aufmerksamkeit oder Ehre wert wäre. Aber gerade das, denke ich, ist nicht der richtige Weg.

Wenn nämlich Frauen gar zu schnell bereit sind, sich und ihr Ehrenamt als eher klein und als etwas „nicht Besonderes“ zu betrachten, wird dadurch auch die Wahrnehmung ihres Tuns, ihres persönlichen Einsatzes, manchmal sogar ihrer Person selbst in der Öffentlichkeit herabgemindert - und das ist ein Mangel an Wertschätzung und eine Form von Benachteiligung, die wir uns bewusst machen und der wir entgegentreten müssen.

Ehrenamtlich tätige Frauen - das beklagen wir seit langem und immer wieder - werden oft mit anderen Augen gesehen, mit anderen Maßstäben gemessen als Männer im Ehrenamt, und das nicht nur im kirchlichen Bereich, sondern auch allgemein in unserer Gesellschaft. Das ehrenamtliche Engagement von Frauen „bringt oft wenig Ehre, aber jede Menge wenig anerkannte Arbeit ein.“ - das haben in einer Studie Dr. Christina Klenner und Svenja Pfahler („Ehrenamtlichkeit und Erwerbsarbeit“ / veröffentlicht 2001) herausgearbeitet.
 

 

Mit anderen Worten: ehrenamtlich tätige Männer üben eher ein Amt aus, denken Sie z. B. an Feuerwehr, Sanitätsdienste und Katastrophenschutz (und da, das mal so ganz am Rande erwähnt, auch besonders gern noch in Uniformen mir Rangabzeichen), sie sind ehrenamtlich tätig als Vorstände, Aufsichtsräte, Vorsitzende in kulturellen, gesellschaftlichen, politischen, wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und selbstverständlich auch in kirchlichen Gremien, während ehrenamtlich engagierte Frauen überwiegend unbezahlte Arbeit leisten im sozialen, kulturellen, umwelt- und naturschützenden und - weitaus häufiger noch als Männer - im kirchlichen Bereich.
Das bedeutet nicht, dass Frauen von ehrenamtlichen Leitungsfunktionen oder Spitzenehrenämtern ausgeschlossen sind, sondern dass ihnen der Zugang dazu außer in reinen Frauenorganisationen erschwert ist.

Wenn wir also davon ausgehen können, dass im Bereich der westfälischen Landeskirche, in deren Grenzen die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V. ja besteht, in jeder Gemeinde, wenn auch nicht mehr in jedem Gemeindebezirk, so doch in jeder Kirchengemeinde, eine Frauenhilfegruppe besteht, und wenn in ca. 75 Prozent dieser Gruppen Bezirksfrauen tätig sind, so bedeutet das, um es mal etwas salopp zu sagen, erstens, dass das ganz schön viele Frauen sind, zweitens, dass viele Frauen ja wohl auch ganz schön viel arbeiten, und drittens, dass viel von vielen geleistete Arbeit auch ganz schön was wert ist.

Anders gesagt: Wertschätzung und Anerkennung ist die Ehre, die einem Menschen im Ehrenamt gebührt oder zusteht. Deshalb halte ich es für wichtig, in allen Bereichen gesellschaftlichen und kirchlichen Lebens zu einer Sichtweise und Akzeptanz zu gelangen und einzufordern, dass Menschen, die ihre geistigen und körperlichen Fähigkeiten, ihre Zeit, häufig auch zusätzlich noch finanzielle Mittel ehrenamtlich für andere Menschen einsetzen, in besonderer Weise Ehre zuteil wird durch öffentliche Anerkennung.

Denn dem unschätzbaren Wert ehrenamtlichen Engagements auch eine angemessene Anerkennung und Wertschätzung zukommen zu lassen, ist längst nicht selbstverständlich und geschieht eher im Rahmen eines „Jahrs der Ehrenamtlichkeit“ oder durch die Verleihung eines Preises an ein von der landeskirchlichen „Jury Ehrenamt“ empfohlenes Projekt als in der alltäglichen Praxis in den Gemeinden.
 

 

Ein Ziel der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V. ist es deshalb, nicht nur frauenhilfeintern, sondern gesamtkirchlich ehrenamtliche Tätigkeit öffentlich und sichtbar zu machen und sie so angemessen zu würdigen und wertzuschätzen.
Wichtige Schritte auf dem Weg zur erfolgreichen Umsetzung öffentlicher und sichtbarer Anerkennung ehrenamtlichen Engagements hin zu einer selbstverständlichen und auf allen Ebenen praktizierten „Kultur der Wertschätzung“, die ja in unserer Kirche immer wieder angemahnt und eingefordert wird, sind deshalb die Klärung der Fragen in Bezug auf Kostenerstattungen, die Beteiligung an Entscheidungsstrukturen und klare Aufgaben- und Kompetenzbeschreibungen. Für alle Wahl- und Berufungsämter der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V., darüber bin ich nicht nur froh, sondern sage das auch stolz, liegen Leitlinien vor, die nach diesen Kriterien erarbeitet wurden.

Und die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V. gibt sich Mühe und ermutigt alle Gruppenleitungen ebenso wie die Vorstände der Stadt-, Bezirks- und Synodalverbände, diese Leitlinien in allen Bereichen und auf allen Ebenen anzuwenden und die Empfehlungen zur Wertschätzung ehrenamtlicher Tätigkeit umzusetzen.

Zuwendung und Aufmerksamkeit zu erfahren, Dankbarkeit zu erleben und Bestätigung zugesprochen zu bekommen für das persönliche Engagement, für die unentgeltlich eingesetzten Kräfte, für die Zeit, für die Ideen und auch für die Zweifel, mitfühlenden Sorgen, nicht zuletzt auch für die unterstützenden fürbittenden Gebete - das ist die Ehre, die einem Ehrenamt wie dem einer Bezirksfrau der Frauenhilfe zusteht.

Ich hoffe, dies, diese Anerkennung und die Hervorhebung der besonderen Bedeutung, die Ehrung Ihrer ehrenamtlichen Arbeit als Bezirksfrauen der westfälischen Frauenhilfe werden Sie heute hier spüren und erleben können. Ich wünsche Ihnen, dass Sie die Stunden, die vor Ihnen liegen, genießen und sich heute Nachmittag, nach diesem gemeinsamen Tag gestärkt fühlen, dass Sie im abschließenden Gottesdienst Ermutigung erfahren und Ihr wichtiges, unverzichtbares, wertvolles Ehrenamt voller Freude und Zuversicht weiterführen mögen!

Christel Schmidt, Vorsitzende der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V.
 

 

Landesverband der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V. Feldmühlenweg 19 59494 Soest
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