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Entwicklung von HIV und STD unter besonderer
Berücksichtigung von Zentral- und Osteuropa und Afrika
Von Dr. Astrid Platzmann-Scholten, Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe

Frauen und AIDS
Weltweit sind geschätzt ca. 50% der HIV-infizierten Menschen Frauen
Die Situation ist regional sehr unterschiedlich
NRW ca. 2300 15 - 20%
Deutschland ca. 10.000 15 - 20%
Global ca. 17,7 Mio. 49,8%

Frauen und HIV- globale Situation-
Die Wahrscheinlichkeit sich mit HIV zu infizieren liegt für eine Frau um den Faktor 3 - 6-fach höher:

  • höhere Viruskonzentration der Samenflüssigkeit
  • größere Aufnahmefläche für infektiöse Sekrete
  • In gewaltgeprägten Beziehungen keine Durchsetzung von safer-sex Praktiken möglich

Frauen und HIV im südlichen Afrika
Insgesamt leben in der Region, südlich der Sahara, ca. 24,7 Mio. HIV-infizierte Menschen, davon sind knapp 60% Frauen.

Die höchsten Infektionsraten sind in

  • Swasiland
  • Simbabwe
  • Botswana
  • Lesotho
  • Namibia zu verzeichnen.

In Simbabwe sind ca. 20% aller Menschen HIV-positiv.
Die geschätzte Lebenserwartung liegt bei
Frauen um 34 Jahre
Männern um 37 Jahre

Schwangere in Südafrika zeigen ebenfalls einen deutlichen Anstieg:
In 2004 : 22,4 %
In 2006 : 30,2 % aller schwangeren Frauen HIV-infiziert.

Swasiland weist mit 26,1% der Bevölkerung zwischen 15 und 49 Jahren eine der höchsten HIV-Infektionsraten der Welt auf. Die Lebenserwartung ist von 65 auf 35 Jahre gesunken

Frauen und HIV / besondere kulturelle Aspekte

  • Fehlende Sexuelle Selbstbestimmung
  • Wirtschaftliche Abhängigkeit
  • „Sugar Daddys“
  • Früher „Kinderwunsch“ - Bestätigung des Frauenbildes“
  • Patriarchale Beziehungsstruktur, polygame Männer, sogen. „wife-sharing“ unter den männlichen Verwandten.
  • Gewalt in der Partnerschaft, Kondomgebrauch nicht durchsetzbar, hochriskante Sexualpraktiken: „dry sex“
  • Gewalt im Umgang mit Frauen, z.B. Rituelle Genitalverstümmelung und deren Folgen
  • Gezielte Vergewaltigung von „Jungfrauen“ durch HIV-infizierte Männer zur „Heilung“,
  • Vergewaltigung als Mittel der Kriegsführung

Frauen und HIV - Übertragung-
In Südostasien u.a. Sexwork/Kunden und Frauen
In Osteuropa v.a. I.V.D.U und Prostitution
In Südafrika ist v.a. die „Normalbevölkerung“ betroffen und hier besonders Frauen.

Schwangerschaft und HIV/AIDS
In Westeuropa Rate der vertikalen Infektionen Mutter => Kind <2%.
Ohne jede Schwangerschaftsbetreuung liegt die Infektionsrate der Kinder bei 18 - 20%.
In Europa erleben > 80% der HIV-positiven Kinder ihren dritten Geburtstag, in Afrika sind es max. 10%.

HIV/Aids in der Europäischen Region der WHO

Geschätzte HIV/Aids-Fälle
Menschen, die mit HIV/Aids leben: 2,32 Millionen (1,56 bis 3,19 Millionen)
Geschätzte Prävalenz: 0,51 Prozent (0,26 bis 0,75 Prozent)
Quelle : WHO/UNAIDS (Januar 2006)

Gemeldete HIV/Aids-Fälle
HIV-Infektionen: 957 610
Aids-Fälle: 321 380
Aids-Todesfälle: 186 752
Quelle : WHO-Regionalbüro für Europa (August 2006)

HIV in Osteuropa
Nach Schätzungen von WHO und UNAIDS lebten Ende 2005 in den 52 Mitgliedstaaten der Europäischen Region 2,32 Millionen Menschen mit HIV/Aids, die meisten davon (1,6 Millionen) in den Ländern Osteuropas und Zentralasiens.

In drei europäischen Ländern (Estland, der Russischen Förderation und der Ukraine) übersteigt die geschätzte HIV-Prävalenz 1 Prozent.

Die HIV-Epidemie in Mittel- und Osteuropa ist nach wie vor die sich am raschesten ausbreitende Epidemie weltweit. Schätzungen zufolge ist die jährliche Rate der Zunahme neuer HIV Infektionen 40 Prozent höher als in Afrika südlich der Sahara.

HIV/AIDS in Osteuropa am Beispiel Ukraine
Ukraine mit drei Hauptbetroffenengruppen

  • I.v.Drogenuser
  • Prostitution und Kombination mit Drogengebrauch
  • Kinder infizierter Mütter

Zusammenhang zwischen „unsicherer Arbeit“ und HIV-Infektionen sind häufig nicht bekannt. Ca. 80% der CSW arbeiten auf der Straße unter schlechten Bedingungen und haben das höchste Risiko sich mit HIV zu infizieren.

Durchschnittlich gilt:
~60 % der CSW haben STD‘s
~40 % Syphilis
~35 % Hepatitis B
~13 % sind HIV infiziert

In den Großstädten v.a. Odessa, Kiew, Donezk, etc. wird mit einer Prävalenz von HIV-Infektionen bei CSW mit 29% gerechnet.
HIV-Epidemie ausgehend von den Drogenusern in der "Normal-Bevölkerung“ angekommen.

MSM lassen sich aus Angst vor "outing“ nicht behandeln und leben i.d.R. eine Doppelexistenz.
 

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