Dank von Christel Schmidt, Vorsitzende der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen von 2003 - 2011

Liebe Mitglieder des Vorstands der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen,
liebe Einrichtungsleitende und Mitarbeitende,
liebe Angehörige, liebe Freundinnen und Freunde,
verehrte Gäste!

Kürzer hätte die Anrede nur mit „liebe Frauenhilfeleute“ ausfallen können, und auch das wäre ja durchaus zutreffend, denn auf die eine oder andere Weise sind alle, die heute hier sind, mit der Frauenhilfe verbunden.
Danke für Ihr, für Euer Kommen und danke, dass Sie, dass Ihr nicht nur der neuen Vorsitzenden und den neu bzw. wiedergewählten Mitgliedern des Vorstands die Ehre geben/gebt, sondern auch mir zur Verabschiedung aus meiner Tätigkeit als ehrenamtliche Vorsitzende der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen eine besondere Freude machen/macht.

Der 1. Advent ist mein Tauftag, ist der Tauftag meines jüngsten Sohnes, ist der Tauftag meiner beiden Enkelsöhne; am 1. Advent 1977 wurde mein Mann ordiniert, am 1. Advent 2007 wurde er entpflichtet, und am 1. Advent 2011 werde ich nun verabschiedet aus meinem Ehrenamt.
Der 1. Advent ist also ein besonderer Tag für mich und meine Familie, und ich freue mich, dass mich heute so viele Menschen begleiten und mit mir die ersten Schritte auf dem Weg in meine Ehrenamtspause gehen.
Als ich diese Pause angekündigt habe und am Ende der letzten Mitgliederversammlung im Oktober sagte: „Ich komme wieder“, da wurde das, das habe ich in der Zwischenzeit vielfach versichert bekommen, keineswegs als Drohung verstanden. Und manch eine wollte sogar gern auch ganz genau wissen, wie lang diese Pause denn wohl bemessen wäre...
Nun, das wird sich zeigen.
Danke jedenfalls für die freundlichen Nachfragen samt Angeboten, vor allem aber für die Wertschätzung, die mir in diesen Gesprächen entgegengebracht wurde.

2 Jahre Mitglied im Finanzausschuss, 2 Jahre stellvertretende Vorsitzende, 8 Jahre Vorsitzende - zwölf Jahre Verantwortung auf Landesverbandsebene. Das ist eine lange Zeit, doch ich will jetzt nicht zu einer Rückschau und zu ausführlichem Erinnern ausholen, sondern möchte Ihnen, Euch allen dafür danken, dass ich mich in meinem persönlichen Rückblick auf diese Zeit immer als an eine gute, bereichernde, erfüllende Zeit mit vielen guten Begegnungen, Gesprächen und Erlebnissen erinnern werde.

Stellvertretend für die zahlreichen tragfähigen und stärkenden Beziehungen während meiner Zeit als Vorsitzende nenne ich dankbar die zu Adelheid Hasenburg und zu Frau Weigt-Blätgen.
Dass Du, Adelheid, Dich vor acht Jahren bereit erklärt hast, als stellvertretende Vorsitzende zu kandidieren und dieses Amt dann qualifiziert, engagiert und vor allem immer freundlich, auch in manch unverhoffter Vertretungsnotlage selbstverständlich und verlässlich ausgeübt hast, mir manche Unbesonnenheit nachgesehen, auch Fehler verziehen hast, hat Dich mir zu einer sehr geschätzten „senior advisor“ werden lassen - und auch nach Deinem und nun auch meinem Ausscheiden aus der Vorstandsarbeit auf Landesverbandsebene werden wir, so hoffe ich, weiterhin freundschaftlich und frauenhilfeschwesterlich miteinander verbunden bleiben.
Neben Adelheid Hasenburg sind mir selbstverständlich auch viele andere Menschen zum Teil langjährig zuverlässige, stützende Wegbegleiterinnen und -begleiter gewesen:
Mitarbeitende, Teamfrauen – und da will ich Frau Schunk gesondert erwähnen, die mir hilfreich all die Jahre vor allen wichtigen Anlässen stets hinter- und vordergründige Informationen zukommen ließ, - die Einrichtungsleitungen und Vorstandsmitglieder, von denen ja einige der inzwischen ausgeschiedenen heute hier sind.
Auch Ihnen danke ich für die gute Zusammenarbeit in dieser Zeit und wünsche denjenigen, die weiterhin in der Verantwortung stehen, und natürlich auch Frau Otto-Bairaktaris als neu gewähltes Mitglied des Vorstands, Erfolg und Freude in ihrer Arbeit, Offenheit und Geradlinigkeit auch in kontroversen Gesprächen und gute Beratungen, die zu qualifizierten Entscheidungen führen.

Mit der neuen Vorsitzenden Inge Schnittker wird nicht „alles anders“ - manches aber ganz gewiss doch. Als berufstätige Frau werden Sie, liebe Frau Schnittker, manches im ja nicht gerade klein bemessenen Aufgabenbereich als ehrenamtliche Vorsitzende des größten evangelischen Frauenverbands in Deutschland nicht so wahrnehmen können, wie ich es als Nicht-Erwerbstätige konnte.
Da erinnere ich mich an Ihren mahnenden Hinweis nach einer Veranstaltung beim 100-jährigen Jubiläum der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen 2006 in Dortmund, dass wir als Verband mehr auch berufstätige Frauen in den Blick zu nehmen hätten und uns mit unseren Angeboten auch auf deren Lebensbedingungen einstellen müssten.
Nun wird das mit Ihnen als Vorsitzender sozusagen in vorderster Linie begonnen und hoffentlich ein Erfolgsmodell!

Seit Beginn meiner Zeit im Landesverband habe ich mit Frau Weigt-Blätgen zusammengearbeitet - nicht immer vollständig reibungslos, aber immer gut und nach offenen Gesprächen und gemeinsamem zielführendem Überlegen dann auch immer einvernehmlich.
Manches ist uns zu Beginn und dann doch eigentlich fortwährend bis jetzt leichter geworden, weil wir über dieselben Dinge lachen konnten, manchmal auch über dieselben Dinge hätten heulen können und uns in der einen oder anderen Situation gemeinsames Weinen versagt haben.
Das ist nun vorbei, und auch Ihnen, liebe Frau Weigt-Blätgen, danke ich an dieser Stelle für manche Bestärkung, für beständige Unterstützung und für Ihren Einsatz für unsere gemeinsame Sache, die Sie immer „unsere geliebte Hülfe“ nennen und die wir beide, zusammen mit den vielen, vielen anderen, in den vergangenen acht Jahren als Leitungsteam ehrenamtliche Vorsitzende / leitende Pfarrerin vertreten haben. Wir waren, denke ich sagen zu dürfen, gut aufeinander bezogen und eingestellt, sind ehrlich miteinander umgegangen und offen - und es wird mir gewiss jetzt demnächst etwas fehlen, wenn das Telefon klingelt und ich nicht höre: „Hallo Frau Schmidt! Weigt-Blätgen. Ham Sie ’n Moment? Oder stör ich?“ Ich danke auch Ihnen ganz herzlich!

Und nun gilt zum Schluss, nach einer Entschuldigung an meine Familie und an Freundinnen und Freunde, die in den letzten acht Jahren so manches Mal Terminverschiebungen, Absagen, Unterbrechungen bei Telefonaten oder Besuchen nachsichtig und freundlich in Kauf genommen haben, und nach dem Versprechen, dass das jetzt aber auf jeden Fall besser wird, ein letztes großes Dankeschön meiner Familie.
Mein Mann, meine Kinder und auch meine Schwiegerkinder haben mich in meiner oft doch sehr zeitintensiven Tätigkeit in besonderer Weise unterstützt und begleitet. (…)

Und nun mache ich Pause - ich freue mich auf die Zeit, die vor mir liegt.
Wenn Gott mich weiterhin so fürsorglich leitet und begleitet, wie ich es bislang erfahren habe in meinem Leben, wird diese Zeit wunderbar werden:
Gemeinsam mit meinem Mann spontane Ausflüge und Reisen planen und auch tatsächlich machen; (…) viel lesen und vielleicht auch schreiben; mit Jonathan und Raphael meine Oma-Zeit genießen und manches, was ich jetzt noch gar nicht erahne, erleben dürfen.
Danke für alles - und freuen Sie sich, freut Ihr Euch mit mir!