Grußwort Pädagogisch-theologisches Team der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen.

Liebe Frau Schmidt,

heute danken wir Ihnen für acht Jahre, in denen wir mit Ihnen als Vorsitzender unseres Verbandes zusammenarbeiten durften.
Wir danken Ihnen für Rückenstärkung in unserer Arbeit, für die Entwicklung gemeinsamer Perspektiven und für tatkräftiges Handeln, das immer den genauen Blick für das Gegenüber in sich trug.

Wenn ich persönlich auf diese acht Jahre mit Ihnen zurück blicke, dann habe ich eine Frau vor mir, die den Aufruf der Schwestern aus dem Weltgebetstagsland Malaysia in ihrem Amt umgesetzt hat:
„Steht auf für Gerechtigkeit!“

Dazu haben Sie uns aufgefordert - das haben Sie in Ihrem eigenen Tun vorgelebt.

Steht auf für Gerechtigkeit!
Das heißt für Sie: Lasst uns die Arbeit der vielen Frauen sichtbar machen, die sich für unsere Frauenhilfe einsetzen. Diese Wertschätzung des ehrenamtlichen Engagements lag Ihnen wie uns am Herzen. Das sollte Ausdruck finden in unseren Veranstaltungen, in Konferenzen, Briefen, in Oasentagen und im Jahresthema, um nur einiges zu nennen. Und es sollte weiter wirken, bei denen, die es mit der Frauenhilfe zu tun bekamen. Mit Ihnen haben wir Tage für eine bessere Kommunikation zwischen Ehren- und Hauptamtlichen in den Gemeinden durchgeführt, stellen den Beitrag der Frauenhilfen am Leben der Gemeinden bei Jubiläen, in Pfarrkonferenzen und in Synoden ins Licht.

Steht auf für Gerechtigkeit!
Das heißt für Sie: Lasst uns die Schöpfung bewahren als den Lebensraum, der uns von Gott gegeben ist. Ergreifen wir gemeinsam unsere Verantwortung - und entdecken wir, dass unsere christliche Hoffnung und unser Auftrag uns einzumischen in diese Gesellschaft, eng miteinander verbunden sind. Gründliche Information und mutiges Handeln gehören für Sie zusammen.
Ansteckend Ihre Zuversicht, dass unser Handeln nicht vergeblich ist, dass unsere Proteststimmen nicht ungehört verhallen. Immer wieder haben Sie mit uns Wert darauf gelegt, dass dieser Aspekt der Schöpfungsbewahrung und -verantwortung zum Profil unseres Verbandes gehört.
Verbunden haben wir uns dabei mit den Frauen der einen Welt, haben Zusammenhänge der Weltwirtschaft begriffen, wenn wir z.B. die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Frauen in der Kleidungs- oder der Blumenindustrie vergegenwärtigt haben. Wir haben verstanden: Auch durch unseren Konsum gestalten wir die Zukunft unserer Erde mit! Wie schön, dass Sie uns in diesem Arbeitsbereich als konstruktive Gesprächspartnerin des neu berufenen Ausschusses für Schöpfungsverantwortung erhalten bleiben!

Steht auf für Gerechtigkeit!
Das heißt für Sie: Den Auftrag der öffentlichen Rede als Vorsitzende unseres Verbandes ernst zu nehmen. Wir alle erinnern Ihre erfahrungsdichten und anregenden Andachten, Ihren Einsatz in Vorbereitungsgruppen zu ökumenischen Frauengottesdiensten, Ihre bestärkenden Grußworte und viele andere Orte, an denen Sie unsere westfälische Frauenhilfe in der Landeskirche und darüber hinaus repräsentiert haben.
Verbindliche Nähe miteinander zu leben und erwartungsvoll und offen nach außen zu handeln - das haben wir als eine Ihrer besonderen Stärken erfahren.

Wir geben Ihnen heute als ein kleines Zeichen das Poster der Frauen aus Malaysia mit auf den Weg.
Wenn wir es betrachten, steckt darin ein Blick zurück und ein Segenswunsch für Ihre  Zukunft.
„Justice“ ist dieses Bild der Malaysischen Künstlerin Hanna Cheriyan Varghese überschrieben.

Erfüllt von lebendiger Geistkraft.
Hände ergreifend, wenn unsere Kräfte erschöpft sind, wenn wir Hilfe brauchen.
Gehalten, auch wenn wir Zeit brauchen, wenn wir zögern.
Verbunden mit anderen, die uns Rückhalt geben und uns gemeinsam handeln lassen.
Kraft spürend - und sie weitergebend.

Wir wünschen Ihnen, dass dieses Bild Sie in seiner Ermutigung in die Zukunft begleitet, in der weniger Frauenhilfe-Pflichten auf Sie warten.
Geistkraft möge Sie auch weiter erfüllen und Ihr Handeln prägen.
Unterstützerinnen und Unterstützer mögen dann an Ihrer Seite sein, wenn Sie es brauchen.
Hilfreiche Hände dann, wenn Sie sich nach Aufrichtung sehnen.
Segenswege und Segensmenschen mögen Sie in die kommende, ent-pflichtete  Zeit begleiten!

Liebe Inge Schnittker, liebe Frauen und Männer des neuen Vorstandes,
auch Sie sollen ein Plakat der Malaysierinnen mit in Ihre Zukunft nehmen.
Wir gratulieren zu Ihrer Wahl und freuen uns, gemeinsam mit Ihnen Frauenhilfe hier in Westfalen leben zu dürfen.
Für unser gemeinsames Handeln in der Frauenhilfe vertrauen wir auf den Segen Gottes.
Wir freuen uns auf die Aufgaben,  die uns gemeinsam gestellt sind.

Ihr
Pädagogisch-theologisches Team der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen.