Ella Kraft, Gleichstellungsstelle Kreis Herford

Als Vertreterin der Gleichstellungsstelle des Kreises Herford nehme ich regelmäßig an den Sitzungen des Arbeitskreises zur Begleitung der Arbeit der Beratungsstelle teil.
Allein was ich in diesem Begleitgremium über die Arbeit und die Themen in der Beratungsarbeit erfahre, überzeugt mich von der Notwendigkeit und Wichtigkeit der Beratungsstelle Nadeschda.

Wie nah uns das Thema Menschenhandel im Alltag allerdings ist, haben wir in der Gleichstellungsstelle vor 14 Tagen erfahren. Da brachte ein Kollege eine schwarze Frau, die nur englisch sprach, in das Büro meiner Kollegin. Es stellte sich heraus, dass diese Frau aus Kenia kam und im Keller eines Wohnhauses in Herford von einem deutschen Mann gefangen gehalten worden war, der sie, mit dem Versprechen sie zu heiraten, nach Deutschland geholt hatte. Hier wurde sie vergewaltigt und im Keller eingesperrt. An diesem Tag hatte er vergessen die Tür abzusperren und sie war geflüchtet. Abgesehen davon, dass es Menschen gab, die der Meinung waren, dass sie in der Kreisverwaltung Hilfe finden könnte und sie dorthin schickten, hatten auch die Kollegin im Foyer und der Kollege, der sie in das Büro der Gleichstellungsstelle brachte, sehr gut reagiert. Meine Kollegin war froh, weiterhelfen zu können, in dem sie die Frau zur Beratungsstelle Nadeschda begleitete und sie dann in "guten Händen" wusste. Meine Kollegin konnte helfen, weil es Nadeschda gibt.

Im Namen der Gleichstellungsbeauftragten in den Städten und Kommunen des Kreises Herford, in deren Namen ich hier spreche, sage ich deshalb danke an alle, die diese Arbeit mit ihrem beruflichen aber auch ehrenamtlichen Engagement unterstützen.

Sich ständig mit dem Leid anderer zu konfrontieren, zu helfen und für eine Verbesserung ihrer Situation zu kämpfen ist eine schwere Arbeit. Die Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle können gewiss sein, dass die Gleichstellungsstellen im Kreis Herford dabei hinter ihnen stehen um ihnen den Rücken zu stärken.
"Die Frauen brauchen unsere Solidarität" sagt eine Prozessbegleiterin auf der Nadeschda - Internetseite. Richtig, und ich möchte den Satz erweitern. Die Beratungsstelle braucht unsere Solidarität und die Frauen, die diese Arbeit tun, brauchen unsere Solidarität.
Wir wünschen der "Hoffnung" alles Gute.