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Interview mit Edna KünneGeschichte des HausesRückblick Empfang 05.12.2009Grußwort Christel SchmidtPredigtGebet und FürbittenFotogalerie

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Grußwort Christel Schmidt,
Vorsitzende der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V.

Sehr geehrte Frau Künne,
liebe Bewohnerinnen des Lina-Oberbäumer-Hauses,
liebe Mitarbeitende des Hauses,
liebe Angehörige, Freundinnen und Freunde,
Nachbarinnen und Nachbarn,
verehrte Gäste, die Sie sich eingefunden haben,
um das heutige 25-jährige Jubiläum miteinander zu feiern!

„Im November 1984 wurde das Haus bezugsfertig und am 2. Advent 1984 wurde die Eröffnungsfeier abgehalten.“ So ist es nachzulesen im Artikel zur 25-jährigen Geschichte des LOHs, den die Öffentlichkeitsreferentin der westfälischen Frauenhilfe ebenso wie ein Interview mit der Leiterin des Hauses, Sr. Edna Künne, unter dem Titel „Man muss doch nach vorne leben ...“ ins Internet gesetzt hat.

Heute nun, am Vorabend des 2. Advents 2009, sind wir hier, um die vergangenen 25 Jahre rückblickend zu bedenken, uns die Anfänge in Erinnerung zu rufen und zugleich doch auch - nicht zuletzt im Wissen um die sich gut entwickelnde Baustelle nebenan - zuversichtlich und fröhlich in die Zukunft zu schauen und künftige Möglichkeiten in den Blick zu nehmen. Ich freue mich, heute hier sein zu können, um mit Ihnen gemeinsam, wie es in der Einladung zu diesem Jubiläumsempfang heißt, „Erfolge und Entwicklungen“ zu feiern und Ihnen zugleich Grüße und die herzlichsten Glück- und Segenswünsche des Vorstands der EFHiW zu übermitteln.

Als Trägerin des Hauses ist die EFHiW froh und auch stolz darauf, dass das LOH von Beginn an ein Frauenhilfe-Haus war, sozusagen in der Wolle, der frauenhilfeblauen Wolle gefärbt, und dass sich sein Charakter als echtes, unverwechselbares Frauenhilfe-Haus bis heute erhalten hat.
Ich will Ihnen die Merkmale, an denen sich das für mich zeigt, nennen:
Da ist zunächst einmal die schon genannte Trägerschaft. Die EFHiW legt besonderen Wert auf das evangelische Profil ihrer Einrichtungen. Das Zusammenleben von Frauen, die ihren evangelischen Glauben auch im Alter miteinander leben wollten, war der Grund für die Entstehung des LOHs.

Ab 1951 lebten hier Schwestern der Frauenhilfe-Schwesternschaft, die nach ihrer Berufstätigkeit ihren Lebensabend in der geistlichen Gemeinschaft ihrer Mitschwestern verbringen wollten. Heute leben nur noch wenige Schwestern im LOH, das auch längst schon nicht mehr „Feierabendhaus“ genannt wird, sondern „Alten- und Pflegeheim“ heißt. Doch auch den anderen Bewohnerinnen des Hauses und ihren Angehörigen ist die Prägung des LOHs als Frauenhilfe-Haus bewusst - und das nicht zuletzt, weil die Einrichtung den Namen der ersten Oberin der Frauenhilfe-Schwesternschaft Lina Oberbäumer trägt. Die Zahl der Bewohnerinnen wird - wenn im Frühjahr des kommenden Jahres der Erweiterungsbau bezugsfertig sein wird - von derzeit 64 auf dann 80 steigen, und es wird, denke ich, nicht lange dauern, bis auch die neuen Räume von Frauen bewohnt werden, denen der „Mehrwert Frauenhilfe“ besonders wichtig ist und den sie in ihrem Leben im LOH erfahren und erleben werden.

Es gibt noch ein weiteres, wie ich finde, sogar ein Alleinstellungsmerkmal des LOHs als Frauenhilfe-Haus:
In der Kapelle der Tagungsstätte der EFHiW werden die Wochenschlussgottesdienste und alle Fest- und Feiertagsgottesdienste der Schwesternschaft und des LOHs gefeiert, von hier werden die morgendlichen Andachten in die Zimmer bettlägeriger Bewohnerinnen übertragen, hier finden auch die Aussegnungen und letzten Gedenkgottesdienste für verstorbene Bewohnerinnen statt. Und im LOH, im heute, nach 25 Jahren immer noch so bezeichneten Neubau, gibt es den immer noch „neuen Saal“, in dem viele Veranstaltungen der EFHiW ihren Ort haben. Vorstandssitzungen, und Jahresthematagungen, Konferenzen, Seminare, Studientage und andere Fortbildungsveranstaltungen finden hier statt, und bei Begegnungen auf den Wegen im und am Haus erhalten die Teilnehmenden kurze Einblicke in das Leben hier im LOH, und manchmal findet sich auch Zeit für ein Gespräch oder einen Besuch.
Ich denke, auch das meint Frau Künne, wenn sie vom facettenreichen Leben im LOH spricht und das gute Miteinander im Haus selbst wie auch mit den Besucherinnen und Besuchern hervorhebt.

„Außenkontakte“ nennt man das wohl üblicherweise, doch weil das LOH ja nun einmal ein Frauenhilfe-Haus ist, könnte man so manche dieser Außenkontakte vielleicht sogar eher als „Binnenkontakte“ bezeichnen, denn Frauenhilfe-Sein verbindet in besonderer Weise - und wohl auch darum ist die Akzeptanz des Hauses in den landesverbandlichen Gruppen und Verbänden groß.
Doch darüber hinaus geben die gemeinsamen Veranstaltungen mit Kindern aus dem Kindergarten nebenan oder aus Soester Schulen sowie andere, sozusagen „außerfrauenhilfemäßige“ Kontakte und Begegnungen immer wieder Impulse in den Alltag des Hauses und in das Leben seiner Bewohnerinnen hinein.

Ein letztes Merkmal nenne ich noch:
Frauenhilfe-Haus ist das LOH auch - und das darf nun keinesfalls unerwähnt bleiben -, weil es einen besonderen Qualitätsanspruch hat, weil es inhaltliche Schwerpunkte setzt und weil die hier lebenden Frauen von hoch motivierten, gut ausgebildeten Mitarbeitenden begleitet und gepflegt werden.

Ein echtes, unverwechselbares und auch unverzichtbares Frauenhilfe-Haus also ist das LOH, und als Vorsitzende der westfälischen Frauenhilfe freue ich mich, dass das LOH im kommenden Jahr in neuen zusätzlichen Räumen weiteren Frauen nicht nur ein wirklich gutes Zuhause, sondern auch echte Frauen-Hilfe bieten können wird.

Den offenen Blick nach vorn, die Freude in der Gemeinschaft aller hier im Haus miteinander Lebenden und Arbeitenden und die stetige Vergewisserung, dass alles, was getan wird, nach bestem Wissen, Können und Gewissen getan wird, auch wenn es vorläufig, unzulänglich und zuzeiten anstrengend und ermüdend ist, das alles wünsche ich Ihnen, und ich schließe mein Grußwort mit Gedanken von Jean Rhodain:

„Das Reich Gottes ... wird nicht fertig dadurch, dass unsere Arbeit fertig wird.
Es reift nicht dadurch, dass wir zuende reifen. Es vollendet sich schon eher, indem unser eigenes Leben und unsere Menschengestalt sich in den Händen Gottes vollenden. Gott wird verwandeln, was an uns unzureichend blieb, unsere kleine Leistung, unseren kleinen Glauben, den kleinen Ertrag unseres Lebens.
Wir werden nicht gemessen werden an dem, was fertig wurde, sondern an dem, was durch die Gnade Gottes in diesem Leben angefangen hat, was, noch so unscheinbar, in ihm entstand als ein Zeichen dessen, was kommen soll.“

Herzliche Glück- und Segenswünsche also zum heutigen Jubiläum, verbunden mit dem Dank für alle bisher geleistete Arbeit und mit guten Wünschen für einen zuversichtlichen Blick, ein vertrauensvolles Leben nach vorn!
 

Landesverband der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V. Feldmühlenweg 19 59494 Soest
Tel.: 02921 371-0 Fax: 02921 4026 e-Mail: info@frauenhilfe-westfalen.de