Sehr geehrte Frau Pfarrerin Weigt-Blätgen,
sehr geehrte Frau Dustmann,
sehr geehrte Damen und Herren,
verehrte Gäste,

ich grüße Sie ganz herzlich zum 20-jährigen Jubiläum des Frauenhauses Soest von Kreistag und Verwaltung. Das Frauenhaus Soest existiert seit 1990 in der Trägerschaft der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V.

Frauen in Not benötigen Unterstützung und Solidarität. Gewalt gegen Frauen und Unterdrückung sind leider immer noch Teil unserer Gesellschaft. Das Recht auf Unversehrtheit und die Unantastbarkeit der Würde des Menschen ist Basis unseres Grundgesetzes.

Frauenhäuser sind für Mutter und Kind erster Opferschutz und ein wichtiger Baustein der sozialen Angebote im Kreises Soest. Sie sind aktive Bekämpfung der häuslichen Gewalt.

Das Frauenhaus in Soest leistet in dieser Hinsicht besondere Hilfe vor Ort.
Frauen finden hier Zuflucht und Unterstützung. Sie können überdenken, wie sie ihre Situation ändern und welchen Weg sie zukünftig einschlagen wollen.
Das Frauenhaus ist für viele Frauen oftmals über längere Zeit der einzige Weg.
Die Mitarbeiterinnen des Frauenhauses stehen ihnen dabei zur Seite und bieten Beratung und Informationen, auch für Frauen, die nicht im Frauenhaus leben.
Bei finanziellen und juristischen Fragenstellungen wird nach Lösungen gesucht.
Die Frauen finden eine neue Lebensperspektive.

Das Frauenhaus ist Zufluchtsstätte für junge und alte Frauen. Menschen aller gesellschaftlichen Bereiche finden hier Rückhalt und Beistand. Die Frauenarbeit im Frauenhaus findet ebenso ambulant als aufsuchende Arbeit statt.

Das Frauenhaus wird beraten durch ein 14köpfiges Kuratorium bestehend aus Fachfrauen verschiedener beruflicher Richtungen und politischer Gremien. Es ist wichtig, dass möglichst viele Kompetenzen eingebunden werden. Denn Netzwerkarbeit ist Grundvoraussetzung für eine zukünftig positive Entwicklung der betroffenen Frauen und Kinder.

Die Rechte der Frauen und ihr Missbrauch müssen in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt werden. Die heutige Feier zum Jubiläum wird dieses wichtige Anliegen unterstützen. Denn leider ist die Not vielen Frauen und Kinder groß und Hilfe wirklich nötig. Verharmlosung und Verdrängung darf nicht weiter stattfinden.

Betroffen sind auch Kinder, die Gewaltsituationen erfahren und dadurch traumatische Erlebnisse verarbeiten müssen. Die Kinder werden aus schrecklichen Situationen herausgeholt. Alle Forschungen zeigen deutlich, dass Gewalterfahrungen nachhaltig negativen Einfluss auf die Entwicklung von Kindern haben und sie extrem belasten.

Besonders eindrücklich habe ich auch Ihr Engagement zur Rosenstraße in Erinnerung. Ich danke Ihnen, Frau Dustmann, und Ihrem Team ganz besonders für Ihren Einsatz zur Überwindung von Gewalt gegen Frauen und Kinder und hin zu mehr Würde und respektvollem Umgang. Durch Ihre einfühlsame Arbeit geben Sie den Menschen Kraft und Zuversicht. Im Frauhaus Soest wurde in den letzten 20 Jahren großartiges geleistet. Vielen Dank an alle Beteiligten dafür! Ich danke auch der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen für Ihre Arbeit als Träger.

Ich wünsche allen Mitarbeiterinnen, dem Kuratorium und allen Helferinnen für die Zukunft auch weiterhin viel Energie und Mut in Ihrem Handeln für eine gewaltfreie Welt und mehr Nächstenliebe.

Vizelandrätin Irmgard Soldat, Kreis Soest