Im Rahmen der Ökumenischen Dekade „Kirchen in Solidarität mit den Frauen 1988-1998“ setzten sich im Jahre 1996 der Arbeitskreis ostwestfälischer Frauenreferate, Frauenhilfen, ehrenamtlich tätige Frauen und die Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Herford intensiv mit dem Thema Menschenhandel auseinander. Es wurde deutlich, dass es dringend notwendig war, eine spezialisierte Beratungsstelle für von Menschenhandel betroffene Frauen in Ostwestfalen einzurichten, wie es sie in anderen Regionen bereits gab.

Staatliche Gelder waren bereit gestellt, nur die Suche nach einem Träger der Beratungsstelle gestaltete sich schwierig. Erst die Anfrage bei der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V. war erfolgreich. Schnell beschloss der Vorstand, dass die Trägerschaft einer Beratungsstelle in das Verbandsprofil passen würde, da die Anti-Gewalt-Arbeit eine wichtige Säule aller Frauenhilfe-Arbeit ist. Mit den zuständigen Ministerien auf Bundes- und Landesebene wurden Verhandlungen aufgenommen, in Beratung mit Mitarbeiterinnen bereits bestehender Beratungsstellen wurde eine Konzeption entwickelt und durch die Verbandsstruktur wurde ein Netz von Unterstützerinnen und Unterstützern geschaffen.
So entstand ein Jahr später die spezialisierte Frauenberatungsstelle für Opfer von Menschenhandel, NADESCHDA. Sie nahm ihre Arbeit am 1. August 1997 in Herford auf.

NADESCHDA übt die Beratungsarbeit in der Region Ostwestfalen Lippe/ Regierungsbezirk Detmold aus. Ostwestfalen-Lippe hat rund 2,06 Millionen Einwohner und umfasst etwa ein Fünftel der Fläche Nordrhein-Westfalens.
Zu den Kooperationspartnern der Beratungsstelle NADESCHDA gehören Frauenhäuser, Beratungsstellen und Behörden aus den Kommunen der Kreise Gütersloh, Herford, Höxter, Lippe, Minden-Lübbecke, Paderborn und der kreisfreien Stadt Bielefeld.