Begegnung wollen und Begegnung schaffen

Talente entdecken, Kontakte knüpfen, Spaß und Freude teilen - dies sind Wünsche von vielen Menschen, auch von Menschen mit Behinderungen. Das FRAUENHEIM WENGERN unterstützt rund 200 Menschen mit Behinderungen in der Region Wetter und Umgebung. Es bietet verschiedene Unterstützungen an und versteht sich als ein Netzwerk für Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen. „In den Bereichen Leben, Wohnen und Arbeiten vermitteln wir so viel exklusiven Raum wie nötig“, erläutert Edelgard Spiegelberg, Leiterin der Gesamteinrichtung FRAUENHEIM WENGERN: „Gleichzeitig bieten wir so viele Kontakt- und Begegnungsräume - für alle offen - wie möglich.“

In der „Werkstatt für Menschen mit Behinderungen“ (WfbM) des FRAUENHEIM WENGERN ergeben sich Kundenkontakte bei der Tätigkeit im Bio-Laden, im Gartenbau oder der Wäscherei und weitere Kontakte durch Begegnungen mit Lieferanten und Fahrern der unterschiedlichen Auftraggeber. „Weitere Begegnungen sind möglich, z.B. bei einem Praktikum oder einen Außenarbeitsplatz im Einzelhandel, Landwirtschaft, Gartenbau oder in einem Industriebetrieb“, erläutert Thomas Schiebille, der Leiter der WfbM und fügt hinzu: „Wer Begegnung will, muss Begegnung schaffen.“

Der Austausch mit Praktikanten, Schülern und Studenten, die zu unterschiedlichen Anlässen in der Werkstatt tätig werden, wird ebenfalls gefördert. Frauenhilfen, Hausfrauenbund, Kindergarten, Schule und andere Gruppen besuchen das Frauenheim-Gelände „Am Böllberg“. Sie lassen sich über die Arbeit für Menschen mit Behinderung informieren, auch im direkten Gespräch mit Bewohnerinnen und Beschäftigten.

Die barrierefreien Räume „Am Böllberg“, in den Wengeraner Treffpunkten und im Schöntal stehen, wenn möglich, Presbyterien oder Parteien für Veranstaltungen zur Verfügung. „Der Kiosk, die Haltestelle des Bürgerbusses, der Gemüse- und Eiswagen, die Bücher-Tauschbörse, der Erntedank-Gottesdienst der evangelischen Gemeinde auf dem Hof – all dies sind Orte der Begegnung für Menschen mit und ohne Behinderung“, so Schiebille.

Gemeinsam etwas zu schaffen, hilft ebenfalls, Normalität und Behinderung zu relativieren, weiß die Gesamtleiterin Spiegelberg. So lernen Bewohnerinnen, Klientinnen und Beschäftigte zusammen mit anderen Bürgerinnen und Bürgern bei Weiterbildungsveranstaltungen im Rahmen der Erwachsenenbildung in Räumlichkeiten des FRAUENHEIM WENGERN. Bewohnerinnen und Klientinnen sind zudem Mitglieder der Wengeraner Frauenhilfen, in Sportvereinen und in der Feuerwehr. Sie gehen ins Kino oder zum Fußball, besuchen Theater- oder Musik-Veranstaltungen und nehmen an Urlaubsfahrten und Ausflügen unterschiedlichster Anbieter teil. „Einige sind ehrenamtlich tätig im Altenheim, andere im Modestübchen“, ergänzt sie.

Am Leben in der Gemeinschaft teilzuhaben und im Quartier selbstbestimmt und selbstständig zu leben und zu arbeiten - das sind Ziele der Einrichtungen und Dienste des FRAUENHEIM WENGERN seit vielen Jahrzehnten. Im Jubiläumsjahr veranstaltet das Frauenheim erstmals das Böllberger Kultur Festival, mit dem Böllberger Chor-Kult, dem Böllberger Band-Kult und dem Böllberger Tanz-Kult. Bewohnerinnen, Bewohner, Klientinnen, Beschäftigte begegnen dort Freunden, Angehörigen, Nachbarn, an Kultur Interessierten und anderen geladenen Gästen. Das FRAUENHEIM WENGERN feiert Jubiläum unter dem Motto „100 Jahre. Mit Menschen unterwegs. FRAUENHEIM WENGERN.“
Weitere Informationen unter www.frauenheim-wengern.de