Birgit Reiche 24.11.2012 | 11:48

Um 7.30 Uhr verließen wir heute nach einem frühen Frühstück unser Hotel, um an der Uferpromenade mit ihrem großen Denkmal von „Onkel Ho“ entlang zum Anlegeplatz der Touristenboote zu gehen. Unser erstes Verkehrsmittel des heutigen Tages war ein solches Boot, das uns zu einem schwimmenden Markt brachte, auf dem von Boot zu Boot Obst und Gemüse gehandelt wurde. Nachdem wir das bunte Treiben einige Zeit beobachtet hatten, ging die Bootsfahrt weiter durch enge Kanäle zu einem Obstgarten, in dem vor allem zur Ansicht für Touristen viele einheimische Obstsorten von Ananas über Dragonfruit, Jackfrucht und Kumquat bis zur Pomelo angebaut wurden. Zu Beginn konnte - wer wollte - über eine schmale Brücke einen Fischteich überqueren.
Nach der Besichtigungstour durch den Garten gab es eine Verköstigung einiger der Obstsorten und ein Glas Jasmintee zur Stärkung.

Mit dem Boot ging es weiter zu einer kleinen Markthalle, wo ebenfalls Obst, Gemüse, aber auch Fische und Fleisch auf festem Boden verkauft wurden. Hier wartete unser Busfahrer schon auf uns, denn jetzt ging es weiter ins circa 70 Kilometer entfernte Soc Trang, um die berühmten Pagoden der Khmer zu besichtigen. Auf dem Weg dorthin betrachteten wir neidvoll die Menschen, die ihre Pause in einer Hängematte unter dem luftigen Dach eines Rasthauses verbrachten. Dafür war unser Bus klimatisiert und es gab einen kleinen Imbiss mit Crackern und Ananas. Den ganzen Tag über gab es schon kleine Regenschauer. Als wir aber am Parkplatz der Doi- oder Fledermaus-Pagode ankamen, goss es wie aus Kübeln. Schuld war ein tropischer Sturm an der Südspitze Vietnams, der uns ein Tiefdruckgebiet mit Regen bescherte, wie uns unsere Guide, Frau Thoa, erklärte. Also entschlossen wir uns, das dritte Verkehrsmittel des heutigen Tages zu verwenden: Zwei Golfcaddys, die hier die Touristen transportieren, brachten uns trockenen Hauptes zur Pagode. Nass wurden wir erst bei der Besichtigung.

Der anschließende Besuch der Dat Set Pagode, die eine Privatfamilie gebaut hatte und in der viele kleine bunte Altäre und große Pappmaschee- Skulpturen standen, die von bunten Lichterketten beleuchtet wurden, ließ einige von uns ratlos zurück. Zu fremd ist diese Art der Frömmigkeit. Erstaunlich schnell meisterte unser Bus den Rückweg nach Chan Tho, der durch einen weiteren Obst-Snack zusätzlich verkürzt wurde. Schon gegen 16.00 Uhr erreichten wir das Hotel. Einige erkundeten sogleich die Stadt auf eigene Faust, andere zogen es vor, bei einer erfrischenden Dusche den Staub des Tages abzuwaschen. Wir alle werden uns um 18.00 Uhr zum Abendessen wiedersehen. Nach dem Frühstück geht es dann morgen zurück nach Saigon.

 

Antje Lütkemeier 23.11.2012 | 14:29

Heute hieß es Saigon für zwei Tage Lebewohl zu sagen. In Richtung Süd-Ost ging es auf der Nationalstraße 1 und der Nord-Süd-Autobahn zum Mekong-Delta. Einen ersten Stopp legten wir bei einer Raststätte ein, die durch einen hübsch angelegten Garten mit Seerosenteich und einer Vielzahl tropischer Pflanzen und Blumen beeidruckte. Dann erreichten wir My Tho und tauschten Bus gegen Boot. Mit diesem Motorboot wurde die Inselwelt erkundet, besonders die vier Inseln mit den Namen der heiligen Tiere der Mythologie - Einhorn, Schildkröte, Drache und Phönix.

Ein kleiner Spaziergang führte zu einer Obstplantage, in der einige Früchte auch zu probieren waren. Dann teilte sich die Gruppe in die Klugen und die Wahnsinnigen. Die Klugen bestiegen eine Pferdekutsche, um sich bis zum anderen Ende des Dorfes fahren zu lassen, die Wahnsinnigen legten diesen Weg zu Fuß zurück. Von Temperaturen und Luftfeuchtigkeit schweigen wir an dieser Stelle lieber mal. Nach einer kurzen Erholungspause bei Jasmintee und leckeren kleinen Süßigkeiten ging das Abenteuer weiter. Je drei Frauen bestiegen ein traditionelles Ruderboot und wurden von einheimischen Frauen durch Palmenüberwucherte Kanäle wieder zur Anlegestelle des Motorbootes gerudert.

Der nächste Stopp war eine Kokosnuss-Bonbon-Fabrik. Der karamelisierten Kokosmilch werden verschiedene Fruchtnuancen beigegeben, besonders interessant die Mischung Kokos und Durian, auch Stinkfrucht genannt. Diese Frucht trägt übrigens ihren deutschen Namen zu Recht. Danach ging es flugs zur Anlegestelle und der Bus-Boot-Tausch wurde wieder rückgängig gemacht. Im Bus überraschte uns die Reiseführerin Frau Thoa mit einem kleinen improvisierten Picknick auf dem Motorblock. In Windeseile wurden Sanswiches hergerichtet, kleine Bananen und saftige, frische Ananas-Stücke gereicht. In fast dreistündiger Fahrt durch Kanaldurchzogene Landschaften, Reisfelder und kleine Dörfer erreichten wir Can Tho, die an einem Delta-Arm gelegene Hauptstadt der Region. Nun hofft die Gruppe auf ein leckere Abendessen und einen gruhsamen Abend im Hotel.

 

Birgit Reiche 22.11.2012 | 13:47

Schon um 7.30 Uhr verließen wir unser Hotel und fuhren in die Region Chu Chi, ca. 80 Kilometer außerhalb von Saigon in eine Art Freilicht-Museum. Es zeigt das beeindruckende Tunnelsystem, das die vietnamesische Rebellenarmee, die „Vietcong“, seit 1948 zunächst im Kampf gegen die französische Kolonialregierung zu bauen begonnen hatte, im Amerikanischen Krieg dann mehrere hundert Kilometer weit ausbaute. Zur Zeit der Tet-Offensive 1968 reichte es von der kambodschanischen Grenze bis vor die Tore Saigons.

In den bis zu drei Stockwerken hohen Tunneln gab es dort Lager, Lazarette, Schulen, Konferenzräume und Feldküchen. Die Widerstandskämpfer verbrachten zum Teil Monate in diesen unterirdischen Stollen. Wir sahen zunächst einen Film über das Leben der Rebellen, anschließend machten wir einen Rundgang durch das Gelände, auf dem die Belüftungsschächte, die versteckten Einstiege in das Tunnelsystem, nachgestellte Werkstätten und Küchen besichtigt werden konnten. Außerdem wurden die einfachen aber effektiven Fallen gezeigt, die für die amerikanischen Soldaten häufig tödlich waren. Die Führung war für uns alle beklemmend, die Älteren unter uns wurden an eigene Kriegserlebnisse erinnert. Ganz abscheulich fanden wir alle den Schießstand, an dem Touristen wahlweise mit russischen oder amerikanischen Waffen schießen können (One shot - one Dollar).

Nachdem die Chronistin vor dem Verlaufen im vietnamesischen Urwald bewahrt worden ist, ging die Fahrt weiter nach Tay Ninh, der Hauptstand er gleichnamigen, an Kambodscha grenzenden Provinz, die circa 100 km von Saigon entfernt liegt. Hier ist seit den 1920er Jahren das religiöse Zentrum der vor allem in Südvietnam verbreiteten Cao-Dai-Sekte angesiedelt. Auf einem riesigen Areal, dem „Heiligen Stuhl“, auf dem in der Vergangenheit über 100.000 Anhänger gewohnt haben, steht unter anderem das zentrale Kultgebäude, das eine Mischung aus Kathedrale, Tempel und Pagode darstellt.
Der Caodaismus versteht sich als eine Idealreligion, die östliche und westliche Religionen in sich vereinigt. Wir konnten das Ende der mittäglichen Zeremonie betrachten: viermal am Tag, um 6.00, 12.00, 18.00 und 24.00 Uhr, beten die Anhänger nach Geschlechtern getrennt und nach einem strengen, von Musik begleitetem Ritus. Die normalen Anhängerinnen und Anhänger waren ganz in weiß gekleidet, während die Würdentrräger farbige Gewänder trugen. Das Symbol für Cao Dai, das Höchste Wesen ist ein in einem Dreieck dargestellte Auge. Die Erlebnisse ließen mehr Fragen entstehen, als sie beantworteten.

Auf dem Rückweg nach Saigon gab es einige Fotostopps für Wasserbüffel, Kautschuk-Plantagen und Maniok. Erschöpft und hungrig trafen wir uns nach einer Duschpause zu einem frühen Abendessen wieder. Nun heißt es noch: Kleines Gepäck für zwei Tage im Mekong-Delta packen, zu denen wir morgen früh aufbrechen.

 

Antje Lütkemeier 21.11.2012 | 12:38

Um spätestens vier Uhr in der Frühe war für die Reisegruppe die Nacht zu Ende. Mit einer Frühstücksbox versorgt ging es vom schönen Hoi An zum Flughafen nach Da Nang (erst seit einem Jahr in Betrieb und mit allem Potential für touristischen Ausbau). Nach einer Flugstunde erreichten wir Ho Chi Minh-Stadt, im Folgenden der Einfachheit halber auch Saigon genannt. ;-)
Frau Thoa, unsere Reiseführerin für Südvietnam, nahm uns in Empfang und erklärte in ihrer quirligen Art schon einmal Leben, Sitten und Gebräuche ihrer Stadt und von Südvietnam und dem Rest des Landes insgesamt.

Beim Abladen der Koffer erhielten wir einen Schnuppereindruck vom Traditionshotel Grand und machten uns dann auf zur Stadtbesichtigung. Hier ein Photo vom Palast der Wiedervereinigung, dort einige Informationen zur katholischen Kirche Notre Dame, dem Rathaus und ein Besuch der Hauptpost, die deutlich aus der französischen Aera des Landes stammt. Um einen besseren Überblick zu gewinnen, bestieg die Gruppe die Dachterrasse des Rex-Hotels. Kaum zu ertragen, aber doch wichtig und interessant, war der Besuch im Museum für Kriegshinterlassenschaften. Eine Ausstellung präsentiert das Schicksal des Vietnamesischen Volkes in den Kriegen des 20. Jahrhunderts.

Nach all diesen Eindrücken machte sich Erschöpfung und auch ein Hunger breit. Deutlich war: B.K. (BurgerKing) wurde links liegen gelassen und die Gruppe vertraute sich den Kochkünsten von Pho 4 President an. Wie übrigens einstmals auch Bill Clinton, unter dessen Photo die traditionelle Nudelsuppe eingenommen werden konnte.
Danach ging es zum Chinesischen Viertel. Nach einer kurzen Besichtigung des Tempels der Meersgöttin stellte Frau Thoa ihre vielfältgen Fähigkeiten im medizinischen Bereich unter Beweis.
Hier in der Chinatown ist buchstäblich für jedes Wehwehchen ein Kraut gewachsen, und wenn es kein Kräutlein gibt, dann eben ein Teil eines Tieres (Bärengalle, sehr beeindruckend) oder irgendein Mineral. Den meisten Frauen der Gruppe fiel dabei auf, wie gesund wir selbst auf Reisen durch ferne, fremde Länder sind.

Nach einer kurzen Pause im Hotel erlebte die Reisegruppe eine Aufführung des traditionellen vietnamesischen Wasserpuppentheaters mit. Es ging laut und bunt, manchmal tragisch und meistens lustig zu. Ein schöner Abschluss eines langen Tages. Nun lockt nur noch Abendessen und die Nachtruhe. Denn morgen wollen ja alle wieder wach und fit für einen weiteren erlebnisreichen Tag sein.
Gerade klopfte es an der Tür und eine junge Dame lieferte eine "Gute-Nacht-Geschichte" und einen Blumengruß vom Hotel ab. Sehr freundlich!

 

Birgit Reiche 20.11.2012 | 12:17

Es war der perfekte Tag: Frühstück unter Palmen mit Blick auf den Fluss Thu Bon; Stadtbummel durch Hoi An im Sonnenschein, um alle Sehenswürdigkeiten zu fotografieren, die wir gestern im Regen entdeckt hatten und /oder durch die Geschäfte zu stöbern und Mitbringsel zu kaufen.

Mittags ging es mit dem Shuttle-Bus zurück zum Hotel, wo das Mittagessen für die meisten aus dem Obst bestand, das in unserem Hotelzimmer stand. Als die Mittagshitze nachgelassen hatte, gingen viele von uns an den Strand und warfen sich in die Wellen des Südchinesischen Meeres. Beim Untergang der Sonne über dem Fluss sammelte sich ein Teil der Gruppe zum Aperitif im Hotelgarten mit Blick auf den Fluss.

Nun freuen wir uns auf das Abendessen und werden den Abend schnell beenden, weil wir morgen aufstehen müssen, wenn die Daheim gebliebenen heute ins Bett gehen. Um 5.00 Uhr dieser Zeit verlässt unser Bus das Hotel, um uns zum Flughafen zu bringen. Der nächste Bericht folgt aus HCMC (Saigon).