Antje Lütkemeier 19.11.2012 | 14:58

Der Abschied aus Hue fiel heute früh doch einigermaßen schwer, zu freundlich die Menschen im Hotel, zu luxuriös das Ambiente, zu unüberschaubar das Frühstück. Auch die Erinnerung an die wunderbaren Massagen am Abend riefen noch Wehmut hervor. Trotzdem machten wir uns bei tropischem Feuchtwetter auf den Weg in Richtung Süden. Einige Photomotive warteten an der Strecke.
Es gab Wasserbüffel zu bestaunen, malerische Buchten, üppige Vegetation und beeindruckend lange Sandstrände. Auf der Höhe des Wolkenpasses machten wir eine Pause für Kaffee und Photos.
Wir hatten somit auch die Wetterscheide erreicht und tauchten nun ins Tropische ein. (Wie sich herausstellen sollte galt das in erster Linie für die Temperatur des Regens.)

Von der Passhöhe ging es abwärts bis DaNang, ehemals die größte Militäbasis der Amerikaner in Vietnam. Heute mutet die Stadt sehr aufgeräumt, sauber und ordentlich an, präsentiert Traumstrände und ein interessantes kleines Museum der lokalem Cham-Kultur. Doch vor der Besichtigung wurde die Mittagspause bei dem Ladengeschäft von "Bread of Life" eingelegt. Leckere Pizza, Burger, Brot und Kuchen, alles gebacken und serviert von freundlichen jungen Gehörlosen, die in Vietnam nur schwer am gesellschaftlichen Leben teilhaben, bei "Bread of Life" aber eine gute Chance bekommen.
Von DaNang aus ging die Fahrt weiter in Richtung Süden an den Marmorbergen vorbei nach Hoi An. Die alte Handelsstadt am chinesischen Meer bescherte einigen Teilnehmerinnen Assoziationen der Drosselgasse am Rhein. Hier ist man einfach sehr sehr gut auf Touristen eingestellt und möchte alles bieten, was das Herz von Reisenden erfreut. Essen, Sehenswürdigkeiten und auch schöne Dinge, die eingekauft werden können.

Schon in der Dunkelheit, also so gegen kurz vor 18 Uhr, bezog die Reisegruppe das Hotel für die nächsten zwei Nächte, eine Anlage zwischen Fluß und Meer, die zum Entspannen einlädt.
Das Abendessen (die Technik des Essens mit Essstäbchen erlernt sich hier wie von selbst) wurde begleitet von leiser Livemusik und zwei jungen Damen, die verschiedene Tänze der Region vorführten. Wenn dann morgen auch noch der Regen aufhört könnte der Tag perfekt werden. Natürlich auch eine echte Herausforderung, denn es wollen ja doch diverse Einkäufe erledigt werden.

 

Birgit Reiche 18.11.2012 | 10:17

Am heutigen Sonntag konnten wir ausschlafen und das vielseitige Frühstück unseres Hotels genießen, bevor wir um 8.30 Uhr für die Besichtigungen von unserem Guide, Herrn Phong, abgeholt wurden. Anders als am Vortag angekündigt, war die Bootsfahrt auf dem Parfüm-Fluss doch möglich und wir verbrachten etwa eine Stunde auf dem Boot auf der Fahrt zur Thien Mu-Pagode.
Dieses beeindruckende Tempel-Ensemble besichtigten wir noch weitgehend trockenen Fußes.

Mit dem Bus fuhren wir danach zurück nach Hue, um - teilweisebei strömendem Regen - die Überreste der verbotenen kaiserlichen Stadt zu besichtigen. Von hier aus ging es zum Dong-Ba- Markt, wo wir Obst für ein leichtes Mittagessen einkauften, aber auch alle notwendigen Dinge für einen vietnamesischen Haushalt hätten kaufen können.

Im Anschluss daran verließen wir die Stadt wieder, um das Mausoleum des 1841 verstorbenen Kaisers Minh Mang zu besichtigen. Er wollte sich ca. 10 km außerhalb Hues eigentlich eine Sommerresidenz bauen, erlebte ihre Fertigstellung aber nicht mehr.
Schon gegen 16.00 Uhr erreichten wir das Hotel wieder. Der restliche Tag steht zur freien Verfügung und einige von uns werden dem Spa-Bereich des Hotels einen Besuch abstatten.

 

Antje Lütkemeier 17.11.2012 | 15:46

Heute hieß es, Hanoi zu verlassen. Hoffnungsvoll fuhr die Reisegruppe zum Flughafen, checkte ein, wartete im Flugzeug, um dann zu erfahren, dass das Wetter in Hue zu schlecht wäre, um dort zu landen. Dies bescherte uns zwei weitere Stunden auf dem Flughafen. Glücklicherweise verbesserten sich in dieser Zeit die Wetterverhältnisse in Zentralvietnam. Eine Flugstunde später landeten wir in Hue und sahen schon die Überflutungen, eine Hinterlassenschaft des Monsunsturms.

Nichtsdestotrotz wurden wir von einem fröhlichen Herrn Phong in Empfang genommen und starteten die Besichtigung Zentralvietnams beim Mausoleum des vorletzten Kaisers Khai Dinh. Dieser wurde in einem beeindruckenden Betonbau im europäisch-ostasiatischen Stil bestattet. Danach wurde es bald dunkel und der nächste Programmpunkt war Zimmerbezug und Abendessen. Auch das Hotel ist ein recht beeindruckender Bau, allerdings im eher international-luxuriösen Stil.

 

Birgit Reiche 16.11.2012 | 17:13

Der heutige Tag stand ganz im Zeichen der vietnamesischen Frauen: Kurz nach der Öffnung des Frauenmuseums um 8.00 Uhr erhielten wir dort eine interessante Führung durch die aufschlussreiche Ausstellung. In mehreren Abteilungen wurde das frühere und gegenwärtige Alltagsleben von Frauen der verschiedenen Volksgruppen ebenso dargestellt wie der Göttinnenkult der Muttergöttin und die Kämpfe der Heldenmütter und Guerilla-Kämpferinnen im französischen und amerikanischen Krieg des 20. Jahrhunderts.

Vom Museum aus fuhren wir in ein traditionelles Handwerkerdorf, das früher vor den Toren von Hanoi lag, heute aber von der Millionenstadt umschlossen ist. Hier werden noch in einigen Webereien auf traditionellen Webstühlen Seidenstoffe hergestellt - aber vor allem in unzähligen Läden Stoffe und Kleidungsstücke aus diesem edlen Material verkauft. Einige Mitreisende kauften ganz aparte Blusen und Jacken im vietnamesischen Stil - wohl keine verließ das Dorf, die nicht wenigstens einen Schal gekauft hätte.

Am frühen Nachmittag hatten wir eine Verabredung bei der vietnamesischen Frauengewerkschaft, die mit dreizehn Millionen Mitgliedern eine (halb)staatliche Frauenorganisation ist, in der Frauen aller Berufe organisiert sind und die sich seit 1930 für die Freiheit des vietnamesischen Volkes von Fremdherrschaft und Unterdrückung eingesetzt hat. Heute sind die Hauptaufgaben der Organisation die Frauenbildung, der Kampf um gleiche Rechte für Frauen und Männer und gegen Gender-Ungerechtigkeit. 2007 hat die Frauengewerkschaft das erste Frauenhaus und das erste Schutzhaus für Opfer von Menschenhandel unter dem Namen „Friedenshaus“ in Hanoi eröffnet. Diese Arbeit wurde uns von der Vizepräsidentin der Frauengewerkschaft vorgestellt, bevor wir den Kindergarten der Organisation und das Schutzhaus für Opfer häuslicher Gewalt besichtigt haben.

Vom Friedenshaus aus ging es dann direkt in die Lehrküche der Organisation „Koto“, wo wir am Abend einen Kochkurs „Hanoi Streetfood“ absolvierten, für den jede Teilnehmerin ein Zertifikat erhielt.
Wir wurden in die Geheimnisse der Zubereitung von Frühlingsrollen und Papaya-Salat und anderer Köstlichkeiten eingeführt und durften die Ergebnisse unserer Arbeit im Anschluss verspeisen.
Der australische Verein Koto (Know one, teach one) unterhält seit 1999 in Hanoi ein Restaurant, ein Trainingszentrum und ein Internat, in dem Straßenkinder in einem zweijährigen Lehrgang in Gastronomie ausgebildet werden. Schon über dreihundert Jugendliche haben diese Kurse absolviert. Unser junger Lehrer war selbst Absolvent von Kurs 8 im Jahr 2007.

Ein mit wunderbaren Eindrücken angefüllter Tag geht damit fast zu Ende, aber B.K. - „Bin Kofferpacken“ heißt es für viele noch am heutigen Abend, denn morgen Vormittag startet unser Flugzeug nach Hue. Andere wollen lieber etwas eher aufstehen und den Abend in Ruhe ausklingen lassen.
Der nächte Eintrag kommt dann aus Mittel-Vietnam.

 

Antje Lütkemeier 15.11.2012 | 11:40

14.11.2012
Früh am Morgen fuhren wir mit dem Bus durch kilometerlange Reisfelder längs der Straße in Richtung Halong-Bucht. Auch Teiche mit Lotusblumen und Wasserhyazinthen waren zu entdecken. Ein erster Stopp geschah bei einem Zentrum für Handwerkskunst, von dem noch zu reden sein wird. Erste Einkäufe allerdings wurden schon getätigt.

Passend zur Mittagszeit erreichten wir die Halong-Bucht und wurden auf unsere Privat-Junke eingeschifft. Nach Bezug der Kajüten legte das Schiff ab und die Gruppe konnte das Mittagessen mit der Aussicht auf die bizarren Felsformationen des berühmten Naturwunders genießen. Ein warmer Wind machte den Aufenthalt an Bord angenehm. Und auch bei leicht diesigem Wetter entfaltet die einzigartige Buchtenlandschaft ihren Charme. Ein Landgang führte über viele viele Treppenstufen in die größte Tropfsteinhöhle des Gebietes. Der nächste Stopp war ein Strand mit Bademöglichkeit.

nschließend gingen wir für die Nacht vor Anker. Das Abendessen bestand aus diversen Köstlichkeiten der heimischen Fisch- und Meeresfrüchte-Küche. Vorher führte der Schiffskoch seine Fertigkeiten im Gemüseschnitzen vor - aus einer Möhre wurde eine Orchidee, Tomaten waren plötzlich Rosen und die profane Zwiebel verwandelte sich unter den kundigen Händen des Kochs und vor den staunenden Augen der Gruppe zu einer Lotusblüte. Am Ankerplatz war deutlich zu bemerken, dass die Halong-Bucht kein ausgesprochener Geheimtipp mehr ist. Jedoch waren die beleuchteten Schiffe ringsherum ein schöner Ausblick vom Sonnendeck unserer Junke aus.

15.11.2012
Ein durchaus beträchtlicher Teil der Gruppe - auch die Mutigen genannt - nahmen an der morgentlichen Tai Chi-Gymnastik auf dem Sonnendeck teil. Die anderen stießen erst wieder beim Frühstück dazu. Dann galt es, in ein kleineres Boot umzusteigen und wir wurden durch eine Felsgrotte in eine geschlossene Bucht gerudert. Die dort lebenden Affen hatten scheinbar aufgrund der frühen Stunde noch kein Interesse, sich zu zeigen. Von ihrem kleinen Ruderboot aus machte eine betagte vietnamesische Dame ein gutes Geschäft mit dem Verkauf von wunderschönen Muscheln.

Wieder an Bord gab es ein besonders frühes Mittagsessen, oder auch ausgiebiges zweites Frühstück, und wir fuhren in Richtung Hafen. Dort wartete schon der Bus, der uns wieder nach Hanoi bringen sollte. Auf vielfachen Wunsch wurde die Pause wiederum am schon bekannten Handwerkszentrum eingelegt. Nun wusste frau ja schon, was aus dem reichhaltigen Angebot von Lackarbeiten, Kleidung, Taschen und Souvenirs den Weg ins Reisegepäck und nach Deutschland finden sollte.
Zufrieden erreichten wir die vietnamesische Hauptstadt und das schon vertraute Hotel, bezogen die Zimmer und werden den Abend nach den persönlichen Bedürfnissen gestalten: das Abenteuer der Altstadt, der Spaziergang rund ums das Hotel oder die Muße des Zimmers, je nach dem.